Bogen: Sportdirektor Muhr zieht sich zurück

"Der Zeitfaktor ist der Hauptgrund für meine Entscheidung. Prioritäten verändern sich im Lauf der Jahre. Beruflich und auch daheim in der Landwirtschaft bin ich gut eingespannt, deshalb soll und darf auch das Privat- insbesondere Familienleben nicht zu kurz kommen. Auch die Politik ist seit geraumer Zeit eine große Leidenschaft von mir, bei der ich mich gerne für die Gesellschaft einbringe und sehr engagiert bin", schildert der 34-Jährige, der seit mittlerweile mehr als einem Jahrzehnt auch in verschiedenen anderen Funktionen zu überzeugen wusste.

Muhr fungierte zwischen 2011 und 2014 beim 1. FC Bad Kötzting zuerst als Jugendleiter und in seinem letzten Jahr bei den Rot-Blauen auch als Sportdirektor. Anschließend war der gebürtige Bogener von 2014 bis 2017 Nachwuchscoach bei der SpVgg GW Deggendorf und betreute an der Trat unter anderem die damals in der Bayernliga um Punkte und Tore kämpfende U17. Nach einem kurzen Funktionärs-Gastspiel bei der DJK Vilzing, das Muhr aus privaten und beruflichen Gründen schon nach ein paar Monaten wieder beendete, heuerte er Ende 2017 beim TSV 1883 Bogen an. "Ich bin sehr dankbar für die Erfahrungen, die ich in den vergangenen elf Jahren sammeln durfte. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und auch vieles gelernt. Sehr gerne erinnere ich mich noch an die Zeit beim 1. FC Bad Kötzting zurück. Von alten Haudegen und Fachmännern wie Hans Kuchler und Gerhard Schröder konnte ich vieles mitnehmen, was mir später bei der einen oder anderen Entscheidung geholfen hat", berichtet Muhr.

Auch an die Jahre beim TSV 1883 Bogen wird Muhr, der in der abgebrochenen Corona-Spielzeit gemeinsam mit Marco Kenneder gleich zweimal als Interims-Trainergespann in die Bresche springen musste, gerne zurückdenken: "Für mich war und ist es ein Highlight, eine Mannschaft aus regionalen Talenten aufgebaut zu haben, die mir in den vergangenen Jahren sehr viel Freude bereitet haben und für die ich mich gerne ehrenamtlich engagiert habe." Ob Muhr nochmal auf die Fußballbühne zurückkehren wird, ist zumindest fraglich. "Aktuell habe ich keine Ambitionen, im Fußball eine derartige Funktion wie bisher in Angriff zu nehmen, da ich den Zeitaufwand zukünftig nicht mehr stemmen kann. Alles hat bekanntlich seine Zeit und geht irgendwann einmal zu Ende. Die Tür für den sportlichen Bereich möchte ich mir aber nicht endgültig zuschlagen. Vielleicht kehre ich irgendwann zum Fußball zurück, aber definitiv nicht mehr an vorderster Front", lässt der bald scheidende Bogener Sportdirektor wissen.