2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Ball, Pass, Schuss, Tor

Hamed und Said aus Syrien wurden beim VfR Büttgen herzlich aufgenommen

„Hamed schieß“, „Said pass“ – diese und mehr Rufe waren diese Woche beim Training der C-Jugend des VfR Büttgen zu hören. Nichts ungewöhnliches, denkt sich nun der ein oder andere, doch sind diese Sätze Ausdruck von purem Miteinander und Integration in Reinform.

Hamed und Said sind Flüchtlinge, die erst vor kurzem dem Bürgerkrieg in Syrien entflohen sind um in Deutschland in Frieden leben zu können. Zunächst führte ihr Weg sie nach Berlin, bevor sie dann nach Büttgen weiterzogen. „Wo wir in Deutschland leben ist nicht wichtig. Hauptsache es herrscht kein Krieg“, sagte uns der Onkel von Hamed und Said, der mit den beiden hier lebt.


Sollte der Asylantrag positiv verlaufen ist es auch das Ziel die übrige Familie nach Deutschland in Sicherheit zu bringen. Die Flüchtlinge einigt ein Problem: Sie haben den Tag über nicht viel zu tun. Was gibt es da besseres als Sport? Womit sonst könnte man die Leute leichter integrieren? Es benötigt nicht mal besondere Fremdsprachenkenntnisse, denn jeder der den Sport um das runde Leder liebt, spricht die gleiche Sprache – Fußballersprache. So auch Hamed und Said, die sich für Fußball genauso begeistern, wie wir alle! Nach der ersten Kontaktaufnahme waren die beiden Jungs sofort Feuer und Flamme und erschienen noch am gleichen Tag zum Training. Es benötigt nichts weiter als einen Ball sowie Mitspieler, die sie freundlich aufnehmen und schon ist die Freude an der Bewegung bei jedem zu erkennen. Genau dies geschah auch bei der C-Jugend, die von Anfang an offen und herzlich auf die beiden Jungs zuging, die Übungen vormachte und sie direkt anspielte. So war die erste Scheu schnell abgelegt und Hamed und Said bewegten sich in der Mannschaft, als seien sie schon Jahre lang dabei. Egal ob beim Tore tragen oder beim Bälle schleppen – sie waren sofort da und fragten ob noch Hilfe benötigt wird.


„Das erste Aufeinandertreffen mit der Mannschaft war wirklich überragend. Sie wurden von den Jungs sofort mit offenen Armen empfangen. Nach dem Training fragten einige Spieler von sich aus, welche Schuhgröße die beiden haben und haben nun schon ihre alten Schuhe sowie Trainingssachen mitgebracht und Hamed und Said damit ausgerüstet. Dass dieses Miteinander in der Mannschaft so gelebt wird, macht mich stolz und froh. Bei Kindern ist es so einfach, da spielt die Sprache oder die Hautfarbe überhaupt keine Rolle. Da können sich einige Erwachsene eine Scheibe von abschneiden“, sagte Patrick Radtke, Trainer der C-Jugend. Hamed und Said fühlten sich sichtlich wohl. Ein Beweis dafür ist wohl auch, dass die beiden nach dem Training mit einem Strahlen auf dem Gesicht deutlich machten, dass sie sehr gerne wiederkommen wollen. Und ein paar Vokabeln haben sie auch schon gelernt: Ball, Pass, Schuss, Tor.

Aufrufe: 04.9.2015, 13:01 Uhr
VfR Büttgen/Patrick RadtkeAutor