So wurde er auch vom sportlichen Leiter des FF MG 07, Jamal Najah, entdeckt. Becirovic schloss sich dem Team an, denn ihm gefielen das Training und das Drumherum. Eigentlich ist er als Neuling aber nur die Nummer zwei. „Ihm fehlen noch einige Sachen, um ein überragender Futsal-Torhüter zu sein“, sagt Najah. „Ihm fehlt das Ballgefühl, denn er muss auch mit dem Fuß Angriffe einleiten können oder die Zuspiele müssen genau erfolgen“, erklärt der Trainer der Reserve. Und das Torwartspiel im Futsal bringt noch weitere Herausforderungen mit sich. Florian Wittkopf weiß, was ein Torwart beim Fusal mitbringen muss. Er hat bei FF 07 im Tor gestanden und ist mittlerweile Trainer beim A-Ligisten Viktoria Rheydt.
„Die Anzahl an Torschussaktionen ist in der Halle deutlich höher. Dementsprechend steht ein Torhüter immer unter Anspannung, denn Situationen können sich in Sekundenschnelle ändern. Auch ist ein anderer Bewegungsablauf vonnöten“, nennt Wittkopf einige Unterschiede zum Torhüterspiel auf dem Feld. Zudem sei der Futsal-Torwart fußballerisch mit eingebunden, denn er dürfe innerhalb der eigenen Hälfte nur einmal angespielt werden und den Ball nur vier Sekunden lang kontrollieren. Sollte er über die Mittellinie gehen, werde er automatisch zum fünften Spieler. „Das wiederum birgt aber die Gefahr eines leeren Tores. Deshalb gibt es meistens einen fliegenden Wechsel zwischen reinem Torwart und Spieler. Und da die Tore Handballtor-Format haben, also deutlich kleiner sind als die auf dem Außenspielfeld, sind gute Reflexe sehr wichtig“, fügt Wittkopf hinzu.
Und über gute Reflexe verfügt Becirovic. „Edin ein Teufelskerl im Tor, der schwer zu überwinden ist. Er hat uns in den Spielen mit ihm am Leben gehalten. Eine Maschine halt, nur leider noch kein mitspielender Torwart“, beschreibt Najah seinen Keeper – und schiebt noch ein Lob hinterher: „Sein Stellungsspiel, das A und O im Futsal, ist bei den vielen Eins-gegen-eins-Situationen unbeschreiblich. So bewegt er instinktiv die Knie so, dass er einen Tunnel vermeidet. Und sein Körper deckt dann gut 60 Prozent der Torfläche ab, so dass es für den gegnerischen Spieler schwer ist, einen Treffer zu erzielen.“