2024-05-17T14:19:24.476Z

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– Foto: Marian Ograjensek

Baumbergs Pechvogel kämpft sich zurück

Dominik Oehlers hatte einen Muskel-Bündelriss gerade überwunden. Dann kam es noch schlimmer: Riss der Achillessehne.

Salah El Halimi hätte ihn lieber gestern als heute oder sogar erst morgen zurück in der Mannschaft. Der Trainer des Oberligisten SF Baumberg ist voll überzeugt: „Ich würde drei Freudensprünge machen, wenn er wieder da wäre. Er hat ein überragendes Potenzial.“ Deshalb war der SFB-Coach ja auch so darauf aus, dass Dominik Oehlers an die Sandstraße wechselt.
Vor gut einem Jahr kam der Stürmer im Sommer 2018 tatsächlich vom damaligen Oberliga-Konkurrenten VfR Krefeld-Fischeln nach Baumberg. In diesen gut zwölf Monaten sind sich die beiden aber dann noch nicht so sehr oft über den Weg gelaufen. Salah El Halimi entschloss sich damals, aus privaten/familiären Gründen eine Pause einzulegen. Erst vor ein paar Wochen kehrte er auf den Trainerposten zurück – und natürlich auf jenen in Baumberg. Dominik Oehlers verschwand ebenfalls für länger, doch sein Aus war alles andere als freiwillig. Für den Stürmer begann eine lange Leidenszeit. Der Muskel-Bündelriss aus dem Oktober 2018? Heftig genug. Aber es kam noch bitterer: Im Frühjahr 2019 erlitt der Krefelder einen Riss der Achillessehne.

Dominik Oehlers durfte nach der Muskel-Verletzung zunächst nur Radfahren und ins Aufbau-Training gehen. Rund drei Monate dauerte jene Phase, bis er im Januar dieses Jahres in der Winter-Vorbereitung in Tests zu ersten Einsätzen kam – und glaubte, das Schlimmste hinter sich und eine gute Rückrunde vor sich zu haben. Das mit der starken Rückrunde stimmt zwar, weil die Baumberger einen Höhenflug erlebten und sich am Ende die Vizemeisterschaft sicherten. Bitter für Oehlers: Er durfte erneut nichts beitragen. Am 24. März passierte es in einer Aushilfe für die gegen den Abstieg kämpfende zweite Mannschaft. „Sven Steinfort hat mich gefragt und ich gabe ihm gesagt: Kein Ding, mache ich“, erzählt Oehlers, der in der Partie beim SC Radevormwald kurz vor der Pause plötzlich einen Tritt von hinten spürte und praktisch zeitgleich einen Knall hörte. Die fast erwartete Diagnose im Krankenhaus: Achillessehne ist gerissen.

Der als besonders schnell geltende Fußballer musste sich erneut in Geduld fassen, zuerst einen Gips tragen und sich danach langsam vorantasten. „In den ersten zwei Monaten habe ich sogar daran gedacht, mit dem Fußball aufzuhören“, berichtet der Angreifer, den früher bereits zweimal Leistenbeschwerden (beide Seiten) für länger auf Eis legten. Weil er den Fußball jedoch liebt und mit 24 gerade auf dem Weg ins beste Sportler-Alter ist, setzte er den Kampf und die intensive Reha fort. Inzwischen gibt es Licht am Ende des Tunnels: „Es wird von Tag zu Tag besser.“ Entspanntes Laufen geht wieder. Und natürlich hat Oehlers auch mal vorsichtig gegen einen Ball getreten. Wann Training mit der Mannschaft möglich sein wird oder gar der nächste Meisterschafts-Einsatz, steht allerdings zurzeit in den Sternen.

SFB-Coach El Halimi traut dem Spieler den nächsten Schritt im Unternehmen Comeback für Ende September zu. Oehlers selbst rechnet vorsichtig optimistisch damit, dass er gegen Ende des Jahres eine echte Option für die Mannschaft wäre. Wenn Oehlers denn demnächst wieder regelmäßig auf dem Platz stehen darf, wird er sich vielleicht im umgebauten Team fast wie einer der Neuzugänge fühlen. Sein Trainer übt trotzdem keinerlei Druck aus, die Wieder-Eingliederung etwa zu überstürzen: „Wir werden ihn behutsam heranführen.“ El Halimi ist zugleich felsenfest davon überzeugt, dass Dominik Oehlers in der Saison 2019/2020 noch ziemlich wichtig für Baumberg werden kann: „Er ist einer der komplettesten Fußballer, die ich kenne.“ So viel Vertrauen ist wohl eher selten. Und vielleicht hilft es Dominik Oehlers dabei, wenigstens übermorgen oder ein bisschen später gesund zu werden.

Aufrufe: 019.7.2019, 16:01 Uhr
RP / Michael DeutzmannAutor