Bester Torhüter der Bezirksligen? Bei dieser Frage muss Tobias Schopf ein wenig verlegen lachen: "Ich würde sagen, dass ich eine gute Runde spiele. Die Viererkette und ich harmonieren mittlerweile optimal." Kann man so sagen: Nur 13 Gegentreffer haben die Grafenauer bis dato zugelassen und stellen damit mit Abstand den besten Defensivverbund auf Bezirksebene. Großen Anteil daran hat auch Schopf, der allein durch sein imposante und athletische Erscheinung den Gegnern Respekt einflößt. Mittlerweile hallen auch seine Kommandos lautstark über den Platz - das war nicht immer so: "Daran musste ich arbeiten. Als junger Keeper, aber vor allem auch zu meiner Zeit in Schalding, habe ich mich schwer getan. Die Hemmschwelle, ältere, gestandene Spieler zusammenzustauchen, war da doch sehr hoch."
Auch das Rauslaufen zählte nicht immer zu den Stärken des Neuschönauers. Das moderne Torwartspiel verlangt, dass der Schlussmann als eine Art verkappter Libero fungiert und gleichfalls für die Spieleröffnung zuständig ist. Nicht immer einfach, wie Schopf zugibt: "Ich bin oft weit vor dem Gehäuse postiert. Das ist eine Gratwanderung, der Abstand zur Viererkette muss immer passen. Ist der zu kurz, kann es sein, dass mir hinten einer reinsegelt. Ist der Abstand zu groß, bin ich nach einem langen Ball hinter die Viererkette zu spät dran und kann nicht mehr reagieren. Dann läuft eben der Stürmer alleine aufs Tor zu."
Aber auch Schopf geht`s derzeit wie vielen anderen Kickern auch: Je länger die Pause dauert, umso größer wird die Kluft, die sich zwischen ihm und seinem geliebten Hobby auftut. "Im März hat mich das schon getroffen. Wir hatten eine intensive Vorbereitung, waren heiß auf den Start - und dann wurde alles auf unbestimmte Zeit abgeblasen. Ob ich mir den Fußball zurücksehne? Würde ich schon sagen, aber das Gefühl ist nicht mehr so stark. Ich habe mich daran gewöhnt, dass wir nicht kicken können." Die Entscheidung zur Saisonfortsetzung hat er zur Kenntnis genommen und sich so seine Gedanken gemacht: "Wenn ich das richtig verstehe, haben wir im Herbst noch fünf Spiele und ebenso im Frühjahr 2021. Heißt im Klartext: Für zehn Spiele werden wir dann drei große Vorbereitungen absolviert haben - naja. Es fängt halt alles wieder komplett bei null an." Für Tobias Schopf hat die Corona-Pause aber auch seine gute Seite: "Ich kann mich dadurch auf meinen Meister-Abschluss konzentrieren, den ich derzeit als Installateur und Heizungsbauer in Passau mache. Leider ist das aber auch ein wenig durcheinandergewirbelt worden. Im Juli soll nun die Theorieprüfung anstehen, im Oktober müsste ich dann fertig sein."