2024-05-02T16:12:49.858Z

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Auf in die neue Saison: Für die Ulmer Fußballer hat am Montagvormittag eine kurze, aber intensive Vorbereitungsphase begonnen. Täglich stehen zwei Einheiten auf dem Programm.
Auf in die neue Saison: Für die Ulmer Fußballer hat am Montagvormittag eine kurze, aber intensive Vorbereitungsphase begonnen. Täglich stehen zwei Einheiten auf dem Programm. – Foto: Horst Hörger

Bei den Spatzen ist die Sommerpause vorbei

Beim Trainingsauftakt des SSV Ulm 1846 ist nicht nur Trainer Thomas Wörle neu dabei +++ Es warten intensive Wochenrn

Mit ordentlich Tempo zog Tobias Rühle zum Tor. Kraftvoll, fokussiert. Kurz vor dem Schuss wurde der 30-Jährige von den Beinen geholt und forderte vehement Elfmeter. Doch es gab nur Eckball. Rühle war ob dieser Entscheidung seines neuen Trainers Thomas Wörle für einen kurzen Augenblick außer sich. Diese Szene im abschließenden Trainingsspiel zeigte unmissverständlich: Halbe Sachen gibt’s beim SSV Ulm 1846 heuer nicht. Auch nicht in der ersten Trainingseinheit nach der kurzen Sommerpause. Bei allem Spaß.

Mit vollem Einsatz waren die Regionalliga-Kicker am Montagvormittag dabei. Das freute auch Chefcoach Wörle: „Ich bin zufrieden. Die Begeisterung war groß. Alle hatten Lust darauf, wieder mit dem Ball zu arbeiten.“ Gut eineinhalb Stunden forderte der 39-Jährige seine Kicker auf dem Trainingsplatz hinter dem Donaustadion. Erst drehten sie ihre Runden, dann wurde es auf engstem Raum technisch anspruchsvoll. Wörle zeigte starke Präsenz. Er sprach viel mit den Spielern, gab laut und verständlich Kommandos und verdeutlichte beim Abschlussspiel schon das eine oder andere Mal seine taktischen Vorstellungen. Um 11.56 Uhr war Schluss. Doch es war erst der Anfang einer intensiven Vorbereitungszeit.

Schon am Nachmittag stand die nächste Einheit an. Klassisches Fitnesstraining. Kapitän Johannes Reichert war zwar ordentlich durchgeschwitzt, als er vom Trainingsplatz schlich. Der 30-Jährige meinte aber: „Ja, es hat richtig Spaß gemacht. Es ist alles wieder auf null gestellt. Jeder will sich neu beweisen. Das hat man gemerkt. Freie Tage gibt’s jetzt erst einmal keine mehr.“ Zwei Mal täglich trainieren die Spatzen, am Samstag (ab 17 Uhr) bestreiten sie ein Testspiel gegen die Stuttgarter Kickers in Illerrieden und kommende Woche geht es ins Trainingslager ins Allgäu.

Ein Co-Trainer wird noch gesucht

Mit dabei ist dann bestenfalls auch ein neuer Co-Trainer. Momentan wird Wörle von bewährten Kräften unterstützt: Torwarttrainer Holger Betz, Athletiktrainer Sebastian Schulz und Videoanalyst Oliver Seitz gehören nach wie vor zum Trainerstab. Die Position an Wörles Seite ist aber noch vakant. „Wir führen bereits Gespräche, wollen aber in dieser Personalie nichts überstürzen“, sagte Geschäftsführer Markus Thiele.

Auch der Kader ist längst noch nicht komplett. Weil die Vorsaison bis Mitte Juni lief, hinken die Ulmer bei den Personalplanungen ein paar Wochen hinterher. „Das ist aber nicht weiter schlimm“, findet Thiele. Immerhin gesellte sich am Montag beim Trainingsauftakt zu den beiden neuen Verteidigern Cedric Guarino (22, von der TSG Balingen) und Bastian Allgaier (19, Karlsruher SC) mit Philipp Maier ein dritter Neuzugang. Der 27-Jährige kommt vom bayerischen Regionalligisten 1. FC Schweinfurt 05 und soll im Mittelfeld die Lücke schließen, die Vinko Sapina nach seinem Wechsel zum Drittligisten SC Verl hinterlassen hat. Maier bringt die Erfahrung von 126 Regionalliga-Spielen mit und unterschrieb beim SSV Ulm 1846 einen Zweijahresvertrag. Thiele: „Wir sind froh, dass wir uns auf einer sehr wichtigen Position mit einem erfahrenen Spieler verstärken konnten. Seine Größe und seine Fähigkeiten werden uns weiterhelfen.“

Neuzugang Maier ein gefragter Mann

Maier hinterließ bei seinem ersten Auftritt in Ulm einen guten Eindruck. Nach dem Training war er ein gefragter Gesprächspartner. „Ich freue mich riesig auf die neue Herausforderung in Ulm. Der SSV ist ein Traditionsklub mit optimalen Bedingungen“, sagte er. Gespräche führen die Spatzen derzeit auch mit dem FC Bayern München. Es geht um die Rückkehr von Jonas Kehl, der bereits in der vergangenen Saison 20 Spiele für die Ulmer bestritten hatte. Trainer Wörle macht keinen Hehl daraus, dass er Kehl gerne auch in der kommenden Saison im Kader hätte.

Dringenden Handlungsbedarf gibt es im Sturm. Der besteht derzeit nur aus Tobias Rühle, Anton Fink und Ardian Morina, der gerade die Reha nach seinem Kreuzbandriss absolviert. Bis spätestens August soll es für die Offensive weitere Verstärkung geben. Erste richtige Bewährungsprobe ist das Erstrunden-Spiel im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten 1. FC Nürnberg. Die Partie ist nun terminiert: Gespielt wird am Samstag, 7. August, ab 18.30 Uhr.

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Aufrufe: 013.7.2021, 12:38 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Stephan SchöttlAutor