2024-05-24T11:28:31.627Z

Interview
F: Patten
F: Patten

"Das Gefühl war auf jeden Fall unglaublich"

INTERVIEW: +++ Alsfelder Johannes Bühler durfte im Trikot von 1899 Hoffenheim Europapokal-Luft schnuppern +++ Regelmäßige Einsätze in der Regionalliga Südwest +++

ALSFELD - (chn). Johannes Bühler, der einst beim JFV Bechtelsberg sowie im DFB-Stützpunkt Alsfeld das Handwerk des Fußballers gelernt hatte, erlebte am 7. Dezember ein besonderen Moment. Oder besser gesagt: Besondere 21 Minuten. Der gebürtige Alsfelder kam beim Europa League-Spiel der TSG Hoffenheim gegen PFK Ludogorets Razgrad (1:1) erstmals im Profi-Kader der Kraichgauer zum Einsatz. In der 69. Spielminute wurde der 20-jährige Defensivspieler von seinem Trainer Julian Nagelsmann eingewechselt. Freilich der bisherige Höhepunkt für Bühler, der seit 2013, nach einer Zwischenstation bei der Jugend von Mainz 05, für die TSG kickt.

Mit den Hoffenheimer A-Junioren wurde der Vogelsberger unter anderem Deutscher Vize-Meister, in dieser Runde ist Johannes Bühler indes vornehmlich in der Regionalliga Südwest für die TSG-Reserve aktiv. Nach seinem Einsatz auf der Bühne der Europa League, stand der talentierte Youngster der OZ-Sportredaktion für einen kurzen Plausch zur Verfügung.

Herr Bühler, vergangene Woche standen Sie gegen PFK Ludogorets Razgrad erstmals im Profi-Kader der TSG Hoffenheim. Möchten Sie uns Ihre Gefühle und Eindrücke schildern?

Das Gefühl war auf jeden Fall unglaublich. Es fing schon an mit der Busfahrt dorthin. Die Kulisse war ja diesmal nicht ganz so groß, aber alleine, dass es Europa League war - das war schon ein geiles Gefühl.

Wann hatten Sie von Ihrem Einsatz erfahren?

Am Montag hatte ich angefangen bei der Ersten mitzutrainieren, da stand es eigentlich auch schon fest, dass wir im Kader sind. Also wir von der U23, das waren insgesamt fünf Spieler. Aber bezüglich des möglichen Einsatzes am Donnerstag wusste ich erst kurz bevor ich eingewechselt wurde Bescheid.

Wie zufrieden waren Sie selbst mit Ihrer Leistung?

Grundsätzlich finde ich, dass ich gut reingekommen bin, auch defensiv in die Zweikämpfe.

Gab es nachträglich Feedback von Trainer Julian Nagelsmann oder einem Ihrer Mitspieler?

Von Herrn Nagelsmann nicht direkt, der hat wohl etwas auf der Pressekonferenz über mich gesagt, das habe ich selbst aber leider nicht mitbekommen. Sonst im Verein gab es aber vor allem nur positive Rückmeldungen.

Wie sehen Sie Ihre Chance für weitere Profi-Einsätze in der laufenden Runde?

Nein, das weiß ich nicht. Vorerst war es nur der eine Einsatz. Was noch so kommt, das wird sich dann zeigen.

Im Frühjahr äußerten Sie den Wunsch, die TSG aufgrund mangelnder Perspektiven verlassen zu wollen. Dieser Abschied erfolgte nicht, stattdessen waren Sie nun in der Europa League zu sehen, spielen auch in der Regionalliga regelmäßig. Was hat sich zwischenzeitlich getan?

Das ist eine gute Frage. Letztes Jahr war man mit meinem Einsatzwillen nicht so zufrieden. Das hat sich nun etwas geändert. Seit dem vierten Spieltag in der Regionalliga Südwest habe ich immer gespielt. Ich wollte mich einfach durchbeißen und den Verein nicht einfach so verlassen. Deshalb hatte ich mich auch entschieden, da zu bleiben.

Sehen Sie sich nun doch längerfristig in Hoffenheim?

Ja, das wird sich zeigen. Das kann ich noch nicht so genau beantworten. Da weiß ich auch noch nicht, wie Hoffenheim das so sieht. Bislang fanden dazu noch keine Gespräche statt.

Wie bewerten Sie die aktuelle Bundesliga-Saison der TSG?

Sehr gut eigentlich. Die Mannschaft hat viel Potenzial und die spielen auch richtig guten Fußball. Man merkt auch, wenn man da oben mittrainiert, dass alle Gas geben und auch einfach Lust haben.

Am 21. April gastiert die Reserve der TSG beim mittelhessischen Regionalligisten TSV Eintracht Stadtallendorf. Wie beurteilen Sie die aktuelle Runde der Eintracht?

Ich hatte mich auf jeden Fall auf das Hinspiel gefreut und war auch froh, dass wir das gewonnen haben. Da ist auf jeden Fall Respekt da. Wir dachten nicht, dass das nur ein Aufsteiger ist und wir das locker anpacken können. Uns war schon bewusst, dass die guten Fußball spielen.

Darf man fragen, ob Sie Weihnachten in Alsfeld bei der Familie verbringen werden - oder haben Sie andere Pläne?

Natürlich, über Weihnachten bin ich bei meinen Eltern und auch über Silvester noch. Und danach geht es wieder nach Hoffenheim, wenn die Vorbereitung startet. Vielleicht kann ich kommende Woche auch noch einmal auf den Weihnachtsmarkt gehen. Ich weiß nur nicht, wie lange der noch geht (lacht).

Was wünschen Sie sich für das Jahr 2018?

Auf jeden Fall weiterhin sportlichen Erfolg. Das Wichtigste ist aber natürlich die Gesundheit der Familie. Aber eben auch, dass es im Fußball weiterhin so gut läuft - oder sogar noch besser. Und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr mein Fachabitur machen kann.

Aufrufe: 017.12.2017, 13:39 Uhr
Oberhessische ZeitungAutor