B-Klasse: Gemischte Gefühle im Adelbergstadion

„Nach dem Spielverlauf war es ein gewonnener Punkt“, befand Flonheim-Trainer Dominik Becker aufgrund des zwischenzeitlichen 0:2-Rückstands. Von einer „gefühlten Niederlage“ sprach hingegen Sascha Switalski, Trainer der SG Nieder-Wiesen, ordnete das Unentschieden aber als insgesamt „verdient“ ein.

Die Gäste gingen durch einen Kopfball von Jermain Walter nach einem Freistoß in Führung (23.). „Verdient“ für Switalski, Becker hatte hingegen schon in der ersten Halbzeit „mehr Spielanteile auf unserer Seite“ gesehen.

Auch beim zweiten Treffer für Nieder-Wiesen hielt Walter seinen Schädel hin, diesmal nach einer Flanke (65.). „Er ist aktuell in einer sehr guten Verfassung“, urteilt Switalski. Becker stellte daraufhin taktisch um und beorderte Daniel Granat nach vorne – mit Erfolg. Nach einem Freistoß köpfte Granat den 1:2-Anschlusstreffer (72.).

Genau eine Viertelstunde später gelang Sebastian Strzelczyk sogar noch der 2:2-Ausgleich, als er nach einem Schnittstellenpass eiskalt abschloss. „Hätte das Spiel fünf Minuten länger gedauert, hätten wir noch gewonnen“, glaubt Becker. „Die zweite Halbzeit ging ganz klar an den Gegner, da waren sie bärenstark, läuferisch und kämpferisch besser“, erkannte auch Switalski an.

Trotz einer „nicht optimalen“ Vorbereitung mit vielen im Urlaub weilenden Spielern, mehreren Verletzten, Spielern, die aufgrund von Impfungen einige Tage aussetzen mussten und einer Testspielabsage steht „der Anspruch des Vereins, in die A-Klasse zu kommen“, so der 34-Jährige. Aber „man kriegt nichts geschenkt und muss mit Respekt gegen jede Mannschaft spielen“. Immerhin steht ihm nach einjähriger ortsbedingter Abwesenheit mit Marco Krämer wieder „ein Torgarant im Amateur-Fußball“ zur Verfügung.

Auch bei den Flonheimern läuft nicht alles reibungslos – Trainer Becker fehlt beispielsweise als Torwart selber zur Zeit verletzt. Trotzdem ist auch hier der Aufstieg das Ziel, zumindest erst einmal die dafür nötige Qualifikationsrunde. Während der 23-Jährige froh ist, dass die Mannschaft die Ruhe behalten hat, soll das Positionsverschieben noch besser klappen.

Das Derby gegen die SG Wendelsheim/Kriegsfeld, die im ersten Spiel 1:3 unterlag, steht als Nächstes in zwei Wochen als „Kerbespiel“ in Lonsheim an. „Da wird viel Feuer drin sein“, glaubt Becker. „Wenn wir das abrufen, was wir können, müssten wir die Nase vorn haben.“

Switalski wünscht sich vor den nächsten Aufgaben „mehr Leidenschaft beim Laufen und in den Zweikämpfen und eine noch geschlossenere Mannschaftsleistung“. Auch wenn er anerkennt, dass sich viele Spieler im vergangen Jahr weiterentwickelt haben, müsse noch weiter an der Kondition gearbeitet werden.

Mit dem TV Sulzheim am Freitag warte ein „Erzrivale, mit dem der Verein schon in der C-Klasse zusammengespielt“ habe und „der über Kampf, Leidenschaft und Aggressivität“ komme.

FV Flonheim/TV Lonsheim: Reichert – Schimbold, L. M. Koppermann, Granat, Borger – L. F. Koppermann (46. Schäfer), Baldauf (60. Schwab) – Bechtluft – Strzelczyk (86. Ognenoski), Simon – Müller.

SG Nieder-Wiesen/Oberwiesen/Erbes-Büdesheim: Lollert – Santschanin, Scharf, Groß – Vogt (75. Ulrich) – Krämer, Van, Wernersbach, Becker (64. Strauss) – Walter, Hesseldenz (46. Grauer).