2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Reaktiviert: Weil der Torwart fehlt, springt Preussens Co-Trainer Rico Musick ein. Foto: MOZ/Christian Heinig
Reaktiviert: Weil der Torwart fehlt, springt Preussens Co-Trainer Rico Musick ein. Foto: MOZ/Christian Heinig

Der Hexer vom Westend

Preussens Co-Trainer Rico Musick wird als Torwart zum Final-Helden

Er musste selbst grinsen. Immer wieder. So, als könne er die irre Geschichte, die er da abgeliefert hatte, ebenfalls nicht glauben. Fußballrentner, so hat man Rico Musick vor einem halben Jahr schon genannt. Da hatte der Mittelfeldspieler seine aktive Spieler-Laufbahn bei Brandenburgligist Preussen Eberswalde gerade beendet, seitdem ist er Co-Trainer der 1. Männer.

Doch so ganz ernst hat es Musick mit der Fußballrente dann doch nicht gemeint. Am Freitagabend, beim 5. arxes-tolina-Cup, da brillierte der 32-Jährige nämlich, wie schon zwei Wochen zuvor beim Gewinn des Bürgermeisterturniers, erneut als Aushilfstorwart auf dem Hallenparkett.

Wieder ging es für Musick und Preussen bis ins Finale. Und wieder musste am Ende ein Neunmeterschießen her, um den Sieger zu ermitteln. Der Ausgang ist bekannt: Musick, der „Hexer vom Westend“, der schon beim Bürgermeisterturnier zwei Neunmeter gehalten hatte (damals gegen den FSV Bernau) zeigte auch beim arxes-tolina-Cup seine Qualitäten als „Neuner-Killer“. Beim munteren Scheibenschießen (insgesamt gab es 24 Neunmeter) parierte er am Ende den entscheidenden Versuch des Eisenhüttenstädter Torwarts. 11:10. Schluss. Aus. Grenzenloser Jubel im Sportzentrum Westend. Und Musick grinste.

„Dave muss sich jetzt warm anziehen“, scherzte der Teilzeit-Keeper später mit Blick auf Preussens Stamm-Torwart Dave Pankow, der verhindert war. Musick genoss den Moment sichtlich. „Bei deinem Heimturnier willst du immer was holen. In den letzten beiden Jahren war bei uns schon in der Vorrunde Schluss, umso schöner ist es jetzt, wenn du gewinnst. Das Finale war ein absolutes Highlight“, freute sich der Held des Neumeterschießens, der sein Team im Finale selbst mit 1:0 in Führung gebracht hatte. 2:2 stand es gegen Eisenhüttenstadt nach Ablauf der regulären Spielzeit. Dass es für die Eberswalder im anschließenden Neunmeter-Krimi zum Sieg gereicht hatte, sei „Glückssache“ gewesen, so Musick, doch man habe sich den Sieg verdient.

Auf die Frage, ob er jetzt plane, seine Fußballrente wieder zu beenden und eine 2. Fußballerkarriere als Keeper anstrebe, meinte Musick belustigt: „Man soll doch aufhören, wenns am Schönsten ist. Nach den beiden Turniersiegen hänge ich meine Handschuhe nun an den Nagel.“

Für immer? Abwarten. Der nächste arxes-tolina-Cup kommt bestimmt. Und mal sehen, wer dann im Preussen-Kasten stehen wird. An Musick führt eigentlich kaum ein Weg vorbei.

Aufrufe: 011.1.2016, 12:01 Uhr
MOZ.de / (che)Autor