2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: Sebastian J. Schwarz
Foto: Sebastian J. Schwarz

Charakterlich gefestigt und mit hoher Spielkultur

A-Liga Mosel: Rot-Weiß-Wittlich Kapitän Deniz Siga zieht eine imponierende Zwischenbilanz.

Vor zwei Jahren verlor Rot-Weiß Wittlich den Zweikampf gegen den Stadtrivalen SG Wittlich, im Vorjahr musste man dem SV Niederemmel den Vortritt lassen. Aktuell sind die Rot-Weißen mit acht Zählern Vorsprung Tabellenführer und stehen mit einem halben Bein in der Bezirksliga. Kapitän Deniz Siga spricht über die Hinrunde und gibt einen Ausblick.

Nach der besten Hinrunde aller Zeiten fühlt sich jedoch niemand im Wittlicher Lager bereits als Bezirksligist. Kapitän Deniz Siga stellt klar: „Unser Problem der letzten zwei Jahre war immer die Hinrunde. Da sind wir entweder schlecht gestartet oder hatten durch Verletzungen bedingt einen kleinen Kader. Das ist jetzt anders. Wir haben eine große Kadertiefe, eine hohe Spielkultur und eine charakterlich gefestigte Mannschaft. Zudem identifizieren sich alle Spieler mit den Zielen.“

Die hohe Qualität: In der Tat steht da keine klassische A-Liga-Mannschaft auf dem Platz. Die Spieler verfügen teilweise über Regionalliga- und Oberligaerfahrung. Einige haben Rheinlandliga gespielt. „Es ist schön zu sehen, mit diesen Leuten in der A-Liga zu spielen. Niemand lässt hier irgendetwas raushängen, weil er höher gespielt hat. Jeder respektiert den anderen und auch unsere Gegner“, sagt Siga, der einst unter anderem beim 1. FC Magdeburg, Rot-Weiß Erfurt und dem FSV Salmrohr gespielt hat. Die zwei Unentschieden, die eine blütenweiße Weste verhinderten, haben die SG Burgen (0:0) und die SG Traben-Trarbach (1:1) erstreiten können. „Die haben gekämpft, standen defensiv kompakt und haben auf Konter gelauert. Es ist klar, dass man keine 26 Spiele gewinnen kann.“ Drei, vier ältere Spieler führen das ansonsten noch junge Team – die Trainer sind Führungsfiguren auf dem Platz. Jeder Oberligist würde sich freuen, einen Rodalec Souza (42) in dieser Form in seinem Kader zu haben. Doch auch Nicolae Stefan (27) macht einen seriösen Job als Trainer und Spieler.

Der Reifeprozess: Siga glaubt an den Aufstieg - auch, wenn der Kapitän betont, dass noch gar nichts erreicht sei. „Wir können uns eigentlich nur selbst schlagen. Wir haben genug erfahrene Leute, die mit so einer Situation umgehen können. Ich denke, die Mannschaft ist ein Stück weit gereift und hat aus den Versäumnissen der letzten Jahre gelernt.“ Derzeit bestehe auch kein Bedarf, personell nachzujustieren. Der Kader ist längst bezirksligatauglich und auf allen Positionen nahezu doppelt besetzt.

Die entscheidenden Wochen: Der Partie am 7. April zu Hause gegen Kröv kommt vorentscheidender Charakter zu. Danach warten mit Landscheid und Zeltingen weitere Hochkaräter aus der Spitzengruppe. „Wenn alles gutgeht, sind wir gegen Zeltingen Meister“, liebäugelt Siga mit den Aufstiegsfeiern Ende April. Auf die SG Burgen/Veldenz trifft der Primus erst am vorletzten Spieltag. Eine Prämisse gilt jedoch für alle: „Für die Rückrunde müssen wir noch zielstrebiger sein, dürfen nicht nachlassen und sollten noch besser konzentriert sein“, weiß Siga.

Viel Kampf, wenig Spielkultur: Das Niveau der A-Klasse ist für den universell einsetzbaren Spielführer der Rot-Weißen trotz der Dominanz ordentlich. „Es gibt mit Zeltingen und auch Kröv nur wenige richtig spielstarke Mannschaften. Alle Teams arbeiten sehr engagiert, es wird viel gekämpft. Laufeld ist besonders unangenehm. Wir lagen im Hinspiel 0:1 zurück und im Rückspiel sogar mit 0:2. Auch Monzelfeld ist nicht schlecht.“ (L.S.).

Aufrufe: 01.12.2018, 12:49 Uhr
Lutz SchinköthAutor