2024-05-02T16:12:49.858Z

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„Den Bock umgestoßen“: Nach sechs Partien ohne Sieg gelang dem FC Hauingen (mit Fabian Lissner, links) beim 3:2-Erfolg gegen den FC Bad Säckingen um Felix Forstmeyer der ersehnte Dreier.| Foto: Niklas Schöchlin
„Den Bock umgestoßen“: Nach sechs Partien ohne Sieg gelang dem FC Hauingen (mit Fabian Lissner, links) beim 3:2-Erfolg gegen den FC Bad Säckingen um Felix Forstmeyer der ersehnte Dreier.| Foto: Niklas Schöchlin

Bünyamin Sahin und Vedat Erdogan: Der doppelte Sahnetag

FC Hauingen beendet seine Negativserie +++ FC Huttingen holt beinahe ein 0:5 auf +++ Altmeister Matthias Klinke blüht auf

Es gibt Tage, an denen Spieler einen Sahnetag erwischen und einfach nicht zu stoppen sind. Dem Hauinger Bünyamin Sahin gelangen beim 3:2-Sieg seines Teams gegen den FC Bad Säckingen drei Treffer. Vedat Erdogan vom TuS Maulburg setzte noch einen drauf und erzielte beim 6:4-Sieg beim FC Huttingen gar vier Tore – inklusive Hattrick.

Hauingens Trainer Mick Fahr war nach dem ersten Sieg seit dem zweiten Spieltag spürbar erleichtert: „Natürlich war es ein wichtiger Sieg. Wir wollten den Bock nach dem schwachen Spiel in Friedlingen und den darauffolgenden drei Unentschieden endlich umstoßen.“ Gegen Bad Säckingen entwickelte sich bereits in der ersten Halbzeit eine unterhaltsame Partie mit Chancen auf beiden Seiten.

Tore sollten aber erst im zweiten Durchgang fallen: Dennis Wojtynek wurde im Strafraum unsanft zu Fall gebracht, Sahin verwandelte den fälligen Foulelfmeter souverän. „Ich denke, dieser Treffer war für ihn eine Art Dosenöffner“, erklärte Fahr, weshalb sein Torjäger danach zwei sehenswerte Treffer nachlegte: Per Seitfallzieher sorgte Sahin für das 2:0 und legte mit einem Fernschuss aus 25 Metern in den Winkel das 3:1 nach.

"Es war ein Spiel auf Augenhöhe, aber ich denke, unser Sieg war unterm Strich verdient. Wir wollten den Sieg einen Tick mehr“, sagte Fahr. Der Bad Säckinger Coach Rusmir Omeragic zeigte sich trotz der Niederlage „insgesamt nicht unzufrieden“. In der letzten halben Stunde sei sein Team besser gewesen, „wir haben Druck gemacht und sozusagen in diesem Zeitraum mit 2:1 gewonnen“. Am Mittwoch kann Bad Säckingen mit einem Sieg im Nachholspiel gegen den SV Liel-Niedereggenen auf Platz vier klettern.
„Was Bünyamin Sahin kann, das kann ich schon lange“, wird sich Vedat Erdogan gedacht haben. Das Gastspiel des TuS Maulburg beim FC Huttingen war gerade einmal 40 Minuten alt, da hatte der 29-jährige Top-Torjäger der West-Staffel bereits mit einem Hattrick zum 3:0 das Spiel entschieden. Vermeintlich.

Erdogan-Show in Huttingen – 6:3 für Maulburg

„Vedat hat einen sehr guten Tag erwischt“, lobte TuS-Trainer Hanspeter Elsasser seinen Goalgetter, der Huttinger Spielercoach Guido Perrone attestierte dem ehemaligen Oberliga-Stürmer einen „Sahnetag“. Teil eins der Erdogan-Show bekamen die Zuschauer in der fünften Spielminute zu sehen: Nach einem Huttinger Fehler im Aufbauspiel lanciert, ließ Erdogan zwei Gegenspieler stehen und verwandelte eiskalt zum 1:0. Danach setzte er zwei Freistöße in die Maschen.

Auf Huttinger Seite ging dagegen gar nichts, nach einer Stunde lagen die Gastgeber bereits 0:5 zurück. „Wir waren in der ersten Halbzeit nicht auf dem Platz“, bemängelte Perrone, der zur Pause dreimal wechselte und den vierten und damit letzten Spielertausch kurz nach Wiederanpfiff vornahm. „Das Problem ist, dass wir die Unsicherheit aus den Köpfen der Spieler nicht rausbekommen“, sagte Perrone. Eigentlich sei seine Elf nicht schlecht ins Spiel gekommen, „nach dem Treffer zum 0:1 hat man aber gesehen, wie bei vielen sofort der Kopf wieder nach unten ging“, so Perrone, der hierfür den jahrelangen Huttinger Kampf gegen den Abstieg verantwortlich sieht.

Der FCH kam zwar durch eine furiose Aufholjagd ins Spiel zurück: Nach Perrones 1:5 (64.) stellten die Huttinger binnen 20 Minuten den Anschluss her, Perrone erzielte mit seinem zweiten Treffer der Partie sogar das 4:5. Doch in der Nachspielzeit sorgte Erdogan per Konter für das 6:4 und die endgültige Entscheidung. „Wir mussten in der zweiten Halbzeit dreimal verletzungsbedingt wechseln und unsere komplette Defensive austauschen“, erklärte Elsasser, warum bei seiner Elf „ein bisschen das Chaos ausgebrochen ist und es für uns am Ende nochmal heiß wurde“.

Altmeister Klinke

„Es gibt keine jungen und alten Spieler, nur gute und schlechte“, lautet eine bekannte Trainer-Weisheit. Eine Einschätzung, die Matthias Klinke derzeit beim FC Hausen bestätigt. Beim 4:3-Sieg beim SV Liel-Niedereggenen war der 36-Jährige mit einem Tor und drei Assists an allen FCH-Treffern beteiligt. „Mich wundert das nicht“, sagt sein Trainer Atilla Ürgen, der Klinke früher schon einmal trainierte. „Er ist ein cleverer Spieler, der uns mit seiner Erfahrung und Qualität enorm hilft.“ Im November 2017 war Klinke nach Jahren in den Reserveteams des FC Zell zum FCH gestoßen und erwies sich als Derbyspezialist. Als Joker traf er bei der 3:4-Niederlage in Schopfheim, am 28. Spieltag schoss er den FCH in der Nachspielzeit zum 2:1-Sieg. „Jetzt ist er einigermaßen fit, er ist ja auch nicht mehr der Jüngste“, sagt Ürgen, der weiß, was er an Klinke hat: „Er ist nicht nur sportlich, auch menschlich eine absolute Bereicherung für uns.“

In alte Muster verfallen

Zwei Siege am Stück gegen Konkurrenten im Abstiegskampf hatte der SV Karsau zuletzt eingefahren. Nun aber unterlag der SVK dem TuS Kleines Wiesental trotz Führung mit 1:3. „Anfangs haben wir das Selbstvertrauenaus den letzten beiden Spielen mitgenommen. Danach sind wir aber leider wieder in alte Muster verfallen“, sagte Trainer Eike Elsasser. Die Teams mit wenigen Gegentoren spielten oben mit, jene, die „viele fangen, stehen unten. Dieses Bewusstsein fehlt uns etwas“, bemängelte Elsasser, dessen Elf „hinten zu nachlässig agiert“ habe. Die defensive Umschaltbewegung bei manchen Spielern“ habe ihm „nicht gefallen.“

Altmeister Kutlutürk

Riza Bilici, Trainer des Bosporus FC Friedlingen, bewies beim Gipfeltreffen gegen TuS Lörrach-Stetten ein goldenes Händchen: In der Halbzeit brachte er Deniz Kutlutürk, der ihm in der Schlussminute das Vertrauen zurückzahlte: Mit seinem1:1-Ausgleich sorgte der 38-Jährige dafür, dass Bosporus die Tabellenführung verteidigte. Nach einem Muskelfaserriss, der Kutlutürk zu einer fünfwöchigen Pause zwang, hatte er am Vortag für die Reserve 90 Minuten absolviert und ein Elfmetertor erzielt. „Deniz ist sehr, sehr wichtig für die Mannschaft, das hat er gegen Stetten erneut bewiesen“, sagte ein erfreuter Bilici nach dem achten Spiel in Folge ohne Niederlage.

Aufrufe: 08.10.2018, 17:45 Uhr
Hannes Selz (BZ)Autor