Balinger Befreiungsschlag

FV Ravensburg - TSG Balingen 1:2
Da dürfte allen Beteiligten der TSG ein riesiger Stein vom Herzen gefallen sein: nach dem 2:1-Erfolg der Eyachstädter am Samstag in der Spielestadt. Der erste Sieg nach fünf Partien bedeutet für den kriselnden Oberligisten so etwas wie einen gelungenen Auftakt in eine neue Ära. Wie berichtet war vor einer Woche nahezu die gesamte sportliche Führung bei der TSG zurückgetreten ein „Dreier“ in dieser schwierigen Lage ist folglich nicht nur aus sportlicher Sicht enorm wichtig. Ralf Volkwein, der die TSG-Erste neben seinem Job als Coach der Zweiten interimsweise übernommen hat, merkte man die Freude jedenfalls an. Volkwein jedoch analysierte nüchtern, dass der vierte Saisonsieg nur ein Schritt von vielen weiteren, die nun folgen müssten, gewesen sei. Was man den Kreisstädtern indes anmerkte war, dass sie wollten. Und wenngleich spielerisch auf beiden Seiten gewiss nicht alles rund lief, kämpferisch gaben die Gäste alles.

Schon nach drei Minuten feuerte Kaan Akkaya aus 20 Metern einen ersten Warnschuss ab, der aber am Ravensburger Tor ebenso vorbeizischte, wie der Schuss von Ndriqim Halili in der neunten Minute am Balinger Kasten. Wieder Akkaya setzte sich dann über die rechte Seite durch, eine Finte zur Mitte und ein Linkschuss aus 20 Metern da fehlte nicht viel (18. Minute). Auf der Gegenseite schoss Steffen Friedrich das Leder aus der Ferne über das von Julian Hauser gehütete TSG-Tor (22.).

Ein Schock ging in der 30. Minute durch die zum Teil noch leicht verunsicherte Balinger Mannschaft, als Fabian Fecker nach einem Zweikampf zu Boden ging. Der Innenverteidiger konnte aufgrund einer Knieverletzung nicht weitermachen (Diagnose steht noch aus), für ihn kam Matthias Schmitz aus der eigenen U 23 ins Spiel. Und die Balinger zeigten eine tolle Reaktion: Direkt nach dem „Schiri“ Pascal Müller das Spiel wieder frei gegeben hatte, markierte Akkaya die Führung. Dem platzierten Schlenzer war ein blitzsauberer Konter über Stefan Vogler und Ersatzkapitän Jörg Schreyeck vorausgegangen, die Akkaya auf der rechten Außenbahn in Szene setzten. Der vernaschte seinen Gegenspieler und schoss die Kugel platziert ins lange Eck ein zum 0:1 (28.). Daniel Hörtkorn konnte Hauser in der 37. Minute nicht überwinden und ebenso wenig Vogler den Ravensburger Keeper Kevin Kraus. Vogler hatte sich zuvor gemeinsam mit Lukas

Foelsch mit einer herrlichen Ballstafette in den gegnerischen Sechzehner gespielt (42.).

Ravensburg hatte in der ersten Hälfte mehr Ballbesitz, die TSG jedoch die besseren Chancen. Nach der Pause blieb es eine intensive Partie, in der erst Steffen Wohlfarth an Hauser scheiterte (46.) und Schmitz das Leder nach der folgenden Ecke per Kopf klären muss-te (47.), ehe Vogler den Ball nach Foelsch-Freistoß per Kopf knapp am FVR-Gehäuse vorbeilegte (53.). Dann das 0:2 durch Vogler (62.): Wieder hatten die Balinger schnell umgeschaltet und spielten per langem Ball Vogler frei. Der ehemalige Pfullendorfer setzte sich von seinem Gegenspieler ab, umkurvte Kraus und legte das Leder arg bedrängt im leeren Tor ab.

Foelsch mit einem Diagonalball auf Marc Pettenkofer den Abschluss des eingewechselten TSG-Angreifers klärte Kraus aber mit dem Fuß (70.). Dann hatte die TSG Glück und das zweimal: Erst wurde ein Wohlfarth-Schuss aus zentraler Position abgeblockt und beim zweiten Versuch hatte Hauser seine Finger dran (75.). Pettenkofer drang auf der linken Außenbahn bis an die Grundlinie durch, flankte scharf auf den kurzen Pfosten, wo der Ball abgeblockt wurde (78.).

In der Nachspielzeit längst hatte auch FVR-Keeper Kraus sein Tor verlassen sorgte Ex-Profi Wohlfarth für den Anschlusstreffer. Nachdem ein Kraus-Schuss in der Abwehr hängen geblieben war, zimmerte Wohlfarth den Ball zum 2:1 unter Latte (90.+2) dabei blieb’s aber.MAS

TSG Balingen: Hauser; Kaan Akkaya (71. Schuon), Fecker (28. Schmitz), Mundt, Adrian Müller, Schreyeck, Di Lucia, Foelsch, Price, Rodrigues (46. Pettenkofer), Vogler (89. Mosca).

Tore: 0:1 Akkaya (28.), 0:2 Vogler (62.), 1:2 Wohlfarth (90.+2).

Schiedsrichter: Pascal Müller (Löchgau).

Zuschauer: 350.