2024-06-04T08:56:08.599Z

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Seine Künste sind gefragt: Besa-Torwart Adem Avci. Foto: Bär
Seine Künste sind gefragt: Besa-Torwart Adem Avci. Foto: Bär

Besa und FSG in Pole-Position

Große Fupa-Saisonvorschau für die KLB 1 (Gießen)

GIESSEN - (tig). Es geht los: Auch die Fußball-Kreisliga B1 startet, stark verändert, in die Saison. Waren es im vergangenen Jahr 14 Mannschaften, treten nun 18 Teams an. Eindeutig fällt dabei die Favoritenkür aus. Die neu formierte FSG Villingen/Nonnenroth/Hungen wird nach Meinung der meisten Verantwortlichen den Titel holen. Einzig der FC Besa Gießen könnte, so die landläufige Meinung, ein Wörtchen mitreden. Aber die Saison ist lang.

Der ACE Gießen, Blau-Weiß Gießen, Garbenteich/Hausen, Frankenbach/Vetzberg, A-Klassen-Absteiger SC Sachsenhausen und die SG Salzböden/Odenhausen haben ebenfalls Ambitionen angemeldet, unter die ersten fünf kommen zu wollen.

Seit einigen Jahren versucht sich die FSG Villingen/Nonnenroth am Aufstieg und scheiterte immer wieder knapp. In der letzten Saison ging der Verein als heißer Anwärter in die Relegation und verpasste erneut den Sprung nach oben. Neues Jahr, neues Glück also für die FSG, die seit Kurzem mit dem TSV 1848 Hungen zur FSG Villingen/Nonnenroth/Hungen verschmolzen ist und bessere Voraussetzungen denn je hat. Denn aus Hungen kamen 15 Akteure mit zur FSG. Doch das berge Risiken, warnt Abteilungsleiter Michael Metzger. „Im ersten Training hatten die Trainer Florian Schneider und Sebastian Warnecke 36 Spieler. Die Aufgabe, diese zu integrieren und in der ersten oder zweiten Mannschaft zu platzieren“, sei schwierig. „Einspielen“ lautet daher das Credo. Möglichst schnell soll und muss sich eine schlagkräftige Truppe finden und jedes Rädchen ineinandergreifen. Auf Villinger Seite ist das Team schon eingespielt, verlor aber mit Michael Ott und Dominik Wahl zwei wichtige Bausteine. „Das erste Saisondrittel wird entscheidend für uns“, so Metzger. Vorne mitspielen will man, ob es für ganz oben reicht, müsse sich zeigen.

Derartige Probleme hat der FC Besa Gießen, letztes Jahr nur aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs mit Villingen an der Relegation vorbeigeschrammt, nicht. Aber auch hier versucht Sprecher Naim Januzaj, die Favoriten-Rolle herunterzuspielen. „Es findet ein kleiner Umbruch statt. Viele ältere Spieler haben den Verein verlassen, viele Junge müssen herangeführt werden.“ Mit Anton Krasnic von TuBa Pohlheim hat Besa zudem einen Kracher geholt.

Im breiten Verfolgerfeld der Favoriten sieht sich auch Absteiger SC Sachsenhausen. „Wir sind wieder da, wo wir vor Jahren angefangen haben“, sieht SC-Urgestein Klaus-Dieter Adams die Situation trotz des dritten Abstiegs in vier Jahren gelassen. „Der Ball ist immer noch rund, die Trikots müssen immer noch nach den Spielen gewaschen werden.“ Auch der Kader aus der letzten Saison ist mit Ausnahme der Leistungsträger Fabian Patté und Michel Magel zusammengeblieben. Ergänzt durch Philipp Neuhaus, Björn Engelke, Fernando Alas und Daniel Meza (beide Marburg). „Das sind vielversprechende Jungs. Die Leistung in der Vorbereitung passt. Das Team ist zu allem bereit.“

Erneut einen großen Zulauf hat der ACE Gießen zu verzeichnen. Zehn neue Spieler allein für die erste Mannschaft hat Trainer Jonny Loeper zu integrieren. Betreuer Christian Bock ist optimistisch: „Schon im letzten Jahr passte die Leistung meist, nur fehlte uns die Durchschlagskraft im Angriff. Die erhoffen wir uns von einigen der Neuen.“ Diese hätten schnell in die Mannschaft gefunden. Stimmung und Teamgeist sind gut. Sagt Bock. Für Aufstiegsträume sei es aber zu früh. „Wir sind erst im zweiten Jahr nach dem Umbruch. Ein Platz unter den ersten fünf sollte es sein.“ Langfristig könne man vom Aufstieg reden.

Langfristig wollen das auch die SG Salzböden/Odenhausen und die SG Frankenbach/Vetzberg. Beide forcieren einen Neuaufbau mit vielen jungen Spielern. „Wir wollen ein Team mit Substanz aufbauen und versprechen uns daher viel von unseren A-Jugendlichen“, ist Salzbödens Abteilungsleiter Jörg Steiss vom Konzept überzeugt. Gleich fünf davon bekommen nun ihre Bewährungsprobe, dazu kam mit Heiko Kuhl ein Routinier aus Lollar. Da die Vorbereitung ohne größere Verletzungen absolviert wurde und im Schnitt 20 Mann im Training waren, erhofft sich Steiss schon für die anstehende Runde die ein oder andere Überraschung, pflegt aber Understatement. „Wir sind der kleine Fisch im großen Teich.“

Hier und da will auch Frankenbach/Vetzberg die Favoriten ärgern. Aber auch bei der SG steht die Weiterentwicklung des jungen Teams durch Spielertrainer Alex Koch im Vordergrund. „Die Mannschaft ist zu jung für den Aufstieg. Aber wir konnten bis auf Torwart Maximilian Weiß alle wichtigen Bausteine halten, und haben mit Nico Popp und Alex Bena gute Verstärkungen dazubekommen“, freut sich Mister Frankenbach Norbert Bena über den Kader. Zudem ist Torjäger Koch nach seinem Kreuzbandriss wieder fit.

Ähnliche Ziele haben auch die FSG Garbenteich/Hausen und „Liganeuling“ Blau-Weiß Gießen. Um oben mitzumischen, verpflichtete die FSG unter anderem Leihgesterns Keeper Kai Schober und auch der zuvor vereinslose Claude Pouokam Tchamalogne wusste in der Vorbereitung zu überzeugen. Neben diesen punktuellen Verstärkungen setzt der Verein unter dem neuen Spielertrainer Philipp Heyse auf ein eingespieltes Team.

Für den letztjährigen B 3-Ligisten Blau-Weiß Gießen und Trainer Fritz Pionteck ist die Klasse dagegen „Neuland.“ Nach dem Neuanfang zeigten die Gießener schon in der Rückrunde ihr Potenzial und wurden am Ende respektabler Vierter. Daran will das Team nun anknüpfen. „Der Aufbau soll weiter vorangetrieben werden. Die Jungs zeigen im Training, dass sie Spaß an der Sache haben und wenn alle Spieler an Bord sind, können wir für die eine oder andere Überraschung sorgen“, sagt Pionteck.

Eine gute Idee steckt hinter dem neu gegründeten Kardes Spor Gießen. Der Kader besteht aus Spielern von Hellas Gießen, aber auch einigen Fußball-Neulingen und hat sich die Integration der Spieler mit multikultureller Herkunft auf die Fahne geschrieben.

Bei der Freien TSG Gießen hat sich personell einiges getan. Sieben Spieler wurden verpflichtet, die Neu-Trainer Sven Kieckbusch zusammen mit den etablierten zu einer schlagkräftigen Truppe formen muss. Der zur vergangenen Saison wieder etablierte FSV Beuern, sowie der SV Dorf-Güll und der TV Dornholzhausen wollen sich im Vergleich zum Vorjahr steigern. Dafür wurde vor allem Dorf-Güll aktiv. So konnte der SV unter anderem Waldemar Graf vom A-Ligisten Watzenborn-Steinberg II für sich gewinnen. Bei den Reservemannschaften der A-Ligisten könnte vor allem der TSV Allendorf/Lahn II, der bereits im letzten Jahr in der B3 lange Zeit vorne mithalten konnte, für eine Überraschung sorgen. Der TSV könnte dabei von den starken Neuzugängen der „Ersten“ profitieren. Für Biebertal II, den ASV Gießen II, die SG Utphe/Trais-Horloff/Inheiden II und Türkiyemspor Gießen II geht es darum, sich in Konkurrenz mit den ersten Mannschaften gut zu verkaufen.

Aufrufe: 01.8.2014, 13:00 Uhr
Tim GeorgAutor