2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Begehrte Bundesliga

fupa-Serie „WM-Kabinengespräche“: In Japans Fußball-Nationalmannschaft spielen viele Legionäre aus Deutschlands Elite-Klasse. Der Ex-Tarforster Ryuji Iwakiri jubelt vor allem einem zu: Shinji Kagawa.

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Japaner gelten als höflich und zurückhaltend. Das heißt aber nicht, dass sie nicht gerne auch mal aus sich herausgehen, etwa beim Sport. Vor allem für Baseball und Fußball lassen sich die Japaner begeistern. Die höchste Fußball-Spielklasse, die 1992 gegründete J-League, zählt zu den erfolgreichsten Ligen im asiatischen Mannschaftsfußball.

Im weltweiten Vergleich hinkt sie aber den Topnationen hinterher. „Die J-League hat nicht so ein hohes Niveau wie beispielsweise die deutsche Bundesliga“, sagt Ryuji Iwakiri, Ex-Spieler beim Rheinlandligisten FSV Trier-Tarforst und derzeit beim luxemburgischen Zweitligisten Union Mertert-Wasserbillig aktiv. Die Nationalmannschaft ist aber international konkurrenzfähig – seit 1998 ist Japan ununterbrochen für jede Weltmeisterschaft qualifiziert. Ein Grund: Mehrere Nationalspieler verdienen ihr Geld im Ausland – beliebt ist vor allem die Bundesliga. „Worin der Grund liegt, weiß ich gar nicht so genau. Aber mit Yasuhiko Okudera und Kazuo Ozaki spielten schon in den 1970er und 1980er Jahren die ersten Japaner in Deutschland“, sagt Iwakiri, der aus Osaka stammt, in Japan in einer Uni-Liga spielte und vor zwei Jahren nach Deutschland kam.

Auch für die WM in Russland dürften einige Japan-Legionäre aus Deutschlands erster und zweiter Liga gefragt sein. Im japanischen Aufgebot für das Freundschaftsspiel am 30. Mai gegen Ghana, das als Fingerzeig für den späteren WM-Kader gilt, stehen mit Shinji Kagawa (Borussia Dortmund), Gotoku Sakai (Hamburger SV), Makoto Hasebe (Eintracht Frankfurt), Yoshinori Muto (Mainz 05), Genki Haraguchi und Takashi Usami (beide Fortuna Düsseldorf) sowie Yuya Osako (künftig Bremen) sieben Profis aus dem Ober- und Unterhaus. Iwakiri drückt vor allem Kagawa die Daumen – seinem Lieblingsspieler, den Borussia Dortmund 2010 für mickrige 350 000 Euro vom Zweitligisten Cerezo Osaka verpflichtet hatte. Zuletzt musste Kagawa mit Knöchelproblemen kämpfen. Doch Iwakiri glaubt fest an dessen WM-Teilnahme: „Ich mache mir wegen der Verletzung keine Sorgen.“

Extra

Ryuji Iwakiris Tipps:

Japans Spiele in der WM-Vorrundengruppe H:

Kolumbien - Japan 1:2

Japan - Senegal 1:0

Japan - Polen 2:2

WM-Favoriten: Deutschland, Brasilien

Aufrufe: 024.5.2018, 13:34 Uhr
Mirko BlahakAutor