2024-06-06T14:35:26.441Z

Interview
Jannik Strehlow agiert bei Pfeffersport als Trainer.
Jannik Strehlow agiert bei Pfeffersport als Trainer. – Foto: Sebastian Räppold / Matthias Koch

„Den Anspruch, die Mannschaft, aber auch jeden Spieler, zu fördern“

Jannik Strehlow, Trainer bei Pfeffersport, hat hohe Ansprüche an sich und die Mannschaft. Er sieht in ihr das Potential, um den Aufstieg mitzuspielen.

Ein Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Jannik Strehlow

Jannik, am vergangenen Wochenende seid ihr gegen den Berlinligisten TSV Rudow ausgeschieden. Mit 0:2 denkbar knapp. War mehr drin oder geht das Ergebnis in Ordnung?
Wir hatten zwar wenige, aber dennoch gute Torchancen und mit ein bisschen Glück hätten wir ein Tor machen können. Aber im Großen und Ganzen geht das Ergebnis natürlich in Ordnung. Rudow hatte erwartungsgemäß mehr Spielanteile, aber dennoch gerade in der ersten Halbzeit keine zwingenden Torchancen. In der 2. Halbzeit konnte sich unser Torwart Luca nochmal mit tollen Paraden auszeichnen. Wir waren sehr diszipliniert und ich bin stolz auf die Mannschaftsleitung

Erhofft man sich vor so einem Spiel eine Sensation oder geht man da ganz „nüchtern“ ran?
Na klar hofft man, oder viel mehr träumt man davon eine Runde weiter zukommen. Aber wir waren auch realistisch und wollten einfach ein gutes Spiel machen. Was uns letztendlich auch gelungen ist.

Jetzt gilt es den Fokus wieder auf den Ligaalltag zu legen. Wie bewertest du hier euren Saisonstart?
Der Saisonstart war sehr durchwachsen. Leider haben wir, wie aber andere Mannschaften auch, sehr viel Verletzungspech. Die Spiele die wir unentschieden gespielt haben oder verloren haben, waren sehr unglücklich. Unsere Liga ist aber sehr ausgeglichen. Die ersten neun Teams sind noch immer sehr nah beieinander. Jeder Spieltag kann wieder eine andere Tabellenkonstellation bieten.

Verzweifelt man als Trainer bei diesen ständigen auf und abs an Ergebnissen nicht manchmal?
Verzweifeln nicht. Wir haben jedes Spiel einen guten Plan, wollen attraktiven Fußball spielen. Es ist nur schade, dass wir die ersten Spiele aufgrund der verletzungsbedingten Spieler oft rotieren und dadurch auch Spieler auf ungewohnten Positionen zum Einsatz kamen. Im allgemeinen hat es aber jeder sehr gut gemacht.

Mit welcher Zielsetzung seid ihr in die Saison gegangen, wollt ihr um den Aufstieg mitspielen?
Ja, definitiv. Wir wollen oben mitspielen. Wenn es für den Aufstieg reicht wäre das natürlich überragend. Die Qualität haben wir aufjedenfall.

Wie ist es für dich, als junger Trainer (in doppelter Hinsicht, vom Alter und von den Jahren, die du als Trainer „arbeitest“) im Herrenbereich eine Mannschaft zu coachen?
Mir macht es riesig Spaß. Die Mannschaft ist noch sehr jung und wissbegierig. Man spürt jedes Training, dass sie sich verbessern wollen. Sie hören zu und versuchen alle Vorgaben umzusetzen. Es sind alles tolle Charaktere. Das hat mir den Einstieg im Herrenbereich trotz meines noch jungen Alters sehr leicht gemacht. Bevor ich zu den Herren kam, habe ich die C-Jugend und anschließend die A-Jugend trainiert.

Konntest du bereits Spieler deiner A-Jugend integrieren?
Viele A-Jugend Spieler konnten sich schon toll integrieren und bereits als Stammspieler behaupten. Im Allgemeinen haben wir eine tolle Nachwuchsarbeit, sehr talentierte Trainer und auch Spieler im Jugendbereich. Ein paar Spieler aus meiner Mannschaft haben selbst bereits eine Trainerausbildung und sind bei uns im Jugendbereich als Trainer tätig. Das ist wirklich super und eine tolle Basis.

„Juckt“ es trotzdem manchmal in den Fußen und man möchte noch aktiv mitwirken?
Ab und an versuche ich beim Abschlussspiel auch mal mit zu kicken. Aber aktiv selber wieder zu spielen, kann ich mir zurzeit nicht vorstellen.

Warum hast du den Weg als Trainer eingeschlagen, was hat dich an der Aufgabe gereizt?
Ich bin eher zufällig Trainer geworden. Ein sehr guter Freund von mir brauchte noch einen Co-Trainer und hat mich gefragt ob ich ihn unterstützen kann. Da ich selber mit vielen Verletzungen zu tun hatte und zu dem Zeitpunkt auch nicht spielfähig war, habe ich sofort ja gesagt. Gereizt an der Aufgabe hat mich in erster Linie junge Spieler auszubilden, eine Spielidee mitzugeben und sie grundsätzlich für den Sport zu begeistern. Mittlerweile habe ich den Anspruch an mich selbst die Mannschaft, aber auch jeden Spieler individuell zu fördern.

Welche Ziele und Visionen verfolgst du für die Zukunft?
Mein Ziel mit der Mannschaft ist es die Saison noch sehr erfolgreich abzuschließen. Mein persönliches Ziel ist die B-Lizenz im nächsten Jahr erfolgreich zu absolvieren. Meine Vorstellung / Vision ist es, dass sich Pfeffersport noch zu einem bekannteren Verein im Berliner Fußball durch gute Arbeit etabliert.

Was zeichnet den Verein für dich aus?
Pfeffersport ist ein Verein wo man das Gefühl hat Teil von einem großen Ganzen zu sein. Hier begegnet mach sich auf Augenhöhe. Hier ist jeder willkommen, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialer Schicht. Wo Menschen mit und ohne Handicaps miteinander Sport machen. Jedem wird nach seinen Möglichkeiten, Bedürfnissen und Stärken eine sportliche Betätigung und Partizipation ermöglicht. Der Verein engagiert sich seit vielen Jahren für Inklusion im und durch Sport. Damit ist gemeint, dass Jeder und Jede im Sportverein und bei den Sportangeboten mitmachen kann und soll. Der Fokus liegt insbesondere auf Menschen, die aus verschiedenen Gründen ausgegrenzt sind und weniger Zugang zu sportlichen Aktivitäten haben wie Menschen mit Behinderung, Menschen mit Migrationshintergrund, Mädchen oder Geflüchtete. Pfeffersport verfolgt die Vision eines integrativen und inklusiven Sportvereins für alle und will damit einen Beitrag zu einer vielfältigen und starken Gesellschaft leisten. In abwechslungsreichen, sportlichen und sozialen Angeboten und Projekten versuchen wir Vielfalt und Inklusion im Verein zu leben und die Menschen aus unserem Umfeld zu integrieren. Damit möchten wir die Chancen auf eine gleichberechtigte Teilhabe aller jungen Menschen erhöhen. 2019 hat Pfeffersport den goldenen Stern des Sports erhalten. Die wichtigste Auszeichnung für einen Breitensportverein.

Aufrufe: 015.10.2021, 20:35 Uhr
Marcel PetersAutor