2024-05-02T16:12:49.858Z

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Ein wenig Normalität: Die 16 Kinder- und Jugendmannschaften des SV Falke Bergrath steigen nach und nach wieder ins Training ein.
Ein wenig Normalität: Die 16 Kinder- und Jugendmannschaften des SV Falke Bergrath steigen nach und nach wieder ins Training ein. – Foto: Andreas Röchter
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Der Ball rollt wieder bei den Kleinen

Selbst erarbeitetes Konzept des SV Falke Bergrath ermöglicht 16 Kinder- und Jugendmannschaften wieder das Training

26 verbindliche Regelungen umfasst das selbst erarbeitete Konzept der Jugendabteilung des SV Falke Bergrath, das nach den Lockerungen der Corona-Maßnahmen die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs für die 16 Kinder- und Jugendmannschaften ermöglicht hat.

Neben dem verpflichtenden Tragen von Mund- und Nasenschutz vor und nach dem Trainingsbetrieb sowie der obligatorischen Einhaltung der allgemeinen Hygienemaßnahmen schreiben die Verantwortlichen unter anderem auch die Einhaltung festgelegter Laufwege sowie der ausgewiesenen Aufenthaltsbereiche auf dem Vereinsgelände vor.

Von den Mini-Falken (drei bis fünf Jahre) bis einschließlich den E-Junioren ist ein Elternteil als Begleitung erlaubt, ab der D-Jugend ist die Begleitung untersagt. Alle Spielerinnen und Spieler kommen in Trainingsbekleidung zum Willi-Bertram-Stadion.

Wechsel werden gekennzeichnet

Zusätzlich halten die Trainer die Teilnehmer jeder Trainingseinheit schriftlich fest und kennzeichnen eventuelle Wechsel innerhalb der unterschiedlichen Trainingsgruppen einer Mannschaft, um die Nachverfolgung von Kontaktpersonen möglich zu machen beziehungsweise zu vereinfachen. So ist seit einigen Tagen auch wieder ein „Kontakttraining“ in Gruppen von höchstens zehn Spielerinnen und Spielern möglich.

„Wir haben ein Konzept nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung des Landes NRW erarbeitet, die übrigens nicht bis in das kleinste Detail geht. Denn unser Ziel lautet natürlich, das Fußballspielen, mit aller Vorsicht, wieder ans Laufen bringen“, erklärt Jugendleiter Thomas Römer, der gemeinsam mit den „Hauptvorständlern“ Reiner Gülpen, Inge Wergen, Günther Kotowski, der beruflich als Sicherheitsingenieur tätig ist, Frank Lothmann und Andreas Luft an der Entwicklung beteiligt war.

Von der Geschwindigkeit der Lockerungen durchaus überrascht zeigt sich der Vorsitzende Reiner Gülpen: „Ehrlich gesagt, ich hatte nicht damit gerechnet, dass es vor September weitergeht“, blickt er auf die sehr lange fußballose Zeit zurück.

Nach der Freigabe für ein kontaktloses Training „auf Abstand“, das die Seniorenmannschaften sowie auch einige Jugendmannschaften der älteren Jahrgänge in einigen Einheiten absolvierten, sah es kurzzeitig sogar nach einer generellen Trainingsfreigabe aus, bevor nun die Vorgabe vorsieht, in Gruppen mit maximal zehn Spielerinnen oder Spielern zu agieren.

„Für uns lauteten dann die ernsthaften Fragen: Wollen und können wir das? Letztlich haben wir uns dafür entschieden, auch unseren Kinder- und jüngeren Jugendmannschaften wieder zu ermöglichen, Fußball zu spielen“, so Reiner Gülpen, der betont, dass es keinen Druck von Seiten der Mitglieder gegeben habe.

„Aber natürlich kamen Anfragen von Jugendlichen, die nach zehn Wochen zu Hause wieder auf den Platz wollten“, ergänzt Thomas Römer. „Wir definieren uns als Dorfverein und bieten ein Stück Heimat an“, so der Jugendleiter. Dies sei nun wieder ein Stück weit möglich.

Aber bis auf weiteres eben nur ein Stück weit. Das Willi-Bertram-Stadion als Aufenthaltsort für die Vereinsmitglieder und/oder Eltern sei momentan noch nicht wieder ein Thema. Auch die Duschen und Umkleidekabinen sowie natürlich die Cafeteria blieben geschlossen.

Doch wie sehr das Fußballspielen gefehlt habe, zeige die Trainingsbeteiligung seit der Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs. „Diese lag ab D-Jugend aufwärts bei nahezu 100 Prozent“, hat Thomas Römer festgestellt. Die Trainer und Übungsleiter hätten sich sehr gut auf die ungewohnte Situation auf und neben dem Platz vorbereitet.

„Sie zeigen Umsicht und viel Geduld. Auch auf dem Platz geht es sehr diszipliniert und unaufgeregt zu, ohne dass den Kindern und Jugendlichen der Spaß genommen wird“, sieht Thomas Römer einen ersten Schritt in Richtung Normalisierung.

Auf eine solche hofft mit Sara Christal auch die Spielführerin der ambitionierten B-Juniorinnen der Falken, die vor der Saisonunterbrechung den zweiten Platz in der Bezirksliga Mittelrhein einnahmen.

„Selbst die drei kontaktfreien Trainingseinheiten, die wir absolvierten, haben Spaß gemacht. Es tut einfach gut, wieder auf dem Platz zu sein und nun auch wieder Spielformen bis zu fünf gegen fünf Spielerinnen ausführen zu dürfen“, berichtet die Kickerin.

Alle Beteiligten sind sich einig, dass vor allem auch Eigenverantwortung gefragt ist. „Ich bin davon überzeugt, dass wir nach menschlichem Ermessen alles getan haben, was in unseren Kräften liegt“, ist Reiner Gülpen zuversichtlich, dass das Konzept den Anforderungen gerecht und von den Mitgliedern auch umgesetzt wird und verweist genau wie Thomas Römer auf die breite Basis der Falken. „43 Erwachsene engagieren sich in unserer Jugendabteilung“, nennt der Letztgenannte eine Zahl.

Eine andere Zahl steigt momentan allerdings weniger schnell als üblich. „Im Frühjahr registrieren wir in der Regel die meisten Neuanmeldungen bei unseren jüngsten Spielerinnen und Spielern. In dieser Hinsicht sind die Eltern momentan verständlicherweise zurückhaltend. So stehen derzeit auch mal lediglich fünf Bambini auf dem Feld, was in der derzeitigen Lage aber ausnahmsweise auch mal ganz gut sein kann“, so Thomas Römer.

Trotzdem sollen in wenigen Tagen mit den Mini-Falken auch die allerjüngsten Falken wieder in das Geschehen auf dem Platz eingreifen. Ob und wann auch wieder Wettkampffußball um Punkte gespielt werden kann, bleibt vorerst jedoch abzuwarten.

Aufrufe: 016.6.2020, 09:00 Uhr
Andreas Röchter | AZ/ANAutor