2024-05-08T14:46:11.570Z

Vereinsnachrichten
Training im Einheits-Outfit: Der TSV Mainz will auch durch professionelles Auftreten Talente anlocken.   	Foto: hbz/Jörg Henkel
Training im Einheits-Outfit: Der TSV Mainz will auch durch professionelles Auftreten Talente anlocken. Foto: hbz/Jörg Henkel

Das Ziel: Ausbildungsverein

Talentsportverein Mainz will mittelfristig als Sprungbrett für höherklassige Klubs dienen

MAINZ. Oft sind es ja gerade die spontanen Ideen, die letztlich die besten sind. Eine solche hatten Mahir Sahin und seine Mitstreiter der Fußballakademie in diesem Sommer. Kurzerhand meldeten sie Mannschaften in der B-, C- und E-Jugend am Spielbetrieb an. Und sorgten dort zunächst für etwas Verwirrung, denn manch ein Kontrahent fragte sich: Wer ist eigentlich dieser TSV Mainz – und woher kommt der plötzlich?

Aufbaujahr ist nur der erste Schritt

Die Erklärung ist einfach: Der Talentsportverein Mainz ist ein Ableger der Fußballakademie Mainz. „Allerdings“, betont Cheftrainer Mahir Sahin, „haben beide Projekte eigentlich nichts miteinander zu tun.“

Vielmehr gehe es beim TSV Mainz darum, eine Lücke im Mainzer Fußball zu schließen. „Wir haben ein Defizit im Trainingsniveau im Fußball erkannt. Besonders bei den jüngsten Jahrgängen fehlt oft die richtige Förderung“, sagt Sahin. So hob das Vorstandsteam der Fußballakademie einen Jugendverein aus der Taufe. Der TSV soll mittelfristig in allen Altersklassen vertreten sein – und recht schnell in möglichst hohen Ligen spielen. „2018/19 ist ein Aufbaujahr für uns“, sagt Sahin. Erst wenn irgendwann die ersten Jahrgänge aus der A-Jugend herauswachsen, könnte auch eine Aktiven-Mannschaft zum Thema werden. „Das ist aber nicht das erklärte Primärziel“, sagt Sahin. Vielmehr sollen Fußball-Talente aus der Region möglichst optimal ausgebildet werden, um dann zu höherklassigen Vereinen zu gehen. „Über die Kontakte verfügen wir, schließlich haben wir auch bereits Spieler der Akademie an diese Teams vermitteln können“, sagt Sahin.

Drei Altersklassen sind bereits im Spielbetrieb. Die B- und C-Junioren mischen bereits munter in der Spitzengruppe mit, einzig die E-Junioren erwischten einen eher durchwachsenen Start. „Da spielen wir aber zu 80 Prozent mit einem jüngeren Jahrgang“, erklärt Sahin. „Die Ergebnisse sind da eher sekundär. Es geht mehr darum, Trainingsinhalte umzusetzen.“

Überhaupt stehen pädagogische Elemente im Fokus. Ernährung, Aufklärung über Drogen und Alkohol werden besprochen. Sprach- und Matheübungen in die Trainingseinheiten eingebaut. „Wir wollen den Spielern auch vermitteln, dass Schule Spaß macht“, sagt Sahin. „Ein nächster Schritt soll sein, Fußball-AG’s in den Schulen anzubieten.“ Auch werde den Jugendlichen beigebracht, Gegner stets mit Respekt zu begegnen. „Ich denke, wir wurden auch deshalb angenehm von den anderen Vereinen aufgenommen“, sagt Sahin. Zur Grundidee des TSV Mainz gehören auch Videoanalysen und eine einheitliche Trainingsausstattung. Alles soll möglichst professionell sein.

„Dazu arbeiten wir auch mit einem Sponsorenpool. Das ganze Budget wird eins zu eins in die Jugend investiert“, sagt Sahin. Mit anderen Vereinen gebe es noch keine Querelen. Allerdings spricht Sahin bereits davon, das Einzugsgebiet des TSV erweitern zu wollen. „Wir hoffen schon, Talente aus dem Umkreis von 40 Kilometern anzulocken“, sagt der Trainer. Im Umkehrschluss heißt das, dass andere Teams ihre Talente verlieren können. Schließlich bietet der TSV neben seinem ambitionierten Trainingsprogramm und individueller Förderung auch eine moderne Anlage. Der Verein spielt und trainiert auf der Bezirkssportanlage in Drais. Aus der spontanen Idee könnten also bald die ersten Erfolge erwachsen.



Aufrufe: 010.10.2018, 15:00 Uhr
Tommy RheinAutor