2024-05-02T16:12:49.858Z

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Türkspor Stuttgart wird zur neuen Saison aufgelöst.
Türkspor Stuttgart wird zur neuen Saison aufgelöst. – Foto: Collage FuPa Stuttgart
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Bezirksliga: Türkspor Stuttgart bald Geschichte

Der Beziksligist wird zur neuen Saison aufgelöst - VfL Stuttgart profitiert wohl

Der Verein Türkspor Stuttgart wird zum 30. Juni 2020 aufgelöst, der VfLStuttgart übernimmt wohl den Startplatz.

Das fußballerische Dasein des VfL Stuttgart ist derzeit sehr trist. Man ist Schlusslicht in der Kreisliga A, Staffel 2. Der Gang Richtung Stuttgarter Amateurkeller scheint unausweichlich. Die Tatsachen täuschen aber. Anstatt möglicherweise in der tiefsten Liga der Landeshauptstadt vor sich „hinzufußeln“, sind die Kicker in der Spielzeit 2020/21 aller Voraussicht nach in der Bezirksliga anzutreffen. Grund: Der VfL übernimmt das Spielrecht von Türkspor Stuttgart, das seine fußballerische Heimat ebenfalls auf dem Gelände an der Benzstraße hat. „Der Verein wird aufgelöst, zum 30. Juni 2020 aus dem Vereinsregister gelöscht“, sagt Türkspor-Präsident Özgür Gülbahar. Er hat sich zu diesem Entschluss durchgerungen, weil er mittlerweile als Einzelkämpfer agiert. „Seit sieben Jahren habe ich mich intensiv für den Verein eingesetzt. Es gab viele, die mich unterstützen wollten. Doch vor allem in jüngster Vergangenheit hörte ich viele Worte, sah aber keine Taten und letztlich war ich auf mich alleine gestellt“, begründet Gülbahar den Schritt. Zuletzt habe er sich um Verbandsangelegenheiten gekümmert. Er sei froh, mit Damir Bosnjak und Kerem Arslan zwei Trainer zu haben, die unheimlich engagiert seien, „sich um alle Belange der Mannschaft kümmern und auch noch Trainingsklamotten und Trikots besorgt haben. Auch ihnen fehlt die Unterstützung“. Die rund 75 Mitglieder von Türkspor – inklusive der aktuellen Bezirksliga-Spieler plus dem Bezirksliga-Startplatz – sollen nun vom VfL Stuttgart übernommen werden. Der VfL nimmt dieses Angebot gerne an. „Eine Chance für uns, um in den kommenden Jahren auf dem schönen Gelände im Neckarpark fußballerisch etwas aufzubauen“, sagt Sasa Djakovic, Sportlicher Leiter der VfL-Fußballabteilung. Voraussetzung für die Aufnahme der Türkspor-Spieler samt Startplatz: „Der Verein muss schuldenfrei sein“, sagt Djakovic. „Das sind wir“, garantiert Gülbahar. Weitere Voraussetzung: Bei der Hauptversammlung des VfL im kommenden April muss über das Vorhaben abgestimmt werden – „eine einfache Mehrheit reicht“, sagt VfL-Vorstand Peter Obst.

Die Landesliga im Visier

Die Verhandlungen zwischen den beiden Vereinen laufen schon seit geraumer Zeit, und Djakovic hat eine genaue Vorstellung, wohin die Reise mit der Unterstützung der Türkspor-Kräfte gehen soll. „In drei Spielzeiten wollen wir in der Landesliga spielen.“ In diesem Zeitraum sei es seine Aufgabe, die passenden Strukturen und Rahmenbedingungen für die Landesliga zu schaffen. Als Trainer des künftigen VfL-Teams werden die beiden jetzigen Türkspor-Coaches Damir Bosnjak und Kerem Arslan fungieren. „In den ersten beiden Jahren können sie machen, was sie wollen, nach dem dritten Jahr muss der Aufstieg stehen.“

Die zweite Mannschaft soll eine Art U23 werden, bei der junge Spieler allmählich an das A-Team herangeführt werden sollen. Darüber hinaus soll auch die Jugendarbeit forciert werden. Eine A- und B-Jugend kann der VfL derzeit nicht vorweisen. „Die Aktiven sollen sich auf längere Sicht aus Nachwuchsspielern aus den eigenen Reihen zusammensetzen.“ Dementsprechend werde man sich auch nach qualifizierten Trainern umschauen.

Für Özgür Gülbahar war es indes keine Frage, mit seinem Anliegen zuerst an den VfL heranzutreten. Es habe nämlich durchaus auch Vereine gegeben, die für den Bezirksliga-Startplatz und die Mannschaft ordentlich Geld hinblättern wollten. „Der VfL Stuttgart war über all die Jahre ein fairer Partner und hat uns immer gerecht behandelt. Ich sehe es als ein Stück Dankbarkeit an, dass wir dem VfL unser Vorhaben präsentiert haben.“ Schon auf der alten Anlage in der Mercedes-Jellinek-Straße war das türkische Team Gast des VfL. Damals noch unter dem Namen SV Nefis Stuttgart. Mit dem Umzug des VfL auf die neue Anlage an der Benzstraße – Einweihung war 2012 – folgte auch das türkische Team. Aus Nefis wurde Ümmet und in der Saison 16/17 Türkspor.


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Aufrufe: 021.12.2019, 09:50 Uhr
Aus den Stadtteilen / Torsten StreibAutor