Beim Kapitän kribbelt es schon wieder in den Füßen

Der 24-Jährige ist vor allem deshalb besonders heiß, weil es in der Hinserie nicht optimal für ihn lief. Gleich im ersten Saisonspiel gegen den FC Gießen handelte er sich mit einer vermeintlichen Notbremse gegen Damjan Marceta eine Rote Karte ein – den fälligen Freistoß verwandelte Cem Kara zum Gießener Sieg. „Das war ein absolutes Tief für mich. Es war ein unberechtigter Platzverweis, aber es lässt sich ja jetzt nicht mehr ändern.“ Umso bitterer: Kaum hatte Lang die Sperre abgesessen, zog er sich einen Leistenbruch zu und fiel erneut aus. „Es war nicht schön, so lange nur daneben zu stehen und zusehen zu müssen“, erinnert sich Lang ungern zurück.

Zumal der Mannschaftsführer nicht der einzige SCW-Akteur war, der mit Verletzungen zu kämpfen hatte. Mittelfeldstratege Jafar Azizi und Stürmer Raoul Dalmeida verpassten mit Kreuzband-Verletzungen ebenfalls den Großteil der Hinrunde. Bei den beiden letztgenannten sieht es für den Rest der Saison leider nicht viel besser aus. Zwar sind Azizi und Dalmeida wieder im Aufbau- und Lauftraining, doch Trainer Daniyel Bulut rechnet nicht mit einer baldigen Rückkehr. „Ich mache ihnen aber auch keinen Druck. Wir sind keine Profis. Sie sollen erst wieder zu hundert Prozent fit sein, bevor ein Einsatz infrage kommt. Ob das in dieser Saison noch klappt, müssen wir abwarten. Es wäre schön, es sind beides geile Spieler.“

Erstmals auf dem Platz hatte der aktuell Fünftplatzierte der Hessenliga am 20. Januar gestanden. Das erste Testspiel ist für Sonntag (14 Uhr) gegen den TuS Erndtebrück geplant. Bis der SCW wieder in der Hessenliga auf Punktejagd geht, dauert es allerdings noch bis zum 2. März – dann reist die Bulut-Elf zum FC Ederbergland. Mit dem Kreispokal-Duell bei der SG Waldsolms steht allerdings bereits am kommenden Mittwoch (19 Uhr) die erste Pflichtaufgabe an. „Gerade wenn die Vorbereitung so lang dauert, ist es gut, etwas zu haben, worauf man früh hinarbeitet“, gewinnt Dennis Lang dem frühen Auftakt viel Positives ab, warnt aber zugleich: „Wir wissen nach der Winterpause noch nicht genau, wo wir stehen. Es wäre also fahrlässig, den Gegner zu unterschätzen, nur weil er zwei Klassen tiefer spielt.“ Das sieht sein Trainer genauso und ergänzt: „Es tut uns gut, nicht während der Punktspielrunde bei ihnen antreten zu müssen.“

Personell wird sich beim SCW während der laufenden Vorbereitung wohl nicht mehr viel tun, ein Trainingslager wird es ebenfalls nicht geben. Stattdessen setzt Bulut auf starke Testspielgegner, unter anderem sind Vergleiche mit Regionalligist TSV Eintracht Stadtallendorf und Hessenliga-Spitzenreiter FC Gießen geplant. „Das haben wir bewusst so entschieden“, sagt der SCW-Coach. „Ich möchte lieber einen Gegner haben, der uns alles abverlangt und der uns an unsere Grenzen bringt. Da gewinnt man als Trainer mehr Erkenntnisse als bei einem 10:0 gegen ein unterklassiges Team.“

Bis dahin stehen vor allem Konditions- und Technikeinheiten auf dem Trainingsplan. „Außerdem wollen wir an unseren Systemen arbeiten und uns taktisch verbessern“, gibt Bulut das Ziel vor. Seinen Kapitän Dennis Lang freut es. „Es ist schön, endlich wieder Fußball zu spielen.“ Und mit einem Grinsen schiebt er hinterher: „Auch wenn das Wetter noch etwas blöd ist.“

Testspiele des SCW im Überblick

Sonntag, 27. Januar, 14 Uhr: TuS Erndtebrück (in Waldgirmes); Mittwoch, 30. Januar, 19 Uhr: Kreispokal bei der SG Waldolms (in Kraftsolms); Samstag, 2. Februar, 14 Uhr: Eintracht Stadtallendorf (in Waldgirmes); Samstag, 9. Februar, 14 Uhr: FSV Fernwald (in Fernwald); Samstag, 16. Februar, 14.30 Uhr: FC Gießen (in Waldgirmes); Samstag, 23. Februar, 14 Uhr: SG Kinzenbach (in Kinzenbach).