2024-04-30T13:48:59.170Z

Interview
Der verpasste Landesligaaufstieg nagt immer noch an Neusäß-Trainer Marco Löring.  Foto: Marcus Merk
Der verpasste Landesligaaufstieg nagt immer noch an Neusäß-Trainer Marco Löring. Foto: Marcus Merk

»Aus Fehlern lernt man am meisten«

Neusäß-Trainer Marco Löring über alte und neue Saison

Wenn am Dienstag, 23. Juni, die Vorbereitung startet, befindet sich Marco Löring noch im Urlaub. Vor dem Abflug stand der Trainer des TSV Neusäß Rede und Antwort.

Die letzten Wochen der abgelaufenen Saison waren recht stressig. Nach einer spannenden Saison mit Relegation wurde das Ziel, der Aufstieg in die Landesliga, knapp verfehlt. Alles verarbeitet?

Löring: Es nagt noch ein bisschen an mir. Ich glaube, dass einfach mehr möglich gewesen wäre – und das ist das Schlimme daran. Aber ich muss positiv nach vorne schauen und meine Jungs auf die nächste Saison wieder vorbereiten.

Hat eine Analyse der Saison inklusive der Relegation stattgefunden?

Löring: Ja, natürlich. Ich habe mir viele Gedanken gemacht. Sicher war es ärgerlich für uns, dass im entscheidenden zweiten Relegationsspiel vier wichtige Spieler gefehlt haben. Aber ich muss auch sagen, dass wir nicht an die Leistung aus dem ersten Spiel rangekommen sind. Grundsätzlich war die Saison eigentlich sehr positiv. Wir haben aus 30 Spielen 60 Punkte geholt, den besten Sturm gehabt. Aber wir haben auch gegen zwei direkte Absteiger elf Punkte liegen lassen. Daran sollten wir uns messen und uns anders aufstellen. Aus Fehlern lernt man am meisten. Seine Stärken muss man einfach perfektionieren.

Die Zusammenstellung des Kaders ist ja weitestgehend abgeschlossen. Nach welchen Gesichtspunkten hat man sich verstärkt?

Löring: Wir haben einige wichtige Spieler der letzten Jahre verloren und die mussten jetzt ersetzt werden. Außerdem sehe ich den TSV Neusäß als Ausbildungsverein mit sehr guten Strukturen und mit einem gewissen Wohlfühlfaktor. Daher haben wir viele junge Spieler dazu geholt, die aber auch schon ihre Erfahrung im Herrenbereich machen konnten. Der Kader wurde erweitert, ist größer wie in den Vorjahren. Es gibt keine Ausreden mehr. Jeder muss alles investieren, um sich weiterzuentwickeln.

Ist es schwer, mit den gegebenen Möglichkeiten den Kader zu verstärken?

Löring: Es ist nie einfach im Amateurbereich, wenn man nicht irgendwelche Mäzene hat. Daher muss man immer mit dem zufrieden sein, was man hat. Aber bei uns wird da gute Arbeit geleistet. Ich bin kein Freund davon, den Spielern das Geld einfach nur in die Taschen zu stecken. Eigene Motivation, Ehre und Teamgeist sind die Faktoren, die ganz weit vorne stehen sollten.

Die Mannschaft hat ja eine tolle Saison gespielt. Ist das zu toppen?

Löring: Toppen geht immer! Nur müssen wir uns schnell finden. Es gab ein paar Abgänge, an denen das Spiel in den letzten Jahren immer gehangen ist. Diese Spieler gibt es jetzt nicht mehr. Das heißt, jetzt muss jeder Einzelne nochmals mehr aus sich rausholen und der Entwicklung der Mannschaft den Stempel aufdrücken.

Es gibt ja viele Stimmen, die sagen, die Abgänge sind nicht zu ersetzen. Wie lautet die Zielsetzung für die kommende Saison?

Löring: Mein Ziel ist es immer, die letzte Saison zu bestätigen und versuchen noch mehr rauszuholen. Ich sehe der Sache mit den Abgängen gelassen entgegen, weil ich weiß, wie gut meine Jungs sind. Meinungen gehören zum Leben dazu, die kann ich niemandem verbieten.
Aufrufe: 021.6.2015, 20:06 Uhr
Augsburger LandboteAutor