2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Marcel Scharmach (rechts) kickt künftig beim MTV Stuttgart.
Marcel Scharmach (rechts) kickt künftig beim MTV Stuttgart. – Foto: Pressefoto Baumann

Bezirksliga: Die Favoritenhatz darf beginnen

Vorschau mit Fokus auf die Nordteams

Kann die groß bemessene Verfolgerschar den schon leicht enteilten Spitzenreiter Plattenhardt noch stoppen?

Noch bevor die Fußball-Bezirksligasaison 2019/2020 überhaupt begonnen hatte, war die TSVgg Plattenhardt schon Erster. Und zwar auf den Tippzetteln. Nun sind die Plattenhardter generell fast immer eine gute Wahl, wenn es in dieser Spielklasse um Aufstiegsfavoriten geht. Doch in der jüngeren Vergangenheit hat es das Team vom Weilerhau allzu oft versäumt, den Vorschusslorbeeren auch Taten folgen zu lassen. Diesmal ist das anders: Der Favorit Plattenhardt wurde seiner Rolle gerecht und führt das Feld mit fünf Punkten Vorsprung auf das zweitplatzierte Überraschungsteam SV Sillenbuch an. Die Sillenbucher wiederum sind Teil eines sehr großen Verfolgerfelds, dass sich praktisch bis Platz elf erstreckt. Dort rangiert Türkspor Stuttgart – mit sechs Punkten Rückstand auf die Sillenbucher. Die Hatz auf den Favoriten kann also beginnen. Zumal der Tenor der Verfolgerschar einhellig ist: „Die Saison ist noch lang – da kann viel passieren.“

Croatia Stuttgart

Die eindeutigste Kampfansage kommt von Croatia Stuttgart: „Wenn die Plattenhardter Meister werden wollen, dann läuft das nur über uns“, sagt Croatia-Coach Niki Oroz. Keine leeren Worte, denn schließlich waren die Kroaten neben dem GFV Ermis Metanastis und dem TSV Musberg eines von drei Teams, das die TSVgg in der aktuellen Runde bezwungen hat. Stark war Oroz Team in die Runde gestartet, um sich dann aber einen Durchhänger zu leisten, ehe es das Feld von hinten aufrollte und bis auf Rang vier vorstieß. Qualitativ legten die Kroaten in der Winterpause nach: In Stürmer Drago Durcevic, zuvor im Kader des bosnisch-herzegowinischen Erstligisten HNK Orasje, und Abwehrspieler Goran Maskaljevic, der vom Drittligisten NK Dinamo Donja Mahala kam, verpflichtete der Club zwei Ex-Profis. Dazu kam noch Ivan Rakitic vom HNK Croatia 2012 Geislingen, der als zweiter Torwart eingeplant ist. Bedeutet das also in der Summe, dass die Kroaten nun zum Großangriff auf die Meisterschaft blasen? Offenkundig nicht. Denn der Croatia-Trainer gibt sich vor dem Start in die zweite Hälfte der laufenden Saison erst einmal bescheiden: „Vor zwei Jahren stand der Verein noch ganz anders da. Wir hatten lediglich Glück, dass der Umbau der Mannschaft so schnell und gut funktioniert hat“, sagt Oroz. „Wir wollen so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke knacken und die vor uns platzierten Clubs ein bisschen ärgern. Alles, was sonst noch kommt, ist Bonus.“

MTV Stuttgart

Was war das für ein Start gewesen, den der MTV Stuttgart da hingelegt hatte: Vier Siege, 18:4 Tore – es hatte ganz den Anschein, als ob die seit Jahren als Geheimfavorit gehandelte Mannschaft vom Kräherwald diesmal Ernst machen würde. Zwei Spieltage lang war das Team von Trainer Francesco Mazzella di Bosco Erster, an neun Spieltagen war der MTV auf Rang zwei zu finden. Doch ab dem 13. Spieltag ging es talwärts, bis die Winterpause den freien Fall auf Platz sieben beendete. Immerhin – Mazzella di Bosco hat aus der wechselhaften Vorrunde seine Schlussfolgerungen gezogen. „Wir wissen ja eigentlich, wo unsere Stärken sind“, sagt der Trainer. „Wir müssen sie nur gewissermaßen wiederentdecken.“ Besagte Stärken liegen zweifelsfrei in der Offensive. 45 Treffer in 15 Saisonspielen sprechen für sich. 37 Gegentore – 17 davon gegen Mannschaften, die derzeit auf den ersten fünf Tabellenplätzen zu finden sind – allerdings auch. Die Schwäche in der Defensive lässt sich jedenfalls teilweise durch zwei Ausfälle erklären. So konnte Abwehrchef Björn Lorer verletzungsbedingt nur in zwei Begegnungen auflaufen. Und Stammtorwart Marc Wulle kam viermal zum Einsatz, ehe ihn eine Schulterverletzung außer Gefecht setzte. Immerhin hatte der MTV das Glück, dass ihm wieder einmal ein guter Spieler regelrecht zugelaufen ist: Mittelfeldspieler Marcel Scharmach, zuvor beim TV Aldingen und dem FC Marbach aktiv. „Er ist einer für die erste Elf“, sagt Mazzella di Bosco. Allerdings einer, dessen angestammte Position im zentralen offensiven Mittelfeld ist. Aber schließlich heißt es ja, dass Angriff die beste Verteidigung ist. Eine Ansicht, mit der sich der MTV-Coach durchaus anfreunden kann: „Wenn wir wieder in etwas besseres Fahrwasser kommen, dann kann noch viel passieren. Die Vizemeisterschaft wäre jedenfalls ein Traum“, sagt Mazzella di Bosco. „Vorausgesetzt, wir starten gut in die zweite Saisonhälfte.“

Sportvg Feuerbach

Wenn es etwas gab, auf das man sich bei der Sportvg Feuerbach in der Spielzeit 2019/2020 verlassen konnte, dann war es der Umstand, sich auf nichts verlassen zu können. Mal präsentierte sich die Mannschaft von Coach Rocco Cesarano völlig von der Rolle und unterlag gegen vermeintlich schwächere Kontrahenten, mal präsentierte sie sich als Favoritenschreck – wie etwa beim 5:1-Erfolg über den MTV und dem 4:3-Sieg gegen Croatia Stuttgart. „Es ist teilweise alles ein bisschen wild, auch deshalb, weil wir immer wieder Verletzte hatten.“, sagt Cesarano. „Aber wenn wir mal ins Rollen kommen, sind wir eine sehr ordentliche Bezirksliga-Truppe.“ Zwar haben die Feuerbacher in der Winterpause in Kapitän Harun Sever, Leon Cesarano, Adrian Motzko und Raffaele di Muccio vier Abgänge zu verzeichnen. Allerdings gehörte keiner der vier zum Stammpersonal der Feuerbacher. „Wir wollten den Kader ohnehin verkleinern“, sagt der Sportvg-Trainer. Und mit dem Wundertüten-Charakter seiner Mannschaft kann Cesarano ganz gut leben: „Wir können jeden schlagen, aber auch von jedem geschlagen werden.“



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Aufrufe: 020.2.2020, 10:45 Uhr
Aus den Stadtteilen / Mike MeyerAutor