2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Will endlich auch mal gegen Salmrohr treffen: Jan Brandscheid
Will endlich auch mal gegen Salmrohr treffen: Jan Brandscheid – Foto: Hans Krämer

,Brandys’ verblüffende Salmrohr-Serie

Mit vier Kilo weniger auf den Rippen peilt Triers Stürmer Jan Brandscheid endlich auch gegen den FSV Tore an.

Jan Brandscheid – Spitzname ,Brandy’ – hat bei den Erwachsenen inzwischen schon mehr als 300 Fußball-Spiele absolviert. In der Rheinlandliga, in der Oberliga. Für Eintracht Trier, den SV Mehring, den FK Pirmasens, den SV Morbach. Seine Trefferzahl: 121. Macht unterm Strich eine gute Quote.

Umso verwunderlicher ist es, dass der Stürmer in seinen fünf Partien gegen den FSV Salmrohr torlos geblieben ist. Und die Siegquote ist auch noch ausbaufähig. Mit Mehring verlor er zweimal, ebenso einmal mit dem FKP. Im Dress der Eintracht gab’s immerhin ein Remis und einen Sieg.

Am Samstag (15.30 Uhr, Salmtalstadion) kommt’s nach längerer Zeit mal wieder zum Prestigeduell der Moselaner mit der ,Macht vom Dorf‘. Eine Chance, die persönliche Statistik aufzupolieren? „Vielleicht ist meine Torquote gegen Salmrohr nur Zufall. Klar ist: Ich möchte nach meiner Verletzung zu Beginn der Vorsaison einiges nachholen, dazu zählen auch Treffer“, sagt Brandscheid, der nach einem folgenreichen Muskelbündelriss inzwischen wieder topfit ist.

Vier Treffer stehen für den Spieler in Diensten von Eintracht Trier in dieser Saison bereits zu Buche, für den 29-Jährigen dürfen es gerne kontinuierlich mehr werden: „Gegen Salmrohr sollen weitere Tore folgen.“ Mit Erfolgserlebnissen soll ein Ziel erreicht werden: der Aufstieg. „Die Sehnsucht ist groß. Nach vier Jahren soll der Wunsch endlich in Erfüllung gehen. Für den Verein ist ein Aufstieg ein wichtiger Schritt. Eintracht Trier gehört nicht in die Oberliga. Es muss für den SVE Standard sein, in der Regionalliga zu spielen“, sagt Brandscheid.

Um dem Anspruch gerecht zu werden, hat der Angreifer wie andere Teamkollegen auch die Corona-Zwangspause genutzt, um körperlich zuzulegen. „Ich hatte nach meiner Verletzung zu viel Gewicht. Ich habe mittlerweile innerhalb eines halben Jahres vier Kilo abgenommen. Das wirkt sich positiv auf meine Schnelligkeit und Fitness aus. Ich war überrascht über meine Laufwerte, die wir nach der Corona-Pause ermittelt haben“, berichtet Brandscheid, der aus Reinsfeld stammt und seit drei Jahren mit seiner Frau im gebauten Eigenheim in Saarburg lebt.

Gut gegenhalten zu können ist das eine. Taktische Auffassungsgabe ist das andere. In diesem Punkt zehrt Brandscheid nach eigener Aussage noch heute von den zwölf Monaten der Saison 2008/09, in denen er als A-Jugendlicher beim SC Freiburg unter Christian Streich trainierte: „In dem Jahr habe ich taktisch enorm viel gelernt. Etwa die Fähigkeit, Fußballspiele zu lesen. Das hilft mir jetzt noch, wenn wir Videoanalysen machen.“

Brandscheid ist ein Spielertyp, der Fußball arbeitet. Er ist keiner für die Komfortzone. Eine Eigenschaft, die seinem Alltag entspringen dürfte. Der Industriekaufmann ist als Einkäufer bei einer Metallbaufirma im luxemburgischen Grevenmacher angestellt. Seine Tage sind entsprechend lang: Job von 7 bis 16 Uhr, danach geht’s zum Training. „Man gewöhnt sich daran, das passt ganz gut“, sagt Brandscheid, der den Konkurrenzkampf nicht scheut.

Entsprechend sieht er die Verpflichtung von Stürmer Amodou Abdullei im wahrsten Sinne des Wortes sportlich: „Ich sehe in ihm nicht zuerst einen Konkurrenten, sondern eine Verstärkung. Wir sind komplett andere Spielertypen. Mit ihm wird der Kader breiter aufgestellt. Er macht uns flexibler.“

Verschiedene Optionen dürfte sich der SVE auch im Nachbarschaftsduell mit Salmrohr am Samstag offenhalten müssen. Brandscheid erwartet ein Geduldsspiel: „Salmrohr wird tief stehen und über die Körperlichkeit kommen. Wir brauchen viel Beharrlichkeit, können aber mit breiter Brust auftreten.“

Schlechte Kunde: Triers Mittelfeldspieler Felix Fischer hat sich gegen Bingen einen Innenbandriss im Knie zugezogen und fällt voraussichtlich sechs bis acht Wochen aus.

Aufrufe: 01.10.2020, 17:34 Uhr
Mirko BlahakAutor