2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Coach Stefan Steiner (li.) ist der Vater des Erfolgs bei der SpVgg Erlangen. F: Zink
Coach Stefan Steiner (li.) ist der Vater des Erfolgs bei der SpVgg Erlangen. F: Zink

Comeback nach 40 Jahren: Die "Spieli" ist wieder da

FuPa nimmt die Landesliga-Aufsteiger genau unter die Lupe +++ Heute: SpVgg Erlangen (Mittelfranken)

Sie sind wieder da: Die SpVgg Erlangen ist nach genau 40 Jahren Abwesenheit wieder Landesligist. Die Mittelfranken, einst Erlangens erster reiner Fußballverein, haben eine bewegte Geschichte mit vielen Auf- und Abstiegen. Auf Bezirksebene ist der Klub aus dem Osten der Universitätsstadt eine Institution. Nun hat der Verein als Meister der Bezirksliga 1 die Rückkehr auf die Verbandsebene geschafft. Ziel der Erlanger Mannschaft, die weiterhin von Aufstiegscoach Stefan Steiner (38) trainiert wird, ist der Klassenerhalt.
Nun heißt es für die SpVgg Erlangen sich schnell an die neue Umgebung zu gewöhnen. Auf spektakuläre Neuzugänge wird dabei verzichtet. Neu sind David Hinrichs (SV Tennenlohe), Tomica Dimitrov (FC Serbia Nürnberg), Marcel Müller (SV Oberelbert), Lukas Mehling (TV 48 Erlangen), Adham Abu-Zalam (ATSV Erlangen II), Robert Ungureanu (ATSV Erlangen III), Ali Sapmaz, Marcus Keller, Patrick Walter (alle SC Eltersdorf II) sowie die Jugendspieler Felix Lobenwein und Paul Lehmann. "Unser Saisonziel lautet eindeutig Klassenerhalt. Sollten wir das schaffen, dann wäre das ein großer Erfolg", sagt Erlangens Klubsprecher Wolfgang Dienstbier. In die gleiche Kerbe schlägt Trainer Stefan Steiner: "Der Nichtabstieg steht im Mittelpunkt aller Aktivitäten in der neuen Saison. Wir haben uns nur punktuell verstärkt. Jetzt gilt es noch, die Neuzugänge zu integrieren. Wir hatten in der Bezirksliga schon eine gute Mannschaft, die in weiten Teilen eingespielt ist. Wir hoffen, dass wir in der Landesliga schnell Fuß fassen werden."

Am 12. Mai 1904 wurde die SpVgg Erlangen als reiner Fußballverein gegründet. Damals spalteten sich einige Sportkameraden vom Turnerbund Erlangen ab und schlossen sich in der SpVgg 1904 Erlangen zusammen. Heute ist der Klub ein Großverein mit rund 1.700 Mitgliedern in zwölf Sparten, drei Damen-Mannschaften, zwei Herrenteams plus eine AH sowie 25 Nachwuchs-Mannschaften auf der Sportanlage an der Kurt-Schumacher-Allee. Fußballerisch traten die Erlangen schon Mitte der 50er Jahre in Erscheinung, als sie sechs Jahre lang in der damaligen Amateurliga 1 spielten, vergleichbar heute mit der Bayernliga Nord. Bei der großen Ligareform 1963 war die SpVgg Erlangen Gründungsmitglied der damals neu eingeführten Landesliga Mitte. 1970 ging es runter in die Bezirksliga. 1976 gelang die Rückkehr in die Landesliga, aber nach nur einem Jahr musste der Klub wieder runter. Denn in der Aufstiegs-Mannschaft standen die Brüder Klaus und Jürgen Täuber, die zusammen mit zwei anderen Spielern nach dem Aufstieg zum 1. FC Nürnberg wechselten. 1977 war also das Jahr, in dem der Erlanger Klub zuletzt in der Landesliga gespielt hat.

In den 90er Jahren mussten die Mittelfranken auch mal runter in die Kreisliga. Dreimal klopfte die SpVgg Erlangen noch an das Tor zur Landesliga, scheiterte aber jeweils in der Relegation. 2009 gestoppt durch den TuS Feuchtwangen, 2013 durch den ASV Vach und 2015 durch den TSV Ebensfeld blieb das Tor zur Verbandsebene vernagelt. Dennoch erlebte die Mannschaft eine erfolgreich Zeit, die 2011/12 unter Trainer Bernd Fuchsbauer (44) mit dem Bezirksliga-Aufstieg begann. Zweimal also, 2013 und 2015, wurde die Vizemeisterschaft erreicht. Nach Platz fünf im Vorjahr wurde mit Stefan Steiner im Sommer 2016 eine neuer Coach verpflichtet, der aus der A-Klasse vom ATSV Erlangen II gekommen war. Die Mannschaft setzte sich mit sieben Punkten Vorsprung gegenüber der SG Nürnberg/Fürth als Meister durch, durfte endlich auf die lästige Relegation verzichten und kehrte nach 40 Jahren Abstinenz in die Landesliga zurück.

Aufrufe: 01.7.2017, 08:12 Uhr
Dirk Meier Autor