2024-05-02T16:12:49.858Z

Turnier
Als Guntersblums Florian Veith diesen Ball vom Himmel pflückte, dachte noch niemand daran, dass ein Gewitter dem Finale ein jähes Ende bereiten würde.
Als Guntersblums Florian Veith diesen Ball vom Himmel pflückte, dachte noch niemand daran, dass ein Gewitter dem Finale ein jähes Ende bereiten würde.

Blitze beenden den Sparda-Cup

Schiedsrichter bricht Begegnung zwischen TSV Schornsheim und SV Guntersblum nach 70 Minuten ab

SCHORNSHEIM. Sechs Leute umringten Turnierleiter Klaus Hassinger, der auf seinem Smartphone die Wetter-App interviewte: Wohin zieht die Gewitterfront, derenthalber Schiedsrichter Michael Janzer wenige Minuten vorher das Finale beim Fußball-Turnier um den Sparda-Cup unterbrochen hatte? Beim Stand von 1:0 für den SV Guntersblum zogen sich alle Spieler, also auch die der SG Schornsheim/Undenheim, nach 70 Minuten in die Katakomben zurück.

Wirklich Klarheit brachte der elektronische Wetterdienst nicht. Stattdessen sorgte ein weiterer mächtiger Blitz, etliche Kilometer entfernt, dafür, dass sich Edmund Lanz in die Diskussion einschaltete: „Die Sicherheit der Spieler geht vor“, sagte der ehemalige Vorsitzende des TSV Schornsheim. Dann marschierte er in die Kabine und bat die Verantwortlichen beider Mannschaften zu sich. Keine fünf Minuten später kam er zurück und informierte über die Lautsprecheranlage: „Wir beenden an dieser Stelle das Finale, weil es bei dieser Wetterlage zu gefährlich erscheint, weiterzuspielen. Der Sparda-Pokal geht nach Guntersblum, die Siegprämie wird geteilt“. Ein solch dramatisches Ende hatte das Traditionsturnier in Schornsheim noch nie genommen.

Die Spieler waren über die Entscheidung nicht unglücklich. Die Erinnerungen an das Jugendspiel in der Westpfalz, bei dem vor wenigen Wochen mehrere Fußballer und der Schiedrichter infolge eines Blitzeinschlags verletzt worden waren, spukten in aller Köpfe.

Sportlich war die Lösung akzeptabel. Bis zum Abbruch hatten sich die Guntersblumer nicht nur die zwingenderen Chancen erarbeitet, sondern auch das 1:0 markiert. Nach einer schönen Ballstaffette über Dominik Paul (50.) überlistete Felix Köper Schornsheims Keeper Pascal Reichert. In dem chancenarmen Finale war der SVG schon in der ersten Hälfte nah am 1:0. Reichert aber stoppte den alleine auf ihn zu eilenden Lars Schneider mit einem Foul, bei dem sich der Ex-Alzeyer auch noch verletzte. Er konnte aber weitermachen,

Die brenzligste Situation erlebten die Guntersblumer in der 63. Minute, als Janzer den Schornsheimern vier Meter vorm Elfmeterpunkt einen indirekten Freistoß zusprach. SVG-Keeper Florian Veith hatte regelwidrig einen Rückpass mit den Händen aufgenommen.

Mit sieben Mann mauerten die Guntersblumer ihr Tor regelrecht zu. Oberhalb deren Köpfe hätte sich eine Lücke geboten, doch Arthur Wolf donnerte den Ball in die Menschenkette. Fast im Gegenzug zwang Joshua Schaalo wiederum Reichert aus kurzer Distanz zu einer Glanzparade. „Wir haben heute einfach nichts ins Spiel gefunden“, resümierte Bernd Fiedler, der Kapitän der SG.



Aufrufe: 022.7.2016, 23:30 Uhr
Claus RosenbergAutor