2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Marc Kolinski
F: Marc Kolinski

Bayer Dormagen holt den Kreispokal

Knapper Finalsieg

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Der TSV setzt sich im Endspiel mit 1:0 gegen die DJK Gnadental durch. Nach starker erster Halbzeit musste der Landesliga-Absteiger aber noch um den Sieg zittern. Für die DJK könnte die Niederlage gleich doppelt bitter werden.


Es gab sicherlich schon Pokalendspiele, die im Fußballkreis einen höheren Stellenwert genossen haben. Das bewiesen sowohl die Resonanz der Zuschauer - nur knapp 150 fanden am Mittwochabend den Weg nach Neukirchen, was ohne Frage der mit Abstand schlechteste Wert der vergangenen Jahrzehnte sein dürfte - als auch die Aussagen der Trainer. "Am wichtigsten war mir, dass es nicht noch in die Verlängerung gegangen ist", sagte Jörg Ferber bezeichnenderweise. Der Coach der DJK Gnadental hatte das Endspiel gegen den TSV Bayer Dormagen wohlgemerkt gerade mit 0:1 (0:1) verloren, seine Mannschaft in der zweiten Hälfte in aller Vehemenz auf den Ausgleich gedrückt.

Man kann Ferbers Meinung allerdings nachvollziehen, ist der Verbleib der Gnadentaler in der Bezirksliga zwei Spieltage vor Schluss doch längst noch nicht gesichert. Noch am Pfingstmontag hatten sich seine Schützlinge ein 2:2 gegen Blau-Weiß Meer gesichert, bereits am Sonntag geht es bei der SG Kaarst wieder um wichtige Punkte. Dass das Endspiel nun zwei Spieltage vor Saisonende nach einem Montagsspiel und auch noch unter der Woche stattfinden musste - und da hat der DJK-Vizevorsitzende Ernst Rohr Recht - "versteht wirklich niemand." Der Fußballkreis 5 hat seine Planungsinkompetenz wieder einmal unter Beweis gestellt.

Zu allem Überfluss verletzte sich Sefa Merzifonluglu am Knie und droht nun für den Saison-Endspurt auszufallen. Dass der junge Spielmacher sich die Verletzung bei einem selbst verschuldeten Zusammenprall mit Bayer-Torhüter Angelo di Salvo zuzog, sprach sinnbildlich für eine Gnadentaler Mannschaft, die gegen den Dormagener Favoriten alles in die Waagschale warf. Dass sie allerdings überhaupt länger als eine halbe Stunde in der Partie blieb, hatte sie der mangelhaften Dormagener Chancenverwertung zu verdanken. Der Noch-Landesligist kombinierte sich über den starken Marius Frassek nach Belieben durch die gegnerische Hälfte, Angelo Cavaleri, Oliver Gammon, Maurice Wiewiora und auch Frassek ließen jedoch beste Gelegenheiten verstreichen. Besser machte es nur Gammon bei seinem satten Distanzschuss nach einem kurz ausgeführten Standard (34.), der unhaltbar im Tor einschlug. "Vor der Pause hätten wir den Deckel schon 'drauf machen müssen", meinte TSV-Trainer Carlos Perez.

Mit der Hereinnahme des schlichtweg nicht vom Ball zu trennenden Eser Pekin erhöhte Gnadental seine Spielkontrolle danach aber erheblich und hätte vor allem nach Freistößen des unverzichtbaren Antreibers den Ausgleich machen müssen. Torben Krüger (63.), Max Fells und Serkan Avgören (70.) scheiterten aber aus kürzester Distanz. "Unsere zweite Hälfte hat mir richtig gut gefallen. Aber aufgrund der Chancen in der ersten Halbzeit geht der Sieg für Dormagen schon in Ordnung", sagte Ferber. Sein Gegenüber Perez meinte mit Blick auf seine feiernden Spieler: "Das haben sie sich auch mal verdient. Wir sind es diese Saison gewohnt, zu verlieren. Da ist es klar, dass in so eine junge Mannschaft Verunsicherung kommt, wenn der Gegner nach der Pause auf einmal aufdreht."

Aufrufe: 028.5.2015, 19:45 Uhr
Christos PasvantisAutor