2024-05-24T11:28:31.627Z

Spielvorbericht
Fabio Di Dio Parlapoco (links) hat richtig Bock auf Fußball. Eigentlich will er schon seit drei Jahren aufhören, schnürt am Ende aber dennoch immer wieder die Fußballschuhe.	Archivfoto: hbz/Henkel
Fabio Di Dio Parlapoco (links) hat richtig Bock auf Fußball. Eigentlich will er schon seit drei Jahren aufhören, schnürt am Ende aber dennoch immer wieder die Fußballschuhe. Archivfoto: hbz/Henkel

Der sizilianische Saarländer

Fabio Di Dio Parlapoco ist bei Basara Standby-Spieler und Ratgeber für die jungen Talente

Mainz. Da war er wieder. Eine halbe Stunde vor Ende des Verbandspokalspiels gegen die TuS Marienborn kam Fabio Di Dio Parlapoco ins Spiel. Anders als vorige Saison, wo sein FC Basara Mainz vier Pokalrunden überstand und erst in Alzey die Segel streichen musste, war diesmal schon beim ersten Auftritt Schluss. Der 30-Jährige bekommt trotzdem Lust auf mehr. Vorige Saison noch spielender Co-Trainer, sollte die Karriere eigentlich enden. Dann überredete ihn Chefcoach Takashi Yamashita, zumindest als Standby-Spieler am Ball zu bleiben.

Samstag Wiedersehen mit Alemannia Waldalgesheim

Und nächstes Jahr? Soll Schluss sein, eigentlich. „Meine Kumpels werden sich kaputt lachen“, sagt der Deutsch-Italiener, „denn das sage ich seit drei Jahren.“ Damals war er noch in der Saarlandliga am Ball. Neun Regionalligaspiele bestritt der Stürmer 2010/11 für den FC Homburg, das Saarland war seine Heimat, ehe es beruflich Richtung Rüsselsheim ging. Der studierte Wirtschaftsingenieur kümmert sich bei Opel um’s Design. Ein Jahr hielt er sich beim SV Gonsenheim fit, unter Trainer Babak Keyhanfar, dem Sportlichen Leiter bei Basara. Dann feierte er zwei Aufstiege mit dem deutsch-japanischen Klub.

„Manche sagen ja, mit 30 ist man am Zenit“, sagt Di Dio Parlapoco, „meine Knie sagen was anderes.“ Auch in der Vorbereitung war er wieder eine Zeitlang außen vor. Dreimal die Woche geht der 1,73-Meter-Mann ins Teamtraining, bereit wäre es wieder – wenn Yamashita ruft. Am Mittwoch rief er.

Und Samstag (16 Uhr) in Waldalgesheim? Wäre möglich, sagt der Chefcoach. Die Vorzeichen stehen gut, im September 2018 knipste Di Dio Parlapoco zweimal, als der FCB den SVA aus dem Pokal kegelte. Waldalgesheim und Morlautern, die beiden Teams werden in seinen Augen die Verbandsliga-Meisterschaft unter sich ausmachen. „Wir wollen mit dem Abstieg nichts zu tun haben und so weit vorne wie möglich landen“, lautet die Zielvorgabe.

Vom neuerlichen Durchmarsch redet in der Mannschaft niemand. Die Verbandsliga, die viel früher als geplant erreicht wurde, genießen, darum müsse es gehen.

Vorige Saison hat die Mannschaft irgendwann angefangen, sich Druck zu machen. Im Kern zusammengeblieben, schätzt Di Dio Parlapoco das Team stärker ein als in der Vorsaison – doch der Unterschied zwischen den Spielklassen wird auch immer größer. „Im Moment ist die Mannschaft euphorisch“, sagt der Stürmer, „aber das Spiel gegen Marienborn hat gezeigt, dass es ganz schnell in eine andere Richtung gehen kann.“ Die bisherigen Spiele gegen Meisenheim (4:2, „ein Aufsteiger“), Gau-Odernheim (0:0, „nicht gut gespielt“) und Bad Kreuznach (1:0, „hatten nur zwei Torschüsse“) relativiert der Routinier. Waldalgesheim, so viel ist klar, hat eine ganz andere Kragenweite.

Saarländer von Geburt, Sizilianer im Herzen. Und Ratgeber für die Nachfolger, so sieht Di Dio Parlapoco seine Rolle. Robin Wolf, Haris Beslic, Stephan Kaul, an Talenten fehlt es in seinen Augen nicht. Und falls doch Bedarf ist, steht der 30-Jährige Gewehr bei Fuß.



Aufrufe: 023.8.2019, 17:30 Uhr
Torben SchröderAutor