Aufsteiger Neuenhain verstärkt sich

Der selbstbewusste Aufsteiger: Noch in der Saison 2012/13 spielte der FV 08 Neuenhain in der Kreisliga B – jetzt will die aufstiegserprobte Truppe des Trainerteams Usai/Munoz am liebsten gleich weiter in die Gruppenliga ziehen. „Erstmal wollen wir genug Punkte sammeln, aber wenn die Möglichkeit besteht, wollen wir das in Angriff nehmen“, sagt Trainer José Munoz. Die fünftplatzierten 08er waren Tabellenführer Flörsheim phasenweise dicht auf den Fersen und durften sogar für zwei Spieltage Höhenluft an der Spitze schnuppern. Doch die letzten beiden Spieltage mussten beide Trainer aufs Feld, weil mehrere Stammspieler fehlten: „Deshalb sind wir in der Tabelle etwas abgerutscht“, begründet Munoz. Wegen einer Fersenbeinverletzung fällt der so wichtige Stürmer Sascha Toth (7 Treffer) für ungewisse Zeit aus. Ebenso fehlten Alexander Scholl, Mehmet Karaman und Daniel Karl verletzungsbedingt, zudem Torhüter Sven Herbarth und Baba Diallo wegen Rotsperren. Mit Ausnahme von Toth sind aber alle im März voraussichtlich wieder einsatzbereit. Doch damit solche Ausfälle nach der Winterpause nicht mehr ins Gewicht fallen, haben die Neuenhainer vorgesorgt: Mit Issam Majal vom direkten Konkurrenten SG Höchst und Marco de Giacomo vom FC Lorsbach wurden zwei neue Spieler verpflichtet, die das FV-Team verstärken sollen. „Majal wollen wir zum Nachfolger unseres Torwarts Herbarth aufbauen, de Giacomo ist als Verteidiger und Sechser vielseitig einsetzbar“, freut sich Munoz über die Neuzugänge. Das sich der Aufsteiger mit einem Platz im Mittelfeld oder gar mit dem Klassenerhalt begnügt, ist also nicht zu erwarten.

Das Spitzenteam: Bereits seit dem sechsten Spieltag steht die DJK Flörsheim dauerhaft auf Platz Eins der Kreisoberliga Maintaunus. „Wenn uns das einer vor der Saison gesagt hätte, hätte ich das nicht geglaubt“, freut sich Dirk Ludwig, sportlicher Leiter der DJK. Beendeten die Flörsheimer die vergangene Saison noch auf Platz Fünf mit 54 Zählern, sind jetzt schon 44 Punkte auf dem Ligakonto verbucht worden. Doch aus dem Nichts kommt auch der Erfolg der Main-Kicker nicht: Nachdem Dirk Brendel vor gut einem Jahr das Handtuch geworfen hatte, übernahm Ludwig als Interimscoach. Für die neue Saison verpflichteten die Flörsheimer dann den ehemaligen DDR-Nationalspieler Hans Richter. „Man sieht seine Handschrift, er kann Spielzüge und Laufwege gut vermitteln“, lobt Ludwig. Auch Neuzugänge wie Stürmer Ihsan Celiker, der bereits 15 Treffer erzielte, oder der „Flörsheimer Bub“ Marlon Schellmann von der A-Jugend des SV Wehen Wiesbaden sind wichtige Verstärkungen. Die letzten drei Spiele vor der Winterpause konnten mit 16:1 Toren alle gewonnen werden, diesen Schwung wollen die Flörsheimer mit ins neue Jahr nehmen: „Wir wollen den ersten Platz verteidigen und aufsteigen“, sagt der sportliche Leiter ehrgeizig. Zum Stolperstein könnten jedoch der FC Eschborn II und die SG 01 Höchst werden. Gegen die zweitplatzierten Eschborner muss die DJK am letzten Spieltag antreten. „Eschborn war von Anfang an mein Favorit, auch Höchst hat ein starkes Team“, weiß Ludwig.

Der Toptorschütze: In 19 Spielen sind es bereits 20 Tore, die Aaron Wilson von der Reserve der SG Oberliederbach II erzielt hat. „Er braucht keine Chancen, um zu treffen“, schwärmt Oberliederbachs Co-Trainer Maico Rivera von dem 24-Jährigen, der schon deutlich erfahrener sei, als es sein Alter vermuten lasse. „Das er in dieser Saison bei der ersten Mannschaft mitspielen durfte, hat ihm zusätzlich Schwung verliehen“, sagt Rivera. Wilson spielt im fünften Jahr für die SGO und zählt seit Jahren zu den zuverlässigen Torschützen. Auch deshalb vertraut das Trainergespann Mehmet Somun und Rivera auf Wilson als einzige Sturmspitze. Vertrauen, dass Wilson regelmäßig in Form von Treffern zurückzahlt. „Er ist ein vielfältiger Spieler und sicherer Elfmeterschütze, nur Kopfball kann er nicht“, lacht Rivera über die einzige Schwäche seines Schützlings.

Das Liga-Lazarett: Wenn es eine Auszeichnung für den Pechvogel der Liga geben würde, ginge dieser Preis zweifellos an die Spielvereinigung aus Hochheim. Michael Widera, Thomas Apostel und Samir Crnovrsanin sind nur drei von mehreren Verletzten der Hinrunde auf der Liste von Udo Schreiber. Mit Benedikt Langer und Iwen Hock mussten sogar Spieler antreten, die bis vor Kurzem noch in der dritten Mannschaft gespielt haben. Die letzte Saison noch auf Platz Zwei beendet, steht die Spvgg. 07 Hochheim inzwischen auf dem Relegationsplatz. Doch Trainer Udo Schreiber bleibt zuversichtlich und hebt die positiven Aspekte hervor: „Wir haben spielerisch überzeugt, machen nur nicht die entscheidenden Tore.“