2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Pech und Unvermögen kennzeichneten die Saison von Sören Sorge (r., gegen Logas Jan Hellmers). Foto: Dieter Kremer
Pech und Unvermögen kennzeichneten die Saison von Sören Sorge (r., gegen Logas Jan Hellmers). Foto: Dieter Kremer

BW Papenburg: Abstieg mit Anlauf

Rückblick auf die Landesliga-Saison 2012/13

Nach der schwächsten Hinrunde seit dem Aufstieg im Sommer 2008 wollten die Fußballer des SC Blau-Weiß Papenburg eigentlich in der zweiten Halbserie der abgelaufenen Saison verstärkt mit drei ehemaligen Lingenern zum Angriff blasen. Was letztendlich hängen blieb, war der erneute Trainerwechsel und der frühzeitig feststehende Abstieg.

Elf Punkte fehlten den Papenburgern am Ende auf das rettende Ufer. Nur fünfmal stand das Team auf einem Nichtabstiegsplatz – letztmals am 14. Spieltag. Seit der 2:3-Niederlage in Loga fand sich Blau-Weiß immer unter dem Strich wieder. Von 34 Spielen wurden sechs gewonnen bei acht Unentschieden. 20-mal verließ das Team als Verlierer den Platz. Nur zwei Mannschaften kassierten mehr Gegentore als Papenburg, das den Ball 83-mal aus dem eigenen Netz holen musste: Mitabsteiger Frisia Loga (95) und Schlusslicht Dodesheide (90). Die Dodesheider (37 Treffer) und Germania Leer (40) trafen als einzige Clubs noch seltener ins Tor als BW Papenburg (49).

Der Trainerwechsel brachte nicht den erhofften Impuls. Am 7. April erklärte der frustrierte Manfred Schulte (Punktedurchschnitt: 0,8) gegenüber dem Vorstand seinen Rücktritt zum Saisonende. Der Verein handelte und beförderte Manfred Thomas vier Tage später vom Zweite-Herren-Trainer zum Interimscoach. Thomas redete die Mannschaft stark, vollzog zahlreiche Positionsänderungen und holte in neun Spielen sechs Zähler, was einem Schnitt von 0,66 entspricht. Die zu geringe Punktausbeute blieb mit dem im Winter verpflichteten Trio Björn Bullermann, Jakob Krause-Heiber und Stephan Richter fast gleich.

Sinnbildlich für die gesamte Saison war Stürmer Sören Sorge, der am Ende zwar auf elf Tore kam. Aber der 26-jährige Modelathlet, der offensichtlich mit sich und anderen haderte, traf in den ersten neun Spielen sechsmal, um danach in 20 Partien torlos zu bleiben. Als der Abstieg besiegelt war, erzielte Sorge fünf Tore in den letzten drei Spielen.

Auch die Torhüterrotation, die jedem Bäumchen-wechsel-dich-Spiel als Paradebeispiel dienen könnte, zeigt, dass vieles schieflief. In den ersten 15 Spielen stand Stefan Niemann zwischen den Pfosten. Bis Schulte reagierte und Daniel Lass in den letzten drei Partien vor der Winterpause eine Chance gab. In Spiel eins in 2013 stand aber wieder Niemann im Tor, um danach siebenmal von Kevin Werner abgelöst zu werden. Zum Schluss durfte Niemann wieder in den Kasten.

Doch nicht alles war schlecht, es gab auch Lichtblicke. Eine positive Erscheinung war sicherlich Kapitän Heiko Sandersfeld, der als Mittelfeldspieler 12 Tore erzielte und torgefährlichster Papenburger war. Die Bezeichnung Gewinner der Saison verdient Marco Nakelski. Aus Surwold gekommen, entwickelte er sich zum Allrounder. Ob Sechser, rechter Verteidiger oder zum Schluss Innenverteidiger – der 20-Jährige entpuppte sich bis auf wenige Abstriche als „Mister Zuverlässig“.

Aufrufe: 08.7.2013, 17:17 Uhr
Dieter Kremer / EmslandsportredaktionAutor