Bargstedt völlig von der Rolle - Jork wie im Rausch

Wer nach 20 Minuten behauptet hätte, dass am Ende ein solches Ergebnis stehen würde, den hätte man vermutlich ausgelacht, denn ein Klassenunterschied war bis dato nicht zu erkennen. Eiche-Trainer Günter Schultka musste besonders die Defensive kräftig umbauen, mit Fabian Rentzsch und Henrik Ropers fehlten wichtige Akteure. Hinzu kam der Ausfall von Routinier Simon Junge.

Auch Timo Ponremcke (rechts) ging unter. Lukas Wendt (Nr. 21) und Ole Tschersich attackierten ihn hier.Seit dem 28. September hatte die Schultka-Elf kein Punktspiel mehr bestritten. Im Abwehrzentrum wurde mit dem 40-jährigen Birger Tomforde ein Ü40-Spieler eingebaut. Bis zur Chance von Nurhak Süzer kurz vor dem 0:1 brannte in der Defensive nichts an. Dann folgte der plötzliche Einbruch. Der starke Stefan Prenzel hatte sich am Bargstedter Strafraum die Kugel erkämpft und auf Patrick Hanke abgelegt. Der Junge hat einen kräftigen linken Fuß und damit schloss er auch ab. Es sollte der Beginn eines grandiosen Tages des 22-jährigen Angreifers werden.

Der Mann des Spiels, Patrick Hanke (rechts, TuS Jork) und Oldie Birger Tomforde (Eiche Bargstedt II).

Kurz nach dem 0:1 hätte Florian Lauer beinahe den Ausgleich erzielt, doch er wurde im letzten Moment in Tornähe geblockt. Danach ging nichts mehr auf Seiten der Gastgeber. Man ließ die Altländer kombinieren und Tore schießen. Es wurde ein munteres Scheibenschießen zunächst bis zur 35. Minute. Da stand es dann bereits 0:4. Auch der TuS Jork hatte nicht alle Mann an Bord. Besonders das Fehlen von Finn Aschert, der sich das Handgelenk brach, hätte man merken können. Co-Trainer Andre Fricke, der Trainer Martin Bube an der Linie vertrat, bekam immer mehr Grinsen ins Gesicht. Ganz stark neben Patrick Hanke auch Routinier Nurhak Süzer und Neuzugang Stefan Prengel, der im Rheinland Oberliga- und Landesligaluft schnuppperte. Diese beiden beendeten kurz nach Wiederbeginn die kleine Bargstedter Hoffnung auf Besserung und legten für Patrick Hanke das 0:5 und 0:6 auf. Spätestens jetzt ging bei den Gastgebern nichts mehr. Einige Spieler ließen jegliche Körperspannung vermissen oder trabten nur noch nebenher. Kapitän Clemens Otte versuchte lauthals seine Mitspieler zu wecken, doch es wurde alles nur noch schlimmer. Hätte Schlussmann Steffen Kolkmann gerade in den letzten 20 Minuten nicht mehrere Bälle glänzend pariert, so auch einen Strafstoß von Stefan Prengel, dann wäre ein zweistelliges Ergebnis zustande gekommen.

Steffen Kolkmann hält den Foulelfmeter von Stefan Prengel und verhindert ein noch schlimmeres Ergebnis.

"Ich bin etwas überrascht, dass wir so hoch gewonnen haben. Wir können mit unserer Leistung absolut zufrieden sein", sagte Jorks Andre Fricke nach dem Abpfiff des souveränen Schiedsrichter Kevin Völkers. Eiche-Coach Günter Schultka war völlig bedient: "Das war das schlechteste Spiel, seitdem ich hier Trainer bin. Ist der Torwart bei einem 0:8 bester Mann, ist das schon bezeichnend." Bereits heute Abend kann seine Mannschaft im Nachholspiel gegen die SG Lühe alles wieder gutmachen. Es muss auch etwas passieren, ansonsten verlieren die Bargstedter den Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen.

Schiedsrichter: Kevin Völkers (Hedendorf/N.) - Zuschauer: 20
Tore: 0:1 Patrick Hanke (22.), 0:2 Noel Stadler (25.), 0:3 Joey Voss (29.), 0:4 Patrick Hanke (35.), 0:5 Patrick Hanke (49.), 0:6 Patrick Hanke (51.), 0:7 Nurhak Süzer (65.), 0:8 Nurhak Süzer (88.)
Besondere Vorkommnisse: Stefan Prengel (TuS Jork) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Steffen Kolkmann (71.)

Christoph Dammann wirft sich in einen Zweikampf mit Lukas Moch (Nr. 9).