2024-05-02T16:12:49.858Z

FuPa Portrait
Krumbachs Torjäger Marco Giesel mit Aufstiegsshirt und seinem charakteristischen Torjubel.  Foto: Alexander Sing
Krumbachs Torjäger Marco Giesel mit Aufstiegsshirt und seinem charakteristischen Torjubel. Foto: Alexander Sing

Bei Anruf: Giesel

Marco Giesel von der SpVgg Krumbach ist für die Leser der Günzburger Zeitung und der Mittelschwäbischen Nachrichten der Fußballer des Jahres +++ Warum der Stürmer Angebote von höherklassigen Vereinen ablehnte und wer sein großes Vorbild ist

Er ist einer der Spieler der Saison im Landkreis Günzburg: 33-mal traf Stürmer Marco Giesel für seine SpVgg Krumbach. 17 weitere Tore legte er auf und war damit beim Meister der A-Klasse West 1 an mehr als jedem zweiten Treffer direkt beteiligt.

Kein Wunder, dass der 26 Jahre alte Angreifer nun bei einer Online-Abstimmung der Günzburger Zeitung zum Fußballer des Jahres gewählt wurde. 44 Prozent der mehr als 1300 abgegebenen Stimmen gingen an den Krumbacher. Er setzte sich damit deutlich gegen Tayfun Yilmaz, Spielertrainer des Kreisklasse-Meister TGB Günzburg, und Kreisliga-Torschützenkönig Max Lamatsch vom FC Günzburg durch. Sie kamen auf 34 bzw. 8 Prozent der Stimmen.

Für Giesel ist die Auszeichnung „eine große Ehre. Ich freue mich ziemlich darüber.“ Seine Teamkameraden hatten noch am Montag über die sozialen Medien dazu aufgerufen, eine Stimme für den Torjäger abzugeben. Und es hat sich gelohnt. Die Ehre will Giesel aber nicht für sich allein. „Es ist im kompletten Team diese Saison super gelaufen. Wir hatten uns den Aufstieg als Ziel gesetzt. Und als klar wurde, dass das klappt, läuft natürlich manches leichter.“

Der Titel für Giesel ist die Krönung einer starken Krumbacher Saison, die im Aufstieg der ersten und der zweiten Mannschaft ihren Höhepunkt fand. Und wenn es nach dem Torjäger geht, soll es auch in der Kreisklasse nach oben gehen. „Unser Ziel ist es, die Euphorie in die neue Saison mitzunehmen. Dann ist aus meiner Sicht gesichertes Mittelfeld drin. Ein Platz unter den Top fünf wäre super.“ Perspektivisch kann sich der 26-Jährige auch den Aufstieg in die Kreisliga vorstellen. „Was im Verein momentan passiert, ist unfassbar. Wir waren nie unter 30 Leute im Training. Und in der höheren Liga wirst du ja automatisch besser. Dann noch ein paar Verstärkungen und es ist vieles möglich.“

Angebote von höherklassigen Vereinen hatte der Krumbacher nach dieser Saison einige vorliegen. Er lehnte sie alle ab. „Die Spielvereinigung ist wie eine Familie. Da passt einfach alles. Ich habe keinen Grund, wegzugehen.“ Giesel trägt seit 2015 das Trikot der Krumbacher. Der damalige Spielertrainer Steffen Brennig (heute SpVgg Wiesenbach) hatte ihn von der SpVgg Ellzee geholt. In der Jugend war der 26-Jährige, der auch in Krumbach aufgewachsen ist, unter anderem bei der JFG Krumbach, der TSG Thannhausen und auch für eine Saison bei der SpVgg Krumbach aktiv. Nach zwei Jahren Fußballpause fing er in Ellzee wieder an und entwickelte sich zu einem gefährlichen Stürmer.

Giesel selbst sieht sich als Instinktfußballer. „Wenn ich aufs Spielfeld komme, bin ich wie im Tunnel. Dann geht es nur noch um Fußball.“ Als Vorbild nennt der bekennende Dortmund-Fan den Brasilianer Marcio Amoroso, der Anfang der 2000er Jahre mehr als 50 Tore für den BVB gemacht hat. „Er war schon mein Vorbild, als ich noch ein kleiner Junge war. Deshalb habe ich auch, wie er damals, die Rückennummer 22.“

Torschützenkönig, wie Amoroso 2002 in der Bundesliga, ist Giesel aber nicht. Daniel Ungar vom Vizemeister SV Scheppach erzielte ein Tor mehr als Giesel und ist mit 34 Treffern und 21 Assists bester Scorer im Landkreis. Für Marco Giesel ist das kein Problem. „Ein Tor Unterschied ist schon bitter. Aber ich bin dann doch lieber Meister.“

Mehr Lokalsport gibt es auf www.guenzburger-zeitung.de

Aufrufe: 06.6.2019, 09:24 Uhr
Günzburger Zeitung / Alexander SingAutor