Harald Forster, Abteilungsleiter des SC Kelheim, brachte es für seine enttäuschten Mannen auf den Punkt: ,,Das sind die Grausamkeiten des Fußballs pur." Nach nur einem Jahr in der Kreisklasse müssen die Kreisstädter wieder zurück in den Fußballkeller der A-Klasse. Das Schicksal wurde am Mittwochabend besiegelt durch eine 0:2-Niederlage gegen den TSV Elsendorf im letzten Relegationsspiel der Saison 2015/16 in Offenstetten. Die Hallertauer tanzten nach dem Schlusspfiff - der A-Klassen-Vizemeister feiert den Aufstieg in die Kreisklasse.
Die Begegnung vor 650 Zuschauern ließ sich knapp und treffend zusammenfassen: Kelheim hatte die Chancen, Elsendorf machte die Tore. ,,Am meisten ärgert mich heute, dass eine Mannschaft mit destruktivem Fußball den Aufstieg schafft, während wir als spielerisch gute Truppe runter müssen", so Forster. Freilich konnte man die Partie aus TSV-Sicht anders lesen: gut verteidigt, kluge Nadelstiche gesetzt. Coach Michael Steiger hatte schon im Vorfeld gemeint: ,,Unser einziges Pfund ist der Kampf und die Leidenschaft bis zur letzten Sekunde."
Die erste Möglichkeit hatte der SC durch Quendrim Rexhepi (2.), der einen Freistoß in die Mauer setzte. Zwei Ecken für die Kelheimer (6./8.) belegten zudem die stürmische Anfangsphase des Kreisklassisten. Eine hundertprozentige Chance hatte Deniz Cakmak (11.), der schön frei gespielt knapp am Kasten vorbei schoss. In einer ähnlichen Szene war er noch mal am Zug. Erst nach einer Viertelstunde schrieb auch Elsendorf an: Ein Kopfball von Matthias Rainer landete auf dem Tornetz. Das vergebliche Anrennen brachte die Kelheimer nach und nach ins Straucheln. Die Zielstrebigkeit der Aktionen nahm ab, Ünlü Onur (24.) hatte noch eine Kopfballgelegenheit. Als etwas die Fahrt aus der Partie war, schlug Elsendorf zu. Markus Stehr (34.) mit einem Schuss aus etwa 30 Metern justierte sein Visier noch. Aber nur eine Minute später hatte Stehr seinen Kollegen Eyup Akbulut bedient, der aus 16 Metern zum 1:0 traf, ,,ein Sonntagsschuss", so die Kelheimer.