2024-05-24T11:28:31.627Z

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Torjäger Philip Bußmann will mit dem Spielverein 16 den Klassenerhalt in der Bezirksliga schaffen. Foto: privat
Torjäger Philip Bußmann will mit dem Spielverein 16 den Klassenerhalt in der Bezirksliga schaffen. Foto: privat

Bußmann Double: Torjägerkrone und Meister

Top-Torschütze im Interview - Klassenerhalt und Stammplatz als Saisonziel

Philip Bußmann wurde mit 34 Treffern vor seinem Sturmpartner Tim Stein (31 Tore, Spielverein 16) und dem Newcomer Ricardo Werth (28 Tore, TuS Nahne) der erfolgsreichste Torjäger in der abgelaufenen Kreisliga-Saison OS-Stadt. Damit hat er maßgeblich dazu beigetragen, dass sein Verein Spielverein 16 Meister wurde und endlich die Rückkehr in die Bezirksliga feiern konnte. In dem nachfolgen Interview blickt der sympathische Doktorand, der zurzeit intensiv an seiner Promotion arbeitet auch auf einige schöne Erlebnisse seiner langen erfolgreichen Vereinszugehörigkeit zurück.

Das gegen Quitt Ankum gewonnene Relegationsspiel um den Aufstieg in die Bezirksliga 2009 war sein schönster Sieg. Es gab aber auch Ereignisse in seiner Spielerlaufbahn die nicht nach seinen Wünschen verlaufen sind. Ausgerechnet beim größten Erfolg in der fast 100-jährigen Vereinsgeschichte des Spielverein 16, zog er sich in der Zwischenrunde eine Verletzung zu und musste durch Jan Niehaus ersetzt werden. Dies passierte beim Addi-Vetter-Cup 2011, bei dem die 16er mit begeisternden Hallenfußball von den fast 700 Zuschauern in der restlos ausverkauften OSC-Halle aufgrund ihrer mitreisenden Spielweise frenetisch angefeuert wurden, dabei u. a. den Oberligisten VfL Osnabrück II aus der Halle fegten und am Ende sensationell als Kreisligist Osnabrücker Hallenstadtmeister wurde. Welchen Stellenwert der Torjägertitel für ihn hat, warum er Vereinstreu bleibt, welches seine Lieblingsmitspieler waren und was er von der kommenden Saison in der Bezirkliga erwartet verrät er im folgenden Interview.

Philip, Du hast mit deinen 34 erzielten Treffern maßgeblich dazu beigetragen, dass Dein Spielverein 16 Meister wurde und in die Bezirksliga aufgestiegen ist. Warum ist deiner personell überragend besetzten Truppe nach einer sehr starken Hinrunde zum Ende der Saison etwas die Luft ausgegangen und welche Rolle spielt SV 16 im nächsten Jahr in der Bezirksliga?

Philip Bußmann: „Wir haben in der Rückrunde 10 Punkte weniger Punkte geholt als in der Hinrunde. Sechs Punkte davon kamen durch die Spiele gegen Roy und Kosova, die uns nach den Hinrundenpartien mit 6:0 und 6:1 in den extrem kleinen Aschekäfig auf dem Klushügel geschickt haben. Dort kamen wir vielleicht auch wegen ein paar personeller Ausfälle nicht gut zurecht und haben verdient verloren. Das hätte in der Hinrunde ebenfalls passieren können.

Die vorzeitige bzw. absehbare Meisterschaft hat uns wahrscheinlich auch nicht gut getan. Gerade die Spiele nach dem Titel hatten eher Freundschaftsspielcharakter. Im Pokalfinale gegen Nahne konnten wir den Schalter dann leider nicht mehr umlegen. Das hat mich schon sehr geärgert. Nichtsdestotrotz sind wir auch in der Rückrundentabelle Erster geworden und haben eine hervorragende Saison gespielt.

Der Niveauunterschied von der Kreisliga zur Bezirksliga ist nach meiner Einschätzung recht groß und vor allem in einem aggressiveren Zweikampfverhalten und besseren Laufleistungen der Mannschaften zu sehen. Ein gut organisiertes Abwehrverhalten wird für uns nächstes Jahr wichtiger werden, damit wir das Ziel, die Bezirksliga zu halten, schaffen können.“

Du bist mit 34 Toren Torschützenkönig der Kreisliga Stadt geworden und hast gleichzeitig die meisten Treffer aller Osnabrücker Kreisligaspieler erzielt und damit auch die namhaften Goalgetter des Landkreises in den Schatten gestellt. Welchen Stellenwert hat der Torjägertitel für Dich? Bist Du stärker als die Stürmer im Landkreis oder wird dort einfach besser verteidigt?

Bußmann: Es hat mich gefreut, dass ich in der Meistermannschaft spielen konnte und dann auch noch den Torjägertitel geholt habe. Das ist eine schöne Erinnerung. Ich habe kein Spiel im Landkreis gesehen. Insofern weiß ich nicht, wie gut die beiden Ligen sind. Ich kann nur die drei Vorbereitungsspiele beurteilen, die wir gegen die beiden Zweitplatzierten der Landkreisstaffeln (2x Lechtingen, 1x Belm) gespielt haben. Dort konnte ich fünf Tore in den drei Spielen erzielen. Hochgerechnet auf 30 Spiele hätte ich nach vorsichtiger Schätzung 50 Tore geschossen. (lacht)

Wie viele Anfragen zum Vereinswechsel liegen Dir nach Deiner starken und erfolgreichen Saison vor und warum sind sie völlig zwecklos?

Bußmann: Es liegen keine Anfragen vor. Ich bin auch sehr zufrieden hier und fühle mich als langjähriger 16er mit dem Verein verbunden. Ich habe diese Saison zudem die ehrenvolle Aufgabe als 2. Vorstandsvorsitzender übernommen. Ein Wechsel wäre daher nur noch mit einer entsprechend hohen Ablösesumme zu vertreten.

Du bist seit vielen Jahren beim Spielverein 16 erfolgreich aktiv. Welches waren Deine schönsten Erlebnisse und welche Ereignisse hättest du gern anders erlebt?

Bußmann: "Als schöne Erlebnisse bleiben die Aufstiege, die Pokalsiege, die Menschen und Feiern in Erinnerung. Auch an einige meiner Tore kann ich mich noch erinnern. Mein schönstes Erlebnis folgte nach einem Ereignis, das ich gerne anders erlebt hätte. Vor ein paar Jahren gab es eine Saison, in der Dodesheide und wir bis auf jeweils ein Spiel alles gewonnen hatten und der direkte Vergleich für die Meisterschaft entscheidend war. Im Hinspiel am 2. Spieltag musste ich kurz vor Schluss nur noch den Ball ins leere Tor schieben und wir hätten 4:2 gewonnen. Tja, es kam anders… Ich sah noch einen Spieler von links heransprinten und wollte den Ball aus 16 Metern vorsichtshalber leicht ins rechte Eck schießen. Der Ball ging dann aber zu weit nach rechts. Wir bekamen noch den Ausgleich und in der Rückrunde war Dodesheide deutlich besser, gewann das Rückspiel verdient und wurde wegen der 4 Punkte Unterschied aus dem Hinspiel mit zwei Punkten Vorsprung Meister, so wie es mir der eine oder andere gerne vorrechnete. Gegen Ende der Saison zog ich mir auch noch eine langwierige Leistenverletzung zu und habe in den Aufstiegsspielen nur in den letzten 10 Minuten mitgewirkt. Zum Glück war aber diese eine vergebene Chance am Ende für unser Ziel nicht ausschlaggebend, da wir beide Aufstiegsspiele gewannen. Das spannende 2:1 im letzten Spiel gegen Quitt Ankum war für mich der emotionalste und schönste Sieg und damit verbundene Aufstieg.

In einigen weiteren Spielen mit Endspielcharakter war ich auch verletzt. Die hätte ich lieber auf dem Platz miterlebt. Insbesondere bei dem einzigen Vetter-Cup-Sieg von 16 in der Vereinsgeschichte zog ich mir in der Zwischenrunde eine Verletzung zu. Als 16er war es aber trotzdem ein sehr schönes Erlebnis, zumal ich auch stolz auf den Teamspirit in dem Turnier war. Den spürte man bereits in der Vorrunde.“


2011 gewann Philip Bußmann mit dem Spielverein 16 den Addi-Vetter-Cup. Foto: Kemme

Welches waren in deiner langen 16-Ära deine liebsten Mitspieler und wie hast du von ihnen profitieren können?

Bußmann: „Mit meinem Bruder Tobias habe ich am liebsten gespielt. Da ich seine Spielweise sehr gut kenne und er meine, konnte bzw. kann er mich gut in Szene setzen und hat in der Vergangenheit viele meiner Tore vorbereitet.

Es gibt eine Reihe weiterer Spieler, mit denen ich gerne in einem Team war bzw. bin. Mit einem fitten und motivierten Hanno Polakowsky zu spielen war eine besondere Ehre und hat sehr viel Spaß gemacht. Mit ihm als Sturmpartner gelang mein letzter Torjägertitel mit 39 Toren.“ (2008 Anmerk. d. Red.)

Du hast viele Erfolge feiern können. Hast du einen Wunschtraum den Du als Spieler unbedingt noch erreichen möchtest?

„Einen großen Wunschtraum als Spieler habe ich nicht mehr. In der nächsten Saison gibt es aber noch mal die Chance sich in der Bezirksliga zu beweisen.

Wir hatten bei 16 in meiner Zeit nur ein Bezirksligajahr, in dem wir uns größtenteils nicht gut präsentiert haben. Wir hatten viel Verletzungspech und konnten das mit einem zu dünnen Kader nicht kompensieren. Ich hatte in der Saison auch Leistenprobleme und konnte so der Mannschaft nicht wirklich weiterhelfen.

Wir hatten eine schwache Saison damals und in dieser Rückrundenvorbereitung abermals ernüchternde Freundschaftsspiele gegen Bezirksligamannschaften. Allerdings verlief die sonstige Rückrundenvorbereitung auch äußerst erfolglos. Selbst die Wertsachen in Spelle gingen verloren.

Es sind daher viele skeptisch, ob wir es diesmal schaffen werden. Ich hoffe, dass wir uns jetzt besser präsentieren, ich mich nicht verletze und trotz der Neuzugänge einen Stammplatz behalte. Dann bin ich mir ziemlich sicher, dass ich auch in der Bezirksliga zusammen mit unserer Mannschaft viele Tore zum Klassenerhalt beitragen kann.“

Aufrufe: 09.7.2014, 13:00 Uhr
Michael Eggert / FuPa.net Autor