2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Duell zweier erfahrener Trainer: Paul Linz trifft mit Salmrohr auf Eintracht Trier mit Peter Rubeck an der Seitenlinie. Fotos: Sven Eisenkrämer, Hans Krämer
Duell zweier erfahrener Trainer: Paul Linz trifft mit Salmrohr auf Eintracht Trier mit Peter Rubeck an der Seitenlinie. Fotos: Sven Eisenkrämer, Hans Krämer

Der 15. November 2014 als Mahnung und Motivation

Rheinlandpokal: FSV Salmrohr und Eintracht Trier stehen sich heute im Halbfinale gegenüber - Überraschung aus der Vorsaison rückt ins Gedächtnis - LIVETICKER - VIDEOS

Gelingt dem FSV Salmrohr der nächste Coup gegen Eintracht Trier? Nach dem Erfolg der "Macht vom Dorf" im Rheinlandpokal 2014/15 stehen sich die beiden Rivalen heute im Verbandswettbewerb erneut gegenüber (17.30 Uhr, Salmtalstadion). Ermittelt wird der Finalgegner des A-Ligisten SG Hoher Westerwald.
Salmrohr/Trier. Es ist ein Nachbarschaftsduell mit großer Geschichte und Überraschungspotenzial. Vor knapp eineinhalb Jahren kegelte der FSV Salmrohr mit Ex-Eintrachtler Paul Linz auf der Trainerbank in der dritten Runde des Rheinlandpokals 2014/15 Eintracht Trier aus dem Wettbewerb. Die Partie schlug hohe Wellen.
Und nun? Heute Abend, im Pokal-Halbfinale dieser Saison, sinnt der SVE auf Revanche.

Salmrohr - Trier Heute, 17.30 Uhr


Die Erinnerung an den 15. November 2014: Mit 2:1 nach Verlängerung schickte Salmrohr die Eintracht damals nach Hause. Dabei schien der Oberligist zwischenzeitlich schon auf der Verliererstraße. Die Lage beim SVE wurde durch die Pokalpleite noch unruhiger. Der Stuhl von Trainer Peter Rubeck wackelte, letztlich zog jedoch Vorstandsmitglied Ernst Wilhelmi Konsequenzen und trat zurück. "Wie nah ich vor einer Entlassung stand, weiß ich nicht. Ich finde es immer noch schade, dass Ernst Wilhelmi damals Schluss gemacht hat. Ich habe ein gutes Verhältnis zu ihm. Er hat viel für den Verein gemacht", sagt Rubeck heute. Sportlich sieht er nun andere Voraussetzungen: "Ich habe mir mal die Aufstellungen von damals angeschaut: In beiden Mannschaften hat sich einiges geändert."
Bei den Salmrohrern sind die Erinnerungen natürlich deutlich positiver. Torwart Daniel Ternes hatte damals von hinten den Überblick - und wird ihn auch heute haben. "Wir sind da als Mannschaft aufgetreten, jeder hat für jeden gekämpft. Das hat uns starkgemacht", sagt der 23-Jährige aus Esch bei Sehlem. "Wir haben damals unsere Chancen mit den Toren von Timo Heinz und Lars Schäfer genutzt, aber wir hatten auch Glück." Die Eintracht scheiterte unter anderem an Ternes, aber auch am Aluminium.

Ausgangslage heute: Trier, der ambitionierte Regionalligist, gastiert beim FSV Salmrohr, der sich langsam aber sicher aus der Abstiegszone der Oberliga verabschiedet. Rubeck sagt: "Wir sind Favorit, das ist klar. Dennoch wird es ein schweres Spiel für uns. Den FSV darf man nicht am aktuellen Tabellenplatz messen." Seit dem Pokalduell 2014 hat sich beim SVE einiges geändert. Personell im Kader, administrativ mit dem Amtsantritt von Heiner Semar als sportlicher Leiter im Januar 2015 sowie strukturell, etwa im Jugendbereich. Rubeck: "Wir spielen jetzt dank einer Erneuerung des Kaders einen anderen, besseren Fußball. Es gibt aber weiterhin noch viele Bereiche, in denen wir uns verbessern müssen."
Salmrohrs Trainer Paul Linz sagt - mit einem Augenzwinkern: "Wenn man sieht, wo Trier jetzt steht und wo wir jetzt stehen - da haben wir normalerweise keine Chance."
Für Salmrohr, das die ersten neun Saisonspiele in der Oberliga verloren hatte und deswegen trotz einer bemerkenswerten Aufholjagd noch weit unten in der Tabelle steht, ist es ein Bonusspiel. Linz: "Wir haben nichts zu verlieren. Wir werden ganz locker ins Spiel gehen." Immerhin: Salmrohr gehört spielerisch inzwischen wieder zu den Top-teams der Oberliga.

Personal: Eintracht-Trainer Rubeck wagt keine Experimente: "Wir werden mit der vermeintlich besten Mannschaft antreten." Der zuletzt in der Regionalliga gesperrte Patrick Lienhard kehrt ins Team zurück - damit ist laut Rubeck aber nicht automatisch die Abkehr von einem System mit zwei echten Spitzen verbunden. Der 54-Jährige geht davon aus, dass die zu Wochenbeginn angeschlagenen Oliver Laux und Benedikt Koep rechtzeitig fit werden.
Salmrohr hatte noch vor kurzem eine lange Verletztenliste. Doch wirkliche Sorgen bereitete dies Trainer Linz nicht: "Die Jungs aus der zweiten Reihe haben ihren Job gut erledigt. Das zeigten auch die Spiele." Das Lazarett hat sich wieder gelichtet. Derzeit fehlen die Verteidiger Lars Schäfer (Patellasehnenanriss und Ödem unter der Kniescheibe) und Pascal Meschak (Kreuzbandriss).

Der Traum vom DFB-Pokal: Rubeck durfte schon mit Homburg, Zweibrücken und auch Trier Erstrunden-Partien im DFB-Pokal als Trainer genießen. "Solche Spiele sind eine feine Sache, sie sind immer eine sportlich große Herausforderung." Keinen Hehl macht er daraus, dass bei der Eintracht auch der finanzielle Aspekt eminent wichtig ist. Die Teilnahme an der ersten Runde garantiert Einnahmen in Höhe von bis zu 200 000 Euro (Fernsehgeld, Zuschauereinnahmen). Rubeck: "Das ist bei einem Etat von knapp einer Millionen Euro natürlich eine wichtige Säule."
Im vergangenen Jahr durfte Salmrohr als Rheinlandpokalsieger gegen den VfL Bochum in der ersten Hauptrunde DFB-Pokal-Luft schnuppern.
Was ein neuerlicher Einzug in den nationalen Wettbewerb vor allem finanziell bedeuten würde, weiß der zweite Vorsitzende des FSV, Christian Rauen: "Es wäre unglaublich wichtig. Mit den Einnahmen aus dem DFB-Pokal könnten wir fast die Hälfte unseres Vereinsetats stemmen." Und sportlich sei es für den Verein natürlich auch "schön, in ganz Deutschland wieder in aller Munde zu sein ...". bl/sve Extra

Parkplätze: Die Feuerwehr regelt rund ums Salmtalstadion den Verkehr. Der Verein bittet alle Autofahrer, die Anweisungen zu beachten. Die Besucher werden zu den nächstgelegenen freien Parkplätzen gelotst.

Das Pokalspiel online: Hier auf FuPa Rheinland berichten wir live vom Spiel in Salmrohr. Unsere Reporter sind mit einem ausführlichen Liveticker und mit dem Video-Liveticker von FuPa.TV ab etwa 17.15 Uhr aus dem Salmtalstadion online:

Aufrufe: 020.4.2016, 05:30 Uhr
volksfreund.de/M. Blahak & S. Eisenkrämer Autor