Bewährte Spielerinnen - neuer Trainer

Was war das für ein Saisonfinale beim FV Bellenberg. Der 5:0-Erfolg im Relegationsspiel gegen den TSV Güglingen, dann der 8:0-Kantersieg im Entscheidungsspiel gegen den SV Böblingen. Der Jubel war groß und ausdauernd. Nach nur zwei Jahren in der Landesliga haben die Fußballerinnen aus der bayrischen Gemeinde den Aufstieg in die nächsthöhere Liga geschafft, der fünft- höchsten Klasse im Frauenfußball.

Nicht ganz ohne Abschiedsschmerzen musste das Team allerdings den Trainer Erkan Yilmaz ziehen lassen, der nach fünf Jahren im Dienste der Bellenberger Kickerinnen bereits während der Runde seinen Rückzug erklärt hatte. Doch der Blick geht jetzt nach vorn. Für das Abenteuer Verbandsliga scheint Harald Schmidt ein ebenso geeigneter Coach zu sein, der die von Yilmaz gesäten und herangezogenen Früchte nur noch zu pflücken braucht. Der 48-Jährige aus Pfaffenhofen kennt den Frauenfußball und die Spielerinnen aus der Region und hat die sportliche Entwicklung einiger mitverfolgt. Von 2009 bis 2011 hat er den Aufbau des Mädchenfußballs beim SV Pfaffenhofen vorangetrieben und als Stützpunktrainer in der Bezirksauswahl der Juniorinnen gearbeitet. Danach trainierte er beim SV Jungingen die U-17-Juniorinnen in der Verbandsliga und schaffte mit ihnen den Oberliga-Aufstieg. In der vergangenen Saison unterstützte Schmidt den Trainer Karl-Heinz Haciok als Scout und Talentsichter beim SV Jungingen (Oberliga). Jetzt erbt Schmidt von Yilmaz ein gefestigtes Team beim FV Bellenberg - für die anspruchsvolle Verbandsliga-Runde keine leichte Aufgabe für "Neuzugang" Schmidt, der sagt: "Ich habe eine wirklich top organisierte Mannschaft übernommen, die das Ziel hat, sich im oberen Mittelfeld zu etablieren. Es wird ganz bestimmt nicht leicht, aber es ist besser so, als einen Scherbenhaufen vorzufinden."

Den findet man bei Weitem nicht vor: Gerade weil schon eine hohe Spielerqualität in der Mannschaft herrscht, hat der Verein so gut wie keine Neuzugänge angeworben. Natürlich kommen aus der eigenen Jugend Ballkünstlerinnen dazu: Torspielerin Michaela Polzer und Abwehrspielerin Theresa Stetter greifen frisch an. Das Durchschnittsalter des derzeit 21-köpfigen Kaders der Vorbereitung beträgt 20,7 Jahre. Schmidt kann genauso auf die Routiniers Melanie Palesch und Christina Dürr setzen wie auch auf jede Menge junge talentierte Spielerinnen, die teilweise in der Vorsaison noch in der Bezirksliga mitwirkten. Damit denkt der Trainer insbesondere an Offensivkraft Alicia Strauß und Mittelfeldspezialistin Sabrina Schwarz. Schmidt weiß auch, dass es ein gewaltiger Leistungsschritt ist, von den Juniorinnen zu den Frauen zu wechseln. Noch dazu kommt das hohe Niveau in der fünftstärksten Frauen-Fußballliga. Meisterschaftsfavorit in diesem hochwertigen Feld ist für den Coach Mitaufsteiger FV Alberweiler. Auf die Derbys in der am 14. September beginnenden Verbandsliga-Runde freut er sich schon jetzt.

27. Juli (17 Uhr): FVB - TSV Ottobeuren (Landesliga).

3. August (11): FV Vorwärts Faurndau (Oberliga) - FVB.

13. August (19): FVB - U 17 FV Alberweiler (Bundesliga Süd).

15. August (19): FVB - TSV Tettnang (Oberliga).

17. August (14): TV Derendingen (Regionalliga) - FVB.

30. August (15): FVB - 1. FC Nürnberg (Regionalliga).