2024-04-30T13:48:59.170Z

Halle

Beste Kicker des Kreises am Start

Alle jagen den SV Hönnepel-Niedermörmter

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Mittlerweile geht es um ganz gewöhnliche Silberpokale und Geldpreise. Geblieben ist die Bollwerk-Halle in Geldern als Austragungsort und der Ausrichter, der nach der Fusion zwischen Gelria 09 und RSV in den Händen des GSV Geldern liegt.

Das hat nicht allen Mannschaften aus dem Kreisgebiet gefallen. Insbesondere die Nordklubs hätten sich einen wechselnden Austragungsort immer wieder gut vorstellen können. "Doch dazu ist es nie gekommen", sagt Dietmar Hartenstein, Vorsitzender des GSV. Der darüber auch recht glücklich ist.

Zentraler Anlaufpunkt der besten Fußballer aus dem Kreisgebiet ist von daher ein weiteres Mal die Bollwerk-Halle in Geldern. Gesucht wird bei der 25. Austragung der Meisterschaften im Übrigen erst der 24. Titelträger. Und das hat im Kern einen traurigen Hintergrund. Denn im Jahr 2004 wurde das Endspiel zwischen Viktoria Goch und dem 1. FC Kleve abgebrochen. Abgebrochen aus Respekt vor dem schwer verletzten Gocher Spieler Norbert Quinders, dessen Oberschenkel durch einen Glassplitter tief aufgeschlitzt wurde. Eine vor ihm stehende Wasserflasche wurde durch einen Ball unglücklich getroffen und zerbarst dabei. Endlos lange Minuten dauerte es, ehe der Gocher Spieler notärztlich versorgt wurde, bevor er schließlich zur Weiterbehandlung ins Gelderner Krankenhaus gebracht wurde. Ein Moment aus der 25-jährigen Geschichte des Turniers, der schlagartig den Sport zur Nebensache machte.

Doch ansonsten stand der Kick auf dem Parkett im verdienten Mittelpunkt des Interesses. Und dabei war es eher von zweitrangiger Bedeutung, welche Mannschaften im Einzelnen sich über die Platzierung in der Vorjahrestabelle für die Titelkämpfe qualifizierten. "Nachdem uns vor einigen Jahren mit der Nicht-Berücksichtigung von Warbeyen ein Fauxpas unterlaufen war, sichern wir uns bei Holger Tripp vom Kreis-Fußballverband ab, bevor die Einladungen verschickt werden", erläutert Hartenstein die Vorgehensweise bei der Auswahl der Teams. Gelderns Vorsitzender, der mit Hartmut Könner das Turnier vorbereitet hat und verantwortlich für die ordnungsgemäße Durchführung ist, ist sich sicher, dass "die Zuschauer guten Fußball und spannende Spieler erleben werden".

In Gruppe A der Hallen-Kreismeisterschaften treffen SV Straelen II, SV Sevelen und SV Veert auf Oberligist SV Hönnepel/Niedermörmter.

SV Hönnepel-Niedermörmter (Oberliga): In der Oberliga läuft der SV Hö./Nie. der Musik hinterher. Mit 17 Punkten nimmt die Mannschaft den vorletzten Tabellenplatz ein, vier Zähler fehlen zum rettenden Ufer. Trainer Georg Mewes ist trotz der wenig komfortablen Ausgangslage felsenfest davon überzeugt, dass seine Truppe vom Saisonende im gesicherten Mittelfeld angesiedelt sein wird. Nachdem die Schwarz-Gelben am Donnerstag wieder mit dem Training begonnen haben, wollen sie bei der Hallenkreismeisterschaft ein gewichtiges Wörtchen mitreden.

Georg Mewes erwartet ein gutes Abschneiden: "Wir wollen das Ding gewinnen. Wenn es aber nicht klappen sollte, sollten wir zumindest weit vorne dabei sein." Bislang belegte Mewes mit dem SV zweimal den dritten Platz: "Das wollen wir unbedingt toppen."

Titelverteidiger SV Straelen trifft in der Gruppenphase auf Ligakonkurrenten TSV Wachtendonk/Wankum, 1. FC Kleve und Viktoria Goch.

SV Straelen (Landesliga): Der Titelverteidiger wird von Co-Trainer Stefan Post gecoacht. Das hat bereits Tradition bei den Hallenfußball-Kreismeisterschaften und führte allein in den vergangenen beiden Jahren zum Erfolg. Denn der Landesligist ist seit 2011 ungeschlagen und will den Titel nun zum dritten Mal in Folge sowie zum neunten Mal insgesamt holen. "Wir werden das bestmögliche herausholen", verspricht Post. Zwar sollte der Spaß dabei nicht auf der Strecke bleiben, "aber wir nehmen die Partien ernst". Bis auf Max Löderbusch sind nahezu alle Spieler fit, so kann der Co-Trainer aus den Vollen schöpfen. "Als 'alte Hasen' nehmen wir Marian Gbur, Sebastian Clarke und Kamil Kuzniarz mit", sagt er. "Zudem werden wir noch einige junge Spieler auflaufen, so dass wir doppelt besetzt sind." Als Favoriten sieht der Straelener Hö./Nie. und 1. FC Kleve.

TSV Wachtendonk/Wankum (Landesliga): Zwar hat der Landesliga-Neuling noch mit einigen Verletzten zu tun, die gerade erst wieder ins Training einsteigen, doch TSV-Trainer Frank Goldau ist optimistisch: "Wir wollen am Finaltag in der oberen Hälfte mitspielen." Während sich die Wachtendonker beim Mitternachtsturnier in Straelen vergangene Woche noch nicht so gut präsentieren konnten – "es war der eine oder andere Aussetzer dabei", sagt der Trainer, ist das Team nun um so mehr motiviert. "Straelen war ein Spaßturnier, die Hallenfußball-Kreismeisterschaft ist der Einstieg in die Vorbereitung."

Als Favoriten sieht Goldau nicht unbedingt Titelverteidiger Straelen, auch wenn "sie beim Mitternachtsturnier ordentlichen Fußball gespielt haben". Stattdessen sieht der Coach Goch als Anwärter. "Genauso gut kann sich aber auch ein Bezirksligist durchsetzen. Bei Hallenturnieren gibt es immer Überraschungen", sagt Goldau.

1. FC Kleve (Landesliga): Nachdem der 1. FC Kleve im vergangenen Jahr mit einer Notelf antrat und den letzten Platz belegte, will Trainer Thomas von Kuczkowski mit seinem jungen Team, das die Landesligatabelle anführt, diesmal angreifen. Er selbst wird nur auf der Tribüne Platz nehmen, die Mannschaft wird von Co-Trainer Dieter Oldenburg betreut. "Kucze" erwartet von seinem Team schönen Fußball: "Wichtig ist, dass die Jungs Spaß haben. Wir sind motiviert und werden mit der bestmöglichen Truppe antreten. Da macht es auch nichts, wenn einer beim Dribbling den Ball verliert." Der 1. FC trifft gleich in der ersten Partie auf den ewigen Rivalen Viktoria Goch. "Das ist gleich ein harter Brocken, man sollte die Partie aber auch nicht überbewerten. Es ist eben nur ein Spiel", sagt der Trainer.

SV Viktoria Goch (Landesliga): Bei der Gocher Viktoria steht der Spaßfaktor klar im Vordergrund. So wurde den Akteuren die Teilnahme an den Hallenfußball-Kreismeisterschaften freigestellt. "Wir treten mit einer verstärkten Jugendmannschaft an", verweist Co-Trainer Andreas Bergmann, der den Kader betreuen wird, auf Youngster wie Levon Kurikciyan, Peter Janßen, Steffen Murke, Lukas Ernesti und Björn Gatermann, die mit dem ein oder anderen erfahrenen Kicker ins Rennen geschickt werden.

Auch wenn die Gocher ohne jede Vorbereitung in das Hallenturnier gehen, werden dennoch gewisse sportliche Ambitionen gehegt. "Wenn wir schon antreten, wollen wir uns auch gut verkaufen und am zweiten Turniertag möglichst im oberen Paarkreuz spielen", visiert er das Halbfinale an, in dem die Weberstädter im Vorjahr an SF Broekhuysen scheiterten.

Aufrufe: 03.1.2013, 23:08 Uhr
RP / R. Pösel, H.-G. SchoutenAutor