2024-06-06T14:35:26.441Z

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Fans des KFC Uer­din­gen muss­ten schon oft um ih­ren Ver­ein ban­gen. Den Zu­sam­men­halt ha­ben sie im­mer de­mons­tiert. Den braucht es auch jetzt.
Fans des KFC Uer­din­gen muss­ten schon oft um ih­ren Ver­ein ban­gen. Den Zu­sam­men­halt ha­ben sie im­mer de­mons­tiert. Den braucht es auch jetzt. – Foto: Heiko van der Velden

Der KFC braucht Ex­per­ten

KFC Uerdingen: Da­mit es bei dem in­sol­ven­ten Ver­ein wei­ter­geht, ist ei­ne ge­mein­sa­me An­stren­gung von Kre­fel­der Fuß­ball­freun­den und der Stadt nö­tig.

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Der KFC Uer­din­gen 05 kann die vom Deut­schen Fuß­ball-Bund (DFB) ge­for­der­te Si­cher­heits­ein­zah­lung in Hö­he von sie­ben Mil­lio­nen Eu­ro nicht leis­ten, der neue In­ves­tor Ro­man Ge­vor­kyan zieht sich zu­rück, die Zu­ge­hö­rig­keit zur 3. Li­ga ist Ge­schich­te. Ist das so über­ra­schend, wie der In­sol­venz­ver­wal­ter Claus-Pe­ter Kruth und die Po­li­tik in Kre­feld be­haup­ten?

Und wo liegt die Zu­kunft des Ver­eins, der mit dem 2:1-Sieg im Po­kal-End­spiel 1985 ge­gen Bay­ern Mün­chen und dem 7:3-Sieg ge­gen Dy­na­mo Dres­den im Vier­tel­fi­na­le des Eu­ro­pa­po­kals Fuß­ball-Ge­schich­te schrieb?

Der Schein trügt

Ei­gent­lich schien der KFC auf ei­nem gu­ten Weg: Sport­lich hat­te er den Klas­sen­er­halt ge­schafft, das In­sol­venz­ver­fah­ren stand un­mit­tel­bar vor dem Ab­schluss, der Ver­ein wä­re in Kür­ze schul­den­frei ge­we­sen. Doch dann soll­ten die Uer­din­ger beim DFB nach­wei­sen, dass sie ei­nen Sie­ben-Mil­lio­nen-Eu­ro-Etat stem­men kön­nen. Ent­spre­chen­de Ver­trä­ge mit Spon­so­ren konn­ten sie nicht vor­le­gen, so dass Ge­vor­kyan die Sum­me hin­ter­le­gen soll­te. Da zog der Ar­me­ni­er die Not­brem­se, ob­wohl er schon ei­nen mitt­le­ren sechs­stel­li­gen Be­trag ge­zahlt hat­te, um den Spiel­be­trieb in die­ser Sai­son auf­recht zu er­hal­ten. Und dass er sich auch in der Re­gio­nal­li­ga en­ga­gie­ren wür­de, hat­ten nur blau­äu­gi­ge Zeit­ge­nos­sen ge­glaubt.

Und nun? Die KFC Uer­din­gen 05 Fuß­ball GmbH wird ab­ge­wi­ckelt, der Ver­ein sucht ei­ne neue Füh­rung und ein Wir­kungs­feld. Fuß­ball-Tra­di­tio­na­lis­ten ha­ben längst die Lo­sung aus­ge­ge­ben: „Nie wie­der mit In­ves­tor!“ Die Mit­glie­der ha­ben in­zwi­schen ei­ne au­ßer­or­dent­li­che Ver­samm­lung be­an­tragt. Die Zeit drängt, denn in nicht all­zu fer­ner Zeit, wer­den die Li­gen ein­ge­teilt. Da lau­tet die span­nen­de Fra­ge: Gibt es in Kür­ze ei­ne neue Ver­eins­füh­rung, die es er­mög­licht, dass der KFC in der kom­men­den Sai­son in der Re­gio­nal­li­ga spielt? Zu­min­dest soll der Ver­wal­tungs­rat, der in der Ver­gan­gen­heit durch ab­so­lu­te Pas­si­vi­tät zur Mi­se­re bei­ge­tra­gen hat, nun Ge­sprä­che füh­ren. Da­bei soll es sich um ge­stan­de­ne, fuß­bal­ler­fah­re­ne Leu­te aus der Re­gi­on han­deln, zu de­nen auch Il­ja Lu­den­berg ge­hört.

KFC: Nicht nur Fachleute werden benötigt

Aber es stellt sich nicht nur die Fra­ge nach ei­ner neu­en Ver­eins­füh­rung. Auch die Stadt Kre­feld muss end­lich ei­ne ak­ti­ve Rol­le über­neh­men. Da­bei ist es ne­ben­säch­lich, dass sie das Sta­di­on Gro­ten­burg end­lich so sa­niert, dass dort wie­der ge­spielt wer­den kann. Die ei­gent­li­che Crux ist, dass den Uer­din­gern samt ih­ren 200 Nach­wuchs­ki­ckern kein Trai­nings­platz, ge­schwei­ge denn Trai­nings­ge­län­de oder Ver­eins­heim zur Ver­fü­gung ste­hen. Dies­be­züg­lich sind die Blau-Ro­ten schlech­ter dran als die meis­ten Kreis­li­gis­ten am Nie­der­rhein.

Nach dem Auf­stieg und drei Jah­ren in der Drit­ten Li­ga, er­mög­licht durch ei­nen In­ves­tor, ist der KFC nun wie­der auf sich al­lein ge­stellt. Nun be­darf es ei­ner kon­zer­tier­ten Ak­ti­on wil­li­ger Fuß­ball­freun­de und der Stadt, da­mit der Ver­ein sich wie­der in der Re­gio­nal­li­ga ein­glie­dern kann, wo er auch vie­le an­de­re ehe­ma­li­ge Bun­des­li­gis­ten tref­fen wür­de: Ale­man­nia Aa­chen, Wup­per­ta­ler SV, Rot-Weiß Ober­hau­sen, Preu­ßen Müns­ter, For­tu­na Köln und viel­leicht auch Rot-Weiß Es­sen.

Aufrufe: 06.6.2021, 23:00 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor