Seit mehr als zwei Jahrzehnten hatte der FV Vilseck keinen Trainer während einer laufenden Spielzeit entlassen, im Oktober vergangenen Jahres brach der Bezirksligist mit seiner Tradition: Es traf Thomas Daschner. Schon im Herbst hatte es der Verein seinem Coach also nicht mehr zugetraut, die Mannschaft zum Klassenverbleib zu führen. Seitdem gönnt sich der 50-Jährige eine Pause: „Es gab einige Anfragen, aber ich wollte ganz bewusst Abstand gewinnen und warten, bis das Richtige dabei ist.“ Das Richtige beziehungsweise „die Lösung schlechthin“, wie er sagt, ist für Daschner der ASV Pegnitz.
Das wusste er bereits vor drei Jahren, als er schon einmal kurz vor einem Trainerjob bei den Schulstädtern stand. Doch Daschner hatte — damals noch als Trainer des SV Tu S/DJK Grafenwöhr — bereits sein Versprechen gegeben, beim Verein zu bleiben. „Ich stand bei Grafenwöhr im Wort. Es kam für mich nicht in Frage, mein Wort zu brechen.“ Die Pegnitzer verpflichteten stattdessen Heiko Gröger. Sie blieben aber eine interessante Option für Daschner — und er für die Pegnitzer offenbar auch: „Der Kontakt ist in diesen drei Jahren nie abgerissen. Konkret wurden die Gespräche, ob ich die Mannschaft übernehme, Ende Januar“, sagt Daschner.
Vergangene Woche sorgte dann der ASV für Tatsachen. Der Sportliche Leiter Steffen Weihrich gab bekannt, dass der Vertrag mit Trainer Heiko Gröger über die laufende Saison hinaus nicht verlängert wird. Angesprochen auf diese Entscheidung gab sich Weihrich auch am Dienstag schmallippig: „Wir haben uns Gedanken gemacht und haben diesen Vereinsbeschluss gefasst.“ Dass Gröger die abstiegsbedrohten Schulstädter in der Landesliga hält, traut ihm der Sportliche Leiter weiterhin zu: „Er hat unser vollstes Vertrauen. Was noch kommt, weiß ich natürlich nicht.“
Daschner geht schwer davon aus, einen Landesligisten zu übernehmen. Er rechnet nicht damit, schon vor Ablauf der Spielzeit für Gröger übernehmen zu müssen. „Die Pegnitzer sind gut genug, um den Klassenerhalt zu schaffen. An etwas anderes denke ich nicht.“
Auf den Fußballplätzen der Region ist Daschner ein bekanntes Gesicht, vor allem durch seine Zeit in Auerbach: Für insgesamt zehn Jahre trainierte er den damaligen ASV und den SC Glückauf. In der Stadt wohnt er seit 25 Jahren. „Ich bin in Amberg geboren. Aber nach dieser langen Zeit kann man schon sagen, dass ich Auerbacher bin.“