2024-05-24T11:28:31.627Z

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Schöpft neue Hoffnung: Burak Ersoy, Trainer der Eintracht-Reserve in der Bezirksliga.	Archivfoto: Mario Luge
Schöpft neue Hoffnung: Burak Ersoy, Trainer der Eintracht-Reserve in der Bezirksliga. Archivfoto: Mario Luge

Das Motto der kleinen Eintracht: Jetzt erst recht

Fußball-Bezirksligist Eintracht Bad Kreuznach II hat den Klassenerhalt noch nicht abgeschrieben +++ Personelle Auffrischung

Die größte Baustelle war schnell ausgemacht und bedurfte keines Fachkundigen: Ohne eine dickere Personaldecke wird Bezirksliga-Schlusslicht SG Eintracht Bad Kreuznach II diese Saison wohl nicht sportlich zu Ende zu bringen. Noch ein Nicht-Antritt und die Mannschaft von Trainer Burak Ersoy stünde als erster Absteiger fest. Zwei Jahre nach dem verpassten Aufstieg in die Landesliga müssen die Kreuznacher schmerzhaft erfahren, dass auch die zweite Mannschaft gehegt und gepflegt werden muss und keinesfalls ein Selbstläufer ist.

„Bis es mit der Runde weitergeht, müssen wir 17 Mann zusammen bekommen. Wenn das klappt, können wir uns neue Ziele setzen“, erklärte Ersoy noch im alten Jahr. „Wir haben mit vielen Dingen zu kämpfen, aber der Spielermangel war aus meiner Sicht das Einzige, was wirklich schlecht gelaufen ist“, stellt Ersoy klar, was auf seinem Wunschzettel stand: „Spieler, Spieler und noch mal Spieler.“ Dass die Klubverantwortlichen ihn dabei erhört haben, zeigte sich zwischen den Jahren. Sowohl Abteilungsleiter Oliver Holste als auch Teammanager Selim Darcan versuchten alles, um die Probleme der Verbandsliga-Reserve zu lösen.

Nur wenige Tage später ging der wohl größte Wunsch von Burak Ersoy in Erfüllung: Mit Sinan Kaya, der beim VfL Sponheim entlassen worden war, kam ein spielender Co-Trainer mit viel Erfahrung zur SG Eintracht. Dass neben dem 33-Jährigen auch Caglar Bayir (Sponheim), Erhan Kurpejovic (Karadeniz) und Aleksandre Kitia (TSG Planig) die kleine Eintracht verstärken, schürt bei den Verantwortlichen große Hoffnung.

Vor allem die fußballerische Kompetenz des Sinan Kaya sei ein Segen. „Wenn ich selbst spiele und draußen dann niemand ist, der helfen kann, ist das schlecht. Da haben wir jemanden gebraucht, der das Spiel von außen sieht und steuern kann.“ Lange haben sich die SGEler mit Kaya zusammengesetzt und viele Dinge besprochen. „Die Verantwortlichen haben mir verdeutlicht, dass sie das Team wiederbeleben wollen. Dabei hat mich das Konzept überzeugt“, sagt der Neue, der sich „riesig auf diese Herausforderung“ freut. Die Marschroute ist klar: „Jeder von uns weiß, dass wir nur gemeinsam stark sein können und deswegen muss jeder Einzelne für das Team über sein Limit hinausgehen!“

Ein Spiel gegen die SG Weinsheim steht noch aus. Verliert die kleine Eintracht am Palmstein und schafft es die SG Pfaffen-Schwabenheim/Bosenheim – das einzige Team, gegen das die Kreuznacher punkteten – in die Aufstiegsrunde, geht die Eintracht ohne Zähler in die Play-offs. „Eines ist klar, da müssen wir Punkte holen“, glaubt Burak Ersoy nach wie vor an den Klassenverbleib.

Seine eigene Zukunft hänge dabei auch mit der der Mannschaft zusammen: „Ich mache meine Arbeit hier mit Freude und Liebe, habe auch kein Problem zu bleiben. Wenn es vom Verein gewünscht ist, mache ich gerne weiter“, reicht der 36-Jährige den Verantwortlichen seine Hand. Noch seien keine Gespräche geführt worden. Ligaunabhängig sieht Burak Ersoy jedoch „keinen Grund, warum das hier im Sommer enden sollte“.

Und auch Sinan Kaya könnte sich vorstellen, längerfristig bei der Eintracht zu bleiben: „Jetzt haben wir aber erst mal herausfordernde Wochen und Monate vor uns. Wir haben uns ein Ziel gesetzt und dass es nicht von heute auf morgen funktionieren wird, ist mir bewusst. Aber die Jungs haben jede Menge Potenzial und ich bin gekommen, um hier etwas aufzubauen.“ Mit dem Mute der Verzweiflung könnte also durchaus noch was gehen für die SG Eintracht – den Winterneuzugängen sei Dank. Aufgegeben hat sich im Lager der Verbandsliga-Reserve jedenfalls noch niemand. „Jetzt erst recht“, so das Motto der Mission Klassenverbleib.

Aufrufe: 021.2.2022, 09:30 Uhr
Martin ImruckAutor