2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: Heinz Margielsky/RMB.
Foto: Heinz Margielsky/RMB.

Aus Spielern werden Trainer

Projektwoche: Rheingauer Schüler werden zu DFB-Junior-Coaches ausgebildet

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Geisenheim. „Wir üben jetzt das Anfersen und werfen uns dabei Bälle zu – und immer in Bewegung bleiben“, schallt es über den Sportplatz Kellersgrube. Dort laufen 16 Schüler mit gelben und blauen Leibchen im Karree und achten auf die Ansagen von Trainer Uwe Meckbach aus Wiesbaden.

Der Lehrreferent des Hessischen Fußballverbandes leitet in Geisenheim für eine Woche ein besonderes Trainingslager. Im Rahmen der Schulprojektwochen der Rheingauschule und der St. Ursula-Schule werden fußballbegeisterte Mädchen und Jungen ab 15 Jahren zu DFB-Junior-Coaches ausgebildet. Der Junior-Coach ist als Einstieg in die lizenzierte Trainertätigkeit gedacht und stellt das erste von drei Modulen auf dem Weg zur C-Lizenz dar. Die direkte Ausbildung junger Trainer an Schulen bildet eine neue Säule innerhalb der DFB-Qualifizierungsoffensive.

Beide Geisenheimer Gymnasien hätten zur gleichen Zeit die Idee gehabt, sich als Ausbildungsschule zu bewerben, sagt die Schulsozialarbeiterin der St. Ursula-Schule Lea Stettler. „Dann haben wir uns als Kooperation zusammengetan und sind für das Projekt direkt ausgewählt worden.“ Die beiden Schulen sind zwei von bundesweit 200, an denen Jugendliche zu jungen Trainern ausgebildet werden. Mit Lea Stettler unterstützen Lehrerkollege Mark Bühler und die Kollegen der Rheingauschule Holger Stadermann und Timo Schweigert das Sportprojekt.

40 Übungsstunden bis zur Trainerlizenz

Vor den Jugendlichen liegen 40 Übungsstunden. Die fünf Mädchen und elf Jungen sind in umliegenden Fußballvereinen als engagierte Spieler oder Spielerinnen dabei, was als Voraussetzung für den Lehrgang gilt. Lea Stettler verweist zudem auf unterschiedliche Einsatzgebiete in der Schule: als Unterstützung bei Turnieren und als AG-Leiter der unteren Klassen.

Maurice und Fynn (beide 15), die seit elf Jahren in einer Mannschaft beim FC Kiedrich spielen freuen sich auf praktische Übungen und Theorie, ohne die es nun mal nicht geht. Die 16-jährige Larissa spielt seit neun Jahren Fußball und wünscht sich neue Erkenntnisse zum Ausbau der D-Jugend. Man brauche im Jugendbereich viele qualifizierte Trainer, deren Grundlage über die Ausbildung zum Junior-Coach gelegt werde.

Das nötige Expertenwissen liefert dabei Uwe Meckbach, seit über 40 Jahren Fußballer, Trainer und Lehrreferent zum Junior-Coach. „Das ist kein Trainingslager für Spieler, die Jugendlichen sollen in erster Linie als Trainer agieren, um nachher Bambinis und Gruppen bis zur Klasse 13 zu organisieren und zu führen“, sagt Meckbach.

Geschult werden unter anderem Kenntnisse in Trainingsmethodik, gruppendynamische Prozesse und die Durchführung einer AG-Stunde. Dies dient der Entwicklung der Persönlichkeit und der Wertentwicklung wie Fairness und Pflichtbewusstsein. Aber der Spaß stehe dabei im Vordergrund, ist sich Meckbach sicher. Die angehenden Trainer sollten Freude daran bekommen, sich auf den Weg zur weiteren Trainerlaufbahn zu machen.

Aufrufe: 012.7.2016, 15:00 Uhr
Christina SchultzAutor