Der alte Titelträger ist auch der neue: Bei der Hamminkelner Hallen-Stadtmeisterschaft, die in der Dingdener Sporthalleausgetragen wurde, setzte sich Fußball-Bezirksligist BW Dingden souverän durch. Mit streckenweise sehenswertem Kombinationsfußball ging die Mannschaft von Trainer Dirk Juch nach kleineren Anlaufschwierigkeiten durch das Turnier.
Im Finale bezwangen die Blau-Weißen vor rund 400 Zuschauern den A-Kreisligisten SV Brünen mit 7:1 (1:1) und hatten es dabei lediglich eine Halbzeit lang mit einem gleichwertigen Gegner zu tun. „Unser Anspruch war es, dieses Turnier zu gewinnen. Das haben wir eindrucksvoll unterstrichen“, sagte der Dingdener Coach.
Dirk Juch war stolz auf seine Akteure, die im Finale zwar zunächst einen Lattentreffer von Brünens Nils Hutmacher und nach fünf Minuten den 0:1-Rückstand durch Antranik Kodak wegstecken mussten. Anschließend war der SVB aber chancenlos. Nachdem schon in Durchgang eins nur eine Minute nach dem Führungstreffer der Ausgleich durch Robin Volmering gefallen war, schwanden beim Team von Aycin Özbek zunehmend die Kräfte. Der Favorit machte hingegen nun ernst und traf fast nach Belieben. Den Anfang machte erneut Volmering zur 2:1-Führung (12.). Danach folgten die Treffer von Mohamed Salman (13.), Timo Ameling (15., 16.) Maximilian Willing (17.) und Timo Holtkamp (17.) im Minutentakt.
Unschöner Begleitaspekt einer sehenswerten Partie war ein unnötiger Feldverweis in der Schlussminute. Einige strittige Entscheidungen des Unparteiischen hatten Brünens Torschützen Antranik Kodak so verärgert, dass er verbal gegenüber dem Referee ausfallend wurde und wegen Schiedsrichterbeleidigung die Rote Karte sah. Auch nach Spielschluss dauerte es noch einige Minuten, bis sich die Gemüter wieder beruhigt hatten. „Ich bin heute trotz der Final-Niederlage stolz auf meine Jungs. Eine Halbzeit lang haben wir gut mitgehalten, aber am Ende fehlte uns die Kraft, so dass uns in der entscheidenden Phase die Ordnung abhanden gekommen ist“, so Brünens Trainer Aycin Özbek.
Schon vor dem Finale hatte BW Dingden einen torreichen Auftritt hingelegt. Nach dem durchwachsenen 1:1 zum Auftakt der Gruppenphase gegen BW Wertherbruch folgte ein 4:2 gegen den späteren Halbfinalisten SV Ringenberg und ein 9:0 gegen den letztjährigen Endspiel-Gegner HSC Berg. Und auch im Halbfinale ließen die Blau-Weißen dem Kontrahenten GW Lankern beim 5:1-Erfolg keine Chance.
Lankerns Trainer Markus Rambach durfte sich am Ende aber über den dritten Platz freuen, nachdem sich sein Team gegen SV Ringenberg im Neunmeter-Schießen mit 3:1 durchgesetzt hatte. „Wir waren im Halbfinale chancenlos“, sagte Rambach und fügte hinzu: „Aber wir haben insgesamt eine richtig gute Leistung abgeliefert und uns ein wenig Selbstvertrauen für den Ligastart nach der Winterpause geholt.“
Wie schon im vergangenen Jahr, so durften die Dingdener auch diesmal wieder den Siegerpokal entgegen nehmen und sich gemeinsam mit den Besuchern über ein sowohl sportlich als auch organisatorisch gelungenes Turnier freuen. Vor allem der BWD-Coach wollte seine Freude über die Leistung seiner Mannschaft nicht verbergen. „Wir hatten am Anfang ein paar Schwierigkeiten, weil wir zu lässig agiert haben. Aber dann sind wir richtig ins Rollen gekommen. Es freut mich besonders, dass heute auch einige neutrale Zuschauer gesehen haben, welch gute Arbeit wir in Dingden leisten“, sagte Dirk Juch.
Als alle Dingdener Akteure und Fans feierten, war ein anderer Bezirksligist schon längst zu Hause. Der Hamminkelner SV lieferte in der Vorrunde gegen drei A-Kreisligisten enttäuschende Leistungen ab und schied nach einem 1:1 gegen VfR Mehrhoog, einem 3:4 gegen den SV Brünen und einem 4:6 gegen den späteren Halbfinalisten GW Lankern ohne einen Sieg sang- und klanglos aus. Vor allem die Partie gegen Lankern, als seine Mannschaft einen 4:1-Vorsprung noch aus der Hand gab, brachte den Trainer des HSV in Rage. „Wir haben eine katastrophale Leistung geboten. Ich bin richtig angesäuert“, sagte Michael Tyrann nach dem Turnier.