Der Frust ist groß beim SVS

Dementsprechend groß ist die Enttäuschung im Lager der Dreiflüssestädter. "Die Stimmung ist schlecht. Die Schlappe gegen Regensburg war ein echter Nackenschlag", gibt SV-Fußballchef Markus Clemens offen zu. Zwar hat sich laut Clemens die Ausgansposition gegenüber der Winterpause, auch damals rangierte man auf den Abstiegsrelegationsplatz, nicht verändert, doch die Konkurrenten vom TSV Aindling und der SpVgg Bayern Hof haben zwei bzw eine Partie weniger als die Niederbayern bestritten.

Mit breiter Brust und viel Selbstvertrauen starteten Eibl, Süß und Kameraden in die Rückrunde. Gegen Unterhaching II (1:1) und Rosenheim (1:0) konnte man nach disziplinierten Vorstellungen gleich gut punkten, doch durch Niederlagen gegen Heimstetten (1:2), Ingolstadt II (1:3) und FreierTuS Regensburg hat sich die Situation extrem verschlechert. Die SV-Führungsriege ist natürlich bemüht, Wege und Mittel zu finden, um die Mannschaft in dieser schwierigen Situation so gut wie möglich zu unterstützen. "Wir werden alles dafür tun, dass wir das Team wieder aufbauen können und ihm wieder Selbstvertrauen geben", betont Clemens.

Fakt ist, dass man sich derzeit einfach zu viele individuelle Fehler leistet. "In der Bayernliga darf man sich keine Fehler erlauben", sagte Trainer Mario Tanzer unlängst. Aber gerade etablierte Leistungsträger produzierten in den jüngsten Matches immer wieder haarsträubende Böcke, die zu Gegentoren führten. "Die Mannschaft ist komplett verunsichert. Derzeit klappen die einfachsten Sachen nicht mehr", analysiert Markus Clemens. Wenn man diese Schnitzer nicht umgehend abstellen kann, dann muss man sich wohl mit dem Gedanken anfreunden, dass das Abenteuer Bayernliga nach zwei Saisonen wieder zu Ende geht.

Auch im Spiel nach vorne zeigten die taktischen Umstellungen, die Coach Tanzer vorgenommen hat, bisher nicht die erhoffte Wirkung. Am Samstag setzte der A-Lizenz Inhaber wieder auf das bewährte 4-4-2. "Man hat gesehen, dass es nicht am System liegt", meint Tanzer, der die Misere nüchtern betrachtet. "Der SV Schalding-Heining hat aus den letzten zehn Pflichtspielen vier Punkte geholt. Die Gründe hierfür liegen dann wohl nicht nur an der taktischen Ausrichtung oder am Spielsystem" Am Samstag hat der Tabellenfünfzehnte erneut Heimrecht, die SpVgg Bayreuth gibt ihre Visitenkarte am Reuthinger Weg ab. Hoffnung macht dem Graineter, dass man sich mit den Gegnern auf Augenhöhe befindet. "Es ist ja nicht so, dass wir chancenlos sind. Wir haben uns in den letzten Partien immer selbst geschlagen."

Gegen Bayreuth soll nun aber dreifach gepunktet werden. "Wir müssen dieses Spiel gewinnen, egal wie", fordert Tanzer, der aber hinzufügt, "dass wir das auch schon gegen Heimstetten und Regensburg gesagt haben." Ein Erfolgserlebnis ist aber das einzige, was der angeschlagenen SV-Crew momentan helfen kann. "Man kann jetzt nicht mehr viel ändern, wir brauchen Punkte und sonst nichts", weiß der 35-jährige Übungsleiter, dem bewusst ist, dass er auch schon kritisch beäugt wird. Der nicht unumstrittene Trainerwechsel - Tanzer löste Thomas Prebeck ab - sorgte während der Winterpause für viel Zündstoff. "Anhand der bisherigen Bilanz muss man sagen, dass die erhoffte Wirkung noch nicht eingetreten ist", bekennt Tanzer ehrlich.

Die Zukunftsplanungen liegen derzeit etwas auf Eis. "Die Spieler sollen sich voll und ganz auf die aktuelle Situation konzentrieren", betont Markus Clemens. "Intern befassen wir uns aber natürlich mit diesen Themen."