Bad Schwalbach: Dauerbrenner Hassa nimmt eine Auszeit
Sportlicher Leiter und Spieler der Spielgemeinschaft Bad Schwalbach/Langenseifen pausiert 2022/23 +++ Kritik an Verhalten einiger Spieler
Bad Schwalbach . Aufgeben, hinschmeißen, vor schwierigen Situationen kneifen oder gar nur mit halber Kraft agieren – im Fußballer-Leben von Christoph Hassa waren das nie Optionen. Die vorbildliche Einstellung ist beim 40-Jährigen aus den Reihen der A-Liga-Spielgemeinschaft Bad Schwalbach/Langenseifen quasi eingebaut. Er spielte oft angeschlagen, kam nach schweren Verletzungen stets zurück, doch jetzt ist der Dauerbrenner, der sich bei der SG als Sportlicher Leiter und Spieler einbringt, an einer Grenze angelangt.
Das, was Gladbachs Manager Max Eberl unlängst in seiner bewegenden Abschiedspressekonferenz zum Ausdruck gebracht habe, spiegele sein eigenes Empfinden „ein bisschen“ wider“, führt Christoph Hassa an und konkretisiert mit Blick auf seine Erfahrungen und sein langjähriges Engagement im Amateurfußball: „Im Vergleich zu Eberl ist das sicher nicht so extrem. Der erste Lockdown war als Auszeit gut, aber zu kurz. Ich lebe den Fußball mit Leib und Seele, doch jetzt ist der Akku einfach nicht mehr so voll. Für mich steht definitiv fest: Nach dieser Saison werde ich kein offizielles Amt mehr bekleiden und für ein Jahr komplett aufhören. Danach werde ich schauen, wie es mit dem Fußball weitergeht.“
Mentalität und Einstellung haben sich verändert
Ein Grund für seine Entscheidung hängt mit dem Verhalten einiger Spieler und der gleichzeitigen Personalknappheit bei der SG zusammen, deren zweite Mannschaft oft einzig durch die aushelfenden Alt-Herren-Spieler spielfähig war. „Was Mentalität und Einstellung anbelangt, hat sich das Ganze im Vergleich zu früheren Spielergenerationen auf allen Ebenen verändert. Sicher hatten wir in der laufenden Runde Verletzungspech. Dazu Spieler, die arbeitsbedingt nicht immer konnten. Aber eben auch unzuverlässige Spieler und solche, die nicht mehr gekommen sind. Dabei haben wir eigentlich fußballerisch echt gute Jungs, doch wir bringen es nicht auf den Platz. Ich habe schlicht sonntags nicht mehr den Spaß vergangener Zeiten“, führt Hassa an, der im Alter von zwölf Jahren mit seiner Familie von Polen nach Deutschland übersiedelte.
Blenske und Hassa liefen noch im Test auf
Dort war der FSV Bad Schwalbach sein erster Verein. In der Jugend wechselte er zur SG Orlen, kehrte zum FSV zurück, dem er bis auf den Abstecher zur SG Meilingen treu blieb. Um auch in der 2020 gegründeten Spielgemeinschaft tatkräftig anzupacken. Vergangenen Sonntag lief der 40-Jährige beim 7:5 im Test gegen die SG Meilingen ebenso wie Michael Blenske (53, bildet mit Ronny Richter das Trainerduo) auf. Bis zum Sommer will er noch aushelfen, danach werde er allenfalls noch bei den Alten Herren kicken, um die selbst gewählte Auszeit auch zur Neubesinnung in Sachen Fußball ausgiebig zu nutzen. Ein genereller Rückzug dürfte für den passionierten Fußballer aber keine Option sein.
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