2024-06-12T11:40:35.807Z

Ligabericht

Bangen bis zum Schluss

In letzter Sekunde erzielen die A-Junioren des TV Kalkum-Wittlaer den Ausgleich gegen Eller. Die Partie endet 4:4-Unentschieden

Vermutlich ist Dirk Krewet immer noch im Unklaren über den Spielausgang. Wirklich verübeln kann ihm das aber keiner. Schließlich war der Coach der A-Junioren des TV Kalkum-Wittlaer gestern früh mit einigen Strapazen in den Urlaub aufgebrochen. In seiner Abwesenheit hält nun Peter Wirth ganz allein das Zepter in der Hand.
Er weiß ganz genau, wie das spätabendliche Leistungsklassen-Duell gegen den TSV Eller endete. Denn seine Schützlinge erkämpften sich in buchstäblich letzter Sekunde ein unter dem Strich auch verdientes 4:4-Unentschieden.

Im Vergleich zur Niederrheinpokal-Erstrundenpartie am vergangenen Sonntag setzte Wirth den Korrekturstift bezüglich der Anfangsformation nur ganz sparsam ein. Lediglich Jan Klug rutschte für den erkrankten Noah Possin in die Wittlaerer Startelf – und Felix Kramberg hütete das Tor anstelle von Dennis Wings. Und direkt vom Anpfiff weg entwickelte sich eine temporeiche und hart umkämpfte Partie. In den Zweikämpfen reizten die Kontrahenten das Erlaubte und gingen vereinzelt sogar darüber hinaus. Schiedsrichter Simon Hilkert behielt jedoch zumeist den Überblick und strahlte Ruhe aus.

Dennoch fiel die 1:0-Führung für die Ellerer aus stark abseitsverdächtiger Position. Fabian Grudzinski wurde geschickt in Szene gesetzt, und seine flache Hereingabe drückte Niklas Müller gekonnt über die Linie. Kurz vor der Halbzeit schlugen die Schützlinge von Trainer Damian Kottucz dann ein zweites Mal zu: Erneut Müller baute den Vorsprung aus. Dem Spielverlauf entsprach dieser Zwischenstand jedoch keineswegs. Auf dem steinhart gefrorenen Kunstrasen in Wittlaer redeten auch die Hausherren ein ernsthaftes Wörtchen mit.

Die zentrale Achse hielt beeindruckend, Philipp Kuschel machte auf der „Sechser“-Position ein hervorragendes Spiel. Und auch Moritz Kuhl und Christopher Schwarz erledigten ihre Aufgaben als Innenverteidiger bravourös. Über die beiden Außenbahnen waren die Wittlaerer jedoch äußerst konteranfällig. Das stellte auch Wirth schnell fest. „Wenn Eller mal gefährlich wurde, dann nur über die Flanken“, analysierte er. Auch Klug machte hinter den beiden Spitzen eindrucksvoll auf sich aufmerksam. Immer wieder bewies er seine Geschicklichkeit im Umgang mit dem Ball und fütterte die beiden Angreifer Nico Pesch und Friedrich Jasper mit feinen Pässen.

Die Linie des Ellerer Tores wollte der Ball aber nicht überqueren. Nachdem Jonas Surmund gleich zwei Mal völlig freistehend verzog, tauchte TSV-Keeper Maximilian Mende bei einem gefährlich abgefälschten Schussversuch von Maurice Beume blitzschnell ab und verhinderte den Gegentreffer. Der fiel zunächst auch nach der Halbzeitpause nicht. Stattdessen gingen die Gäste aus dem Düsseldorfer Süden durch Khaled Kayed mit 3:0 in Führung.

Was dann jedoch folgte, grenzte schier an Unmöglichkeit. Innerhalb von wenigen Minuten hatten die Wittlaerer durch Jasper, Pesch und Moritz Kuhl den Ausgleich herbeigeführt. Einer Unachtsamkeit im eigenen Defensivverbund folgte dann gut zehn Minuten vor dem Ende der Rückschlag. Kayed erzielte die 4:3-Führung für Eller. Die Wirth-Truppe warf die Flinte jedoch nicht ins Korn und kämpfte unerbittlich weiter. Abgebrannt wurde nicht etwa ein mageres Strohfeuer, sondern gleich ein prachtvolles Feuerwerk.

Zwar mündete das nicht in eine Vielzahl an Toren, gleichwohl aber im erneuten Ausgleich. Geradezu mit dem Schlusspfiff traf Kuhl mit seinem zweiten Treffer zum 4:4-Endstand. „Wahnsinn, was wir heute geleistet haben. Nach unserer Aufholjagd hätte ich mir natürlich gewünscht, dass wir direkt in Führung gehen. So war es ziemlich eng, aber am Ende können wir den Punkt ziemlich gut gebrauchen“, resümierte Wirth.
Aufrufe: 05.2.2015, 17:00 Uhr
Tobias DinkelborgAutor