2024-06-06T14:35:26.441Z

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Akin Yesilköy will mit Eintracht Landshut in diesem Jahr den Sprung in die Bezirksliga schaffen.
Akin Yesilköy will mit Eintracht Landshut in diesem Jahr den Sprung in die Bezirksliga schaffen. – Foto:

Der bayerische Hallen-Vize brennt: »Wir wollen es nach wie vor wissen«

Der FC Eintracht Landshut im Kreisliga-Check zum Re-Start in Niederbayern

FuPa befragt zum Re-Start des Amateurfußballs in Niederbayern seine Kreisligavereine nach der aktuellen Gefühlslage. Abteilungsleiter Akin Yesilköy über die Gefahren der langen Auszeit gerade für "Ü30-Spieler" und die Schwierigkeiten bei der Sponsorengewinnung während der Corona-Pause.

FuPa: Wie war eure Erfahrung in der extrem langen Fußballpause?
Akin Yesilköy: Durch die Bayerische Futsal-Vizemeisterschaft hatten wir zumindest bis zum 25. Januar noch viel Spaß am Ball (lacht). Umso schlimmer dann die sehr lange Pause. Noch viel schlimmer ist die lange Pause aufgrund der harten Wintervorbereitung. "Ois fürd Katz", wie man auf Bayerisch so schön sagt. Für uns hier im Land ist es selbstverständlich morgens aufzustehen, in die Arbeit zu fahren, zum Bäcker zu gehen oder sich spontan mit einem Freund auf einen Kaffee zu treffen. In vielen Krisengebieten der Welt ist es aber unabhängig von dieser Pandemie nicht so. Das sollte aufgrund dieser Zeit mehr geschätzt werden.

Welche Ideen habt ihr entwickelt,um die finanziellen Einbußen durch den ausgefallenen Spielbetrieb auszugleichen?
Weder Ideen noch Entwicklungen. Wie denn auch? Der FC Eintracht Landshut ist der kleinste Fußballverein in Landshut. Da haben andere Vereine Priorität. Viele Möglichkeiten haben wir also nicht. Mit der Ausgangsbeschränkung war es auch nicht wirklich leicht, Ideen zu entwickeln. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Lange fußballfreie Zeit gerade bei Ü30-Spielern problematisch: »Zwei wichtige Fußballer haben bereits das Karriereende anvisiert.«

Welchen Einfluss hat die kürzlich getroffene Entscheidung des BFV die Saison 2020/21 ausfallen zu lassen auf euer Team / euren Verein?
Alle Sponsorenverträge müssen angepasst werden. Viele unterschreiben bei uns für eine Saison. Es ist nicht selbstverständlich, dass jeder Sponsor eine Vertragsänderung abzeichnet. Viele Sponsoren sind schon abgesprungen, weil sie während der Pandemie rote Zahlen geschrieben haben. Womöglich stoßen diese auch nicht mehr hinzu, was für die Zukunft noch mehr Sorgen bereiten dürfte. Sportlich gesehen ist es für den Großteil der älteren Fußballer womöglich das Karriereende. Eine zu lange fußballfreie Zeit ist gerade für Ü30-Fußballer eine Phase, die sie für die Familie, für Freunde, Reisen oder sonstiges nutzen und sie so auf Gedanken bringt, die sie vorher nicht hatten. In unserem Verein betrifft es leider schon zwei wichtige Fußballer, die bereits ein Ende anvisiert haben - und das ist leider nur ein kleines Beispiel. Aus Vereinssicht wäre es wesentlich sinnvoller gewesen, die Saison zu beenden und einen Neustart für die Saison 20/21 anzupeilen.



Habt ihr den Trainingsbetrieb schon wieder aufgenommen?
Wir trainieren seitdem es wieder erlaubt ist jeden Dienstag und Donnerstag. Es ist schön zu hören, dass die Jungs wieder gemeinsam Spaß haben. Für die Jungs ist es eher ein Treffen, um das soziale Umfeld wieder zu haben. Der Coach macht keine große Sache im Moment. Es wird viel Fußballtennis gespielt oder andere Spiele mit verschiedenen Zielen. Einfach nur, dass die Jungs den Spaß an der gemeinsamen Leidenschaft, nämlich den Fußball, aufrecht erhalten.

Welches Ziel verfolgt ihr noch für die restliche Saison?
Nachdem wir im letzten Jahr in der Aufstiegsrelegation zur Bezirksliga gescheitert sind, wir dieses Jahr Tabellenführer sind und den noch leichten Rückenwind der Futsal-Vizemeisterschaft aus der Bayerischen spüren, wollen wir es nach wie vor wissen. Daran ändert auch die Pandemie nichts. Außer es gibt wider Erwarten doch noch einen Saisonabbruch - dann hätte es die Pandemie doch geschafft.


Aufrufe: 05.7.2020, 10:30 Uhr
Andreas SantnerAutor