2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Manuel Wengert (l.) und Can Coskun dürfen auf eine sehr positive Entwicklung bei der SGK blicken.
Manuel Wengert (l.) und Can Coskun dürfen auf eine sehr positive Entwicklung bei der SGK blicken.

Ausgebremste Höhenflieger

Landesliga Rhein-Neckar +++ Die extrem junge Elf der SGK Heidelberg ist die Mannschaft der Saison

An der Tabellenspitze scheinen der 1.FC Mühlhausen und der FC Bammental enteilt. Quasi von Rundenbeginn an wechseln sich diese beiden Klubs als Spitzenreiter der Fußball-Landesliga ab, momentan ist Mühlhausen Erster während der Corona-Pause.

Mit zwei solchen Ausnahmemannschaften in einer Liga vergisst man gerne die Verfolger, allen voran die Jungen Wilden aus dem Heidelberger Süden, die es sich auf dem dritten Rang gemütlich gemacht haben. 21,73 Jahre beträgt das Durchschnittsalter der SGK Heidelberg. Unnötig zu erwähnen, dass es sich dabei um die jüngste Mannschaft der Liga handelt.

"Rein aus sportlicher Sicht ist die Pause natürlich sehr schade für uns", so Can Coskun, der Sportliche Leiter der SGK. Mit zwei Siegen und der Idealausbeute von sechs Punkten sind die Kirchheimer aus der Winterpause gestartet, jeweils 2:1 bei Srbija Mannheim und gegen den ASV/DJK Eppelheim. "Das war beide Male nicht das Gelbe vom Ei, aber die Jungs haben trotzdem gewonnen", fasst Coskun die bislang absolvierten Pflichtspiele des Jahres 2020 und die gleichzeitige Weiterentwicklung der Mannscahft zusammen. Insgesamt stehen 39 Punkte aus 20 Begegnungen zu Buche, eine Ausbeute, von der niemand zu träumen wagte.

"Wir haben im Sommer eine gute Vorbereitung gespielt und dabei gesehen, dass die Mischung innerhalb der Truppe passt", erkannte SGK-Trainer Manuel Wengert dennoch früh, welch großes Potenzial in seiner Mannschaft steckt, "einen großen Teil dazu beigetragen haben unsere erfahrenen Neuzugänge Jonas Rehm (32 Jahre), Can Aydingülü (28), Robby Lange (25) oder auch Berkan Demiröz (29)." Gepaart mit den zahlreichen talentierten Kickern aus dem eigenen Nachwuchs, harmonierte es auf dem Feld sofort. Aus der letztjährigen U19-Verbandsliga-Meisterelf rückten hoch veranlagte Akteure nach. Allen voran Stürmer Justin Neuner, der bereits 15 Saisontore erzielt hat, aber auch die beiden Defensivkräfte Maurice Strohmeier und Florian Fritsche übernahmen sofort viel Verantwortung.

So viel Lob und ständig überzeugende Leistungen wecken zwangsläufig das Interesse der Konkurrenz. "Die klopft an bei den Jungs", berichtet Coskun von Anfragen für die Jungen Wilden. Umso mehr freut es den Sportlichen Leiter, dass das Trio Fritzsche/Strohmeier/Neuner schon jetzt seine Zusage für eine weitere Runde im Heidelberger Süden gegeben hat. „Das ist ein super Zeichen für uns Verantwortliche und das Trainerteam“, sagt Coskun, "und außerdem zeigt das, dass unser Konzept greift." Im kommenden Sommer sollen wieder einige Talente aus der eigenen U19 dazukommen, aber auch punktuelle Verstärkungen von außen. "Wir sind sehr zuversichtlich und im Prinzip steht der Kader, was eine ganz andere Situation als vor Jahresfrist ist", erläutert Coskun, schließlich sind im letzten Sommer nur etwas mehr als eine Handvoll Spieler geblieben.

Die Verantwortlichen haben damals die Zeichen der Zeit erkannt und kompromisslos auf die Jugend gesetzt. Dafür wurde der chancenlose Abstieg aus der Verbandsliga in Kauf genommen, während gleichzeitig der U19-Nachwuchs über seine Gegner in der Verbandsliga förmlich hinwegrollte. Mit Trainer-Rückkehrer Wengert hat Coskun einen Glücksgriff getan, die Mannschaft hat sich in der Landesliga allen Unkenrufen, der den negativen Durchmarsch bis in die Kreisliga voraussagten, zum Trotz im oberen Tabellendrittel festgebissen.

Wie jeder, der den Fußball liebt, hoffen auch die SGK-Spieler auf eine Fortsetzung der Runde."Es geht in erster Linie nicht um die Relegation, sondern darum, dass sich die Jungs für eine starke Saison belohnen", sagt Coskun. Egal wie der Verband mit der aktuellen Spielzeit verfährt, Wengert und sein spielender Co-Trainer Jonas Rehm werden auch nächste Saison für die Mannschaft verantwortlich sein.

Lieber heute als morgen möchte Wengert daher auf den Platz zurückkehren. "Der Fußball fehlt doch sehr, momentan wäre mir es wie in der Vorbereitung am liebsten, als wir vier Mal unter der Woche trainiert und am Wochenende ein Spiel gemacht haben", brennt es regelrecht im Innern des Trainers. Hoffentlich darf er bald wieder seine Schützlinge durch das Sportzentrum Süd jagen.

Aufrufe: 06.4.2020, 08:00 Uhr
red.Autor