»Dann landet der Verein in zwei Jahren in der A-Klasse«

"Ich bin unter ganz anderen Voraussetzungen zur SG Post Kagers gewechselt", erklärt der im Sommer installierte Coach Ernst Flack (55), für den das Tabellenbild angesichts der Umstände jedoch nicht überraschend ist. "Die momentane Situation bei uns ist extrem schwierig. Wir haben viele Studenten und daher eine schlechte Trainingsbeteiligung, weshalb wir in den Spielen vor allem in der Schlussphase oft eingebrochen sind und somit als Verlierer vom Feld gingen", sagt der Chefanweiser, dem vor allem die personelle Lage zu schaffen macht. Vor Saisonbeginn musste der Klub gleich acht Akteure abgeben, nun verliert man mit Christian Kemmer (26, Freier TuS Regensburg) und Laszlo Dudas (20) auch im Winter noch zwei weitere Stammspieler. "Die Art und Weise dieser zwei Wechsel ärgert mich extrem. Beide waren trainingsfleißig und wir hatten eigentlich einen guten Kontakt. Christian hat mich aber nicht einmal persönlich über seinen Abgang informiert", berichtet Flack. Neuzugänge wird die SG im Winter wohl nicht präsentieren können. "Wir sind mit 2-3 Spielern in Kontakt, wobei es wohl sehr schwierig werden wird, auch nur einen davon zu bekommen. Ohnehin werden wir aber mit einem sehr dünnen Kader in die Rückrunde gehen".

Flack: »Ich will unsere Situation nicht nur an den Kroaten fest machen. Unbestritten ist allerdings, dass sie in den letzten Jahren alle Freiheiten hatten. Bei mir müssen sie sich aber an gewisse Regeln halten und diesbezüglich sind sie sehr uneinsichtig. Ihre Einstellung zu Training und Spiel lässt stark zu wünschen übrig.«

Einige Probleme bereiten darüber hinaus auch die fünf kroatischen Akteure. Sinnbildlich für die Misere steht dabei Spielmacher Ivica Aman (30), der in der vergangenen Spielzeit mit 25 Treffern entscheidenden Anteil am Höhenflug der SG hatte und zu den überragenden Akteuren im Kreisoberhaus zählte. In der laufenden Saison stehen dagegen erst zwei magere Törchen auf seinem Konto. "Ich will unsere Situation nicht nur an den Kroaten fest machen. Unbestritten ist allerdings, dass sie in den letzten Jahren alle Freiheiten hatten. Bei mir müssen sie sich aber an gewisse Regeln halten und diesbezüglich sind sie sehr uneinsichtig. Die Leidtragenden sind am Ende die Verantwortlichen, die sich für den Klub aufopfern. Der Verein hat ihnen beruflich sowie privat enorm geholfen, die Einstellung der Kroaten zu Training und Spiel lässt jedoch stark zu wünschen übrig. Deshalb haben einige trotz ihrer zweifellos großen Qualität oft auch nur Ersatz oder gar nicht gespielt. Ich setze seit 27 Jahren auf Disziplin, Kameradschaft und Trainingsfleiß und werde meine Erwartungen und Ansprüche auch nicht ändern", betont Flack, der auch hinsichtlich der Zukunft des Vereins deutliche Worte findet. "Wenn wir am Ende dieser Saison absteigen, landet der Verein in zwei Jahren in der A-Klasse. Der Nachwuchsbereich ist von der C- bis zur A-Jugend nicht vorhanden und Spieler von außerhalb zu bekommen, ist offensichtlich schwierig bis unmöglich". Aufgrund dieser Umstände ist auch Flacks Verbleib über die Saison hinaus noch völlig offen. Nichtsdestotrotz will der erfahrene Übungsleiter die Saison unbedingt mit dem Klassenerhalt beenden und hat daher den Vorbereitungsauftakt schon auf 3. Februar festgesetzt. Mit 22 Zählern liegt man derzeit auf einem Abstiegsrelegationsplatz, einen Punkt hinter dem ersten Nichtabstiegsrang, allerdings auch nur einen vor dem ersten direkten Abstiegsplatz. "Unser Ziel ist es, in die Relegation zu kommen und dafür brauchen wir 38 bis 40 Punkte. Das wird natürlich ein extrem schwieriges Unterfangen. Aber bereits in der Vorbereitung wird sich zeigen, ob alle bereit sind 100 Prozent zu geben, damit wir für das erste Match nach dem Winter in Auerbach gerüstet sind", sagt Ernst Flack abschließend.

Die SG-Fieberkurve in dieser Saison: