2024-05-24T11:28:31.627Z

FuPa Portrait
– Foto: Andreas Zobe

Der jüngste deutsche Futsal-Nationalspieler!

Suad Ak vom MCH Futsal Club Sennestadt liebt seinen Sport total. Die Gründe dafür liegen in der Vergangenheit und bei seiner Familie.

Die Namen Florian Wirtz und Jamal Musiala hat längst jeder Fußballfan im Kopf. Beide blutjunge 18 Jahre alt, beide im offensiven Mittelfeld äußerst aktiv, beide frische A-Nationalspieler. Beim MCH Futsal Club aus Sennestadt gibt es einen ähnlichen Spielertypen. Suad Ak, frische 19, linker Ala und Deutschlands jüngster Futsal-Nationalspieler.

Für Ak gab es schon immer nur ein liebstes Spielzeug: den Fußball. Im Laufe der Jahre spezialisierte er sich aber mehr und mehr auf den Futsal-Ball. Größe vier, sprungreduziert. Also kleiner als der handelsübliche Fußball. „Ich bin ja auch kleiner als manch anderer Fußballer“, sagt Ak und lacht. Für einen Futsaler hat er Idealmaße. Und auf dem Futsal liegt sein Fokus.

„Ich spiele auch noch beim VfB Schloß Holte in der Bezirksliga Fußball, aber meine ganz klare Priorität liegt auf dem Futsal“, erklärt Ak. Beim MCH Futsal Club ist er groß geworden. Seinerzeit gab es im Jugendzentrum des Matthias Claudius Hauses – daher auch der Vereinsname MCH – in Sennestadt die Soccer Boys, die in regelmäßigen MCH-Soccer-Nights-Veranstaltungen mit der Variante Futsal nicht nur bei Kindern, sondern vor allem auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen großes Interesse weckten. So auch bei Suad Ak. Dessen Cousins Yasin und Adem Kacar gründeten im Jahre 2013 den MCH Futsal Club und führen ihn bis heute.

„Ich bin beim MCH groß geworden. Für mich ist das eine Familie“, sagt Ak. Familie – das sei der große Unterschied zwischen dem MCH Futsal Club und anderen Vereinen. „Wir sind alle Freunde, treffen uns auch privat und halten immer zusammen. Wir haben keine Cliquenwirtschaft.“

Mit 15 Jahren – also 2017 – fing Suad Ak an, mit den Futsalern des MCH zu trainieren. Zusätzlich spielte er Fußball in der Jugend. Unter anderem beim SC Wiedenbrück. Als dann endlich im vergangenen Jahr seine Spielberechtigung für den Futsal vorlag, konnte er es kaum abwarten, auf dem Hallenparkett zu stehen. „Vorher war ich bei jedem Spiel auf der Tribüne und habe die Jungs angefeuert“, sagt er. Im damaligen Ultra-Block.


»Ich habe nur drei Mal den Pfosten getroffen«

Am 26. September 2020 war es dann soweit. Suad Ak feierte seine Pflichtspielpremiere im Trikot des MCH Futsal Club. Seinerzeit noch in der Regionalliga. Ausgerechnet beim Derby gegen die Black Panthers. Der MCH gewann 9:2. „Ich hatte mir so gewünscht, dass ich ein Tor schieße, aber ich glaube, ich habe nur drei Mal den Pfosten getroffen“, erinnert sich der 19-Jährige. Bei seinem ersten Heimspiel, einem 7:1-Sieg gegen Mülheim, blieb ihm aus gleichen Gründen ein Treffer verwehrt. Aber dann, im dritten Anlauf beim Spiel in Detmold, da steuerte Ak beim 10:3-Auswärtssieg das 4:0 für den MCH bei. „Das war richtig cool“, sagt Ak.

Jetzt, nur ein paar Monate später, ist er gestandener Futsal-Bundesliga und deutscher Nationalspieler. Als die Einladung vom DFB zum Lehrgang der Nationalmannschaft kam, strahlte Ak über das ganze Gesicht. „Das war unglaublich“, gibt er zu. Sofort gab er seine Verfügbarkeit beim Dachverband an, wurde eingeladen und in beiden Länderspielen gegen Wales eingesetzt.

Am vergangenen Montag kam die nächste Einladung vom DFB. Vom 10. bis 17. November steht wieder ein Lehrgang an. Diesmal rund um das Dreiländerturnier mit Spielen gegen Schweden und Moldawien in Düsseldorf. Die finale Nominierung von Bundestrainer Marcel Loosveld erfolgt zwar erst am 25. Oktober, doch Ak ist zuversichtlich. „Ich hoffe sehr, dass das klappt. Ich freue mich total darauf, wenn ich wieder nominiert werde.“

Aufrufe: 022.10.2021, 15:00 Uhr
Nicole BentrupAutor