2024-05-15T11:26:56.817Z

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Der Spielführer genießt einen hohen Stellenwert

… wird allerdings (noch) zu oft vom Trainer bestimmt!

FVM-Spielführerkampagne: Alexander Heinrich, 26 Jahre, studiert an der Deutschen Sporthochschule Köln Sport und Biologie auf Lehramt. Der angehende Master of Education hat die FVM-Spielführerkampagne wissenschaftlich geleitet und seine Masterarbeit über „Eigenschaften des Jugendspielführers des Altersbereichs U17 bis U19“ geschrieben.
Jugendliche dürfen ab dem 16. Lebensjahr an Kommunalwahlen teilnehmen, ab dem 18. Lebensjahr an Bundestags- und sogar Europawahlen. Trotzdem wird Nachwuchsspielern in vielen Jugendmannschaften im Verbandsgebiet die Möglichkeit, ihren Spielführer zu wählen, abgesprochen. In einer vom FVM durchgeführten Umfrage, die im Rahmen einer Abschlussarbeit der Deutschen Sporthochschule Köln erstellt wurde, konnte festgestellt werden, dass der Spielführer aktuell in etwa der Hälfte der männlichen U19- bis U17-Mannschaften vom Trainer(team) bestimmt wurde. Allerdings ist in der Jugendordnung des FVM eine demokratische Beteiligung Jugendlicher fest verankert. Zudem sprachen sich 84 Prozent der Spieler eindeutig dafür aus, dass sie an der Wahl ihres Spielführers direkt beteiligt werden wollen. Sowohl Trainer als auch Spieler messen ihrem Spielführer eine sehr hohe Wichtigkeit bei und stellen an diesen sehr hohe Anforderungen, die über die fußballerischen Fähigkeiten hinaus gehen: Spielführer sollen besonders über ausgeprägte Kommunikations- und Konfliktlösungsfähigkeiten verfügen. Trotzdem verzichten viele Trainer*innen darauf, die Aufgaben des Spielführers konkret mit der Mannschaft zu besprechen oder sogar festzuhalten.

Bisherige Forschungsergebnisse zeigten, dass die Kapitänsbinde dem jeweiligen Spieler zwar automatisch eine Sonderrolle zuschreibt, sie ihn jedoch nicht per se als (besten) Führungsspieler qualifiziert. Ein Spielführer erlangt den Status innerhalb der Mannschaft nicht durch eine Bestimmung durch das Trainerteam, sondern im Rahmen der sozialen Interaktion mit der Mannschaft. Ein von den Spielern unerwünschter Spielführer kann negative Auswirkungen auf die gesamte Mannschaft haben.


Die FVM-Spielführer-Kampagne #einervonallen und #einevonallen setzt nun genau an diesem Punkt an und hat sich als Ziel gesetzt, eine demokratische Wahl in den Jugendmannschaften zu fördern. Alle Informationen dazu finden Interessierte unter www.fvm.de/spielfuehrerkampagne.
Aufrufe: 05.1.2021, 19:00 Uhr
Alex Heinrich | FVM EINSZUEINSAutor