2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Hoch gestiegen: Der Rot-Weiße Lukas Geerhardt setzt sich gegen Jann Seefeld und Franz Rothe (links) durch.  ©Edgar Nemschok / MOZ
Hoch gestiegen: Der Rot-Weiße Lukas Geerhardt setzt sich gegen Jann Seefeld und Franz Rothe (links) durch. ©Edgar Nemschok / MOZ

Bald Kreisoberligist: die SG Neuenhagen

Der FC Rot-Weiß patzt gegen Lietzen, das Team von Maximilian Wolchow schießt Altglietzen ab und ist vorzeitig Meister.

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Die SG Rot-Weiß Neuenhagen wird in die Ostbrandenburgliga aufsteigen. Einen Spieltag vor dem Ende der Saison in der Kreisliga Nord ist den Männern um ihren Spieler-Trainer Maximilian Wolchow der Meistertitel nicht mehr zu nehmen.

Eines muss vom Spiel deutlich bemerkt werden: Auch wenn die Männer des MTV Altglietzen mit 0:13 eine deutliche Niederlage hinnehmen mussten, sie haben wirklich tapfer gekämpft und es dem Favoriten zumindest in der Anfangsphase der Partie nicht leicht gemacht. Altglietzen stand bereits vor dem Spieltag als Absteiger fest. Dazu kommt noch, dass sie bei brütender Hitze auf dem Jahn-Sportplatz nur zu zehnt antreten konnten. Julian Wachsmann sagte noch in der Halbzeit: "Wir wollen hier heute durchhalten, egal wie das Ergebnis am Ende aussieht."

Da stand es schon 5:0 für die SG Rot-Weiß. Und auch der Kapitän der Mannschaft, Marcel Kriewall, wollte nichts davon wissen, kampflos sich dem Angriffswirbel der Neuenhagener zu ergeben. "Wir haben mit Mühe wenigstens dieses Aufgebot heute nach Neuenhagen gebracht. Aber wir wollen spielen, wir sind eben Fußballer."

Rot-Weiß begann nervös, denn nur bei einem eigenen Sieg und einem gleichzeitigen Punktverlust des FC Neuenhagen beim SV Germania Lietzen wäre die Meisterschaft perfekt. Also zunächst die eigenen Hausaufgaben machen, hieß die Devise. Aber das mit dem Toreschießen klappte anfangs nicht. Benjamin Steinberger setzte nach fünf Minuten einen Ball an die Latte und auch der anschließende Kopfball von Lukas Geerhardt fand nicht den Weg ins Tor.

Kurz danach gab es erneut einen Lattentreffer. Diesmal hatte Enrico Butter Pech. Ab der 10. Minute begann der rot-weiße Torreigen. Wolchow traf per Kopfball (10.). Als Joucef Oukil fünf Minuten später zum 2:0 traf, war der Bann irgendwie gebrochen. Auch am nächsten Treffer, ein Schuss von Kapitän Vincent Seidel aus der zweiten Reihe, konnte Altglietzens Torhüter Piotr Wojczuk, der tapfer auch die folgenden Minuten ertrug, nichts machen. Enrico Butter legte für Lukas Geerhardt zum 4:0 auf und noch vor der Pause war wieder Seidel mit einem Schuss von der Strafraumgrenze erfolgreich.

Nach der Halbzeitpause wurde es dann ein Schützenfest der Gastgeber. Die Altglietzener ergaben sich ein wenig und konnten fast nur noch zusehen, wie Rot-Weiß ein Tor nach dem anderen erzielte.

Treffer Nummer sechs besorgte wieder Steinberger, der mit dem linken Fuß in die linke untere Ecke des MTV-Tores traf.

Das 7:0 besorgte Pierre-Ramon Woyke, der kurz zuvor eingewechselt wurde. Steinberger schoss den nächsten Treffer, ehe Woyke wieder zur Stelle war und auf 9:0 erhöhte. Er traf mit einem strammen Schuss aus der Distanz in den Dreiangel.

Immer wieder war in den Reihen der Altglietzener die bange Frage zu hören: "Schiri, wie lang ist noch zu spielen?"

Das 10:0 fiel genau 20 Minuten vor Schluss der Partie und es geht auf das Konto von Wolchow, der seine Männer trotz des klaren Spielstandes immer wieder nach vorne trieb. Jetzt gab es Probleme mit der Anzeigetafel auf dem Jahn-Sportplatz, denn in Neuenhagen hat man sich offenbar nur auf einstellige Ergebnisse eingestellt. David Ernst und dann Enrico Butter, der zuvor noch mal die Latte und nach dem 13:0 (83.) von Marcus Hager sogar die Unterkante der Querlatte traf, sicherten den Endstand in einem denkwürdigen Spiel. Der Schlusspfiff von Schiri Dominick Lorenz kam für die Altglietzener einer Erlösung gleich.

Doch der Spieltag war für die Rot-Weißen damit längst noch nicht vorbei. Es folgte die bange Frage: "Was ist dieser Sieg wert?" Die SG hat am letzten Spieltag spielfrei und musste somit auf die Schützenhilfe der Lietzener Fußballer hoffen.

Svea Köppen von der Leitung der Abteilung Fußball bei Rot-Weiß telefonierte ständig mit einem Beobachter in Lietzen. Zudem wurde via Internet ein Live-Ticker beobachtet. Nachspielzeit in Lietzen und die Dramatik nahm zu. Man wusste vom zwischenzeitlichen 1:0 der Germanen gegen den FC Neuenhagen, wollte aber den Schlusspfiff unbedingt abwarten. Minutenlang stand der Spielerkreis zusammen. Bangen, Bitten und Hoffen - dann die Erlösung. Bierduschen, Umarmungen, Freudentränen und Gesänge: "Nie mehr, nie mehr Kreisliga!"

"Ich bin so glücklich und denke auch, dass die Jungs das verdient haben. Wir haben eine großartige Saison gespielt und sind nun auf dem Gipfel. Dank allen, die geholfen haben. Wir werden uns nun auf die Ostbrandenburgliga vorbereiten", jubelte Wolchow. Und dankte mit einem Augenzwinkern auch dem MTV aus Altglietzen, denn der hatte am 22. Spieltag völlig überraschend den Rivalen FC Neuenhagen an gleicher Stelle mit 2:1 bezwungen.

Aufrufe: 06.6.2016, 07:56 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor