2024-05-24T11:28:31.627Z

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Hat eine zweijährige Leidenszeit hinter sich: Daniel Wecker vom SV Sevelen.
Hat eine zweijährige Leidenszeit hinter sich: Daniel Wecker vom SV Sevelen.

Daniel Wecker vom SV Sevelen und das Ende seiner langen Leidenszeit

Der Fußballer des A-Ligisten SV Sevelen musste wegen einer schweren Knieverletzung zwei Jahre pausieren. Jetzt ist Daniel Wecker zurück und hat einen Traum.

Der Fußball schreibt oft schöne Geschichten – wie die von Daniel Wecker, Mittelfeldakteur des A-Ligisten SV Sevelen. Nach einer wahren Verletzungs-Odyssee hat Wecker im September 2020 sein lang ersehntes Pflichtspiel-Comeback gefeiert – nach einer rund zweijährigen Zwangspause und einem unnachgiebigen Kampf um seine Rückkehr auf den Platz.

Daniel Weckers Zeit beim SV Sevelen begann im Jahr 2017, als er sich dem damaligen Bezirksligisten anschloss, um, so der 29-Jährige, „noch einmal eine neue Herausforderung zu suchen“. Zuvor war er viele Jahre für Grün-Weiß Vernum aufgelaufen. Seine Jugendzeit verbrachte er beim GSV Geldern, wo er auch den Sprung zu den Senioren schaffte. In seiner ersten Saison am Sevelener Koetherdyck kam er auf 24 Einsätze. Am Ende stand allerdings der bittere Abstieg der Mannschaft in die Kreisliga A.

Daniel Wecker: "Das wird was Schlimmeres sein"

In der Vorbereitung auf die neue Saison stieß Wecker beim Voba-Cup-Spiel gegen die Sportfreunde Broekhuysen dann denkbar unglück­lich mit dem gegnerischen Torhüter zusammen. „Ich habe nach unten geschaut und meine Kniescheibe ging bereits in Richtung Oberschenkel. Da war mir klar, das wird was Schlimmeres sein“, erinnert er sich. Im Krankenhaus habe der Arzt zuerst die Vermutung geäußert, dass er sich entweder die Kniescheibe gebrochen oder aber die Patellasehne gerissen habe. Am Ende war beides der Fall. Nach einer erfolgreichen Operation am Folgetag, bei der, so Wecker, „ein Drahtgeflecht im Knie installiert wurde“, begann für ihn eine lange Leidenszeit.

„Zunächst war ich zwei Monate komplett an die Couch gefesselt. Ein halbes Jahr bin ich sowohl sportlich als auch beruflich ausgefallen“, sagt Wecker. Er arbeitet für den Niersverband in der Kläranlage Geldern. Am Ende dieser Zeit habe sein Bein praktisch nur noch aus Haut und Knochen bestanden. „Die Muskeln waren komplett verschwunden“, so Wecker.

Nach einem Dreivierteljahr etwas falscher Ehrgeiz für den SV Sevelen

Anschließend begann er eine Reha in Moers, bei der bei einer Sprungübung am zweiten Tag erneut ein Stück der Kniescheibe abbrach. Eine Operation konnte diesmal vermieden werden. Bereits ein Dreivierteljahr nach seinem Unfall im Spiel gegen Broekhuysen habe er bereits wieder ein wenig mittrainiert, jedoch einige Rückschläge hinnehmen müssen. Wecker: „Die oberflächlichen Fasern der Patellasehne sind immer wieder angerissen. Die Ursache war rückblickend sicherlich ein bisschen falscher Ehrgeiz.“ Bei einem Testspiel gegen den SV Straelen II im Winter 2019 erlitt Wecker schließlich einen erneuten Patellasehnen-Anriss.

Während des ersten Corona-Lockdowns im März 2020 machte er ein paar entscheidende Schritte in Richtung Comeback. „Die Zeit habe ich genutzt, um ein paar Übungen zu machen und regelmäßig joggen zu gehen.“ Sein Kumpel Martin Dönnebrink, der für Grün-Weiß Vernum kickt, habe in dieser Zeit ebenfalls täglich trainiert, was ihm den nötigen Motivationsschub gegeben habe, so Wecker.

Die Sommervorbereitung habe er dann wieder voll mitmachen können. Beim Saisonauftakt am 6. September 2020, ausgerechnet gegen GW Vernum, schaffte er gleich den Sprung in die Startelf. Mittlerweile ist Daniel Wecker wieder komplett beschwerdefrei. „Zwischendurch habe ich immer wieder daran gedacht, es einfach sein zu lassen. Aber ganz vom Fußball lösen konnte ich mich dann doch nicht“, sagt er.

Für sein Team stellt er eine feste Größe dar. In der jüngst annullierten Saison 2020/21 stand er in allen sieben Spielen auf dem Platz – sechsmal von Anfang an. Daniel Wecker ist auf dem Platz zurück und will sich jetzt einen sportlichen Traum erfüllen: Er möchte mit dem SV Sevelen zurück in die Bezirksliga.

Aufrufe: 030.4.2021, 20:00 Uhr
RP / Nils HendricksAutor